MANDOLIN ORANGE

06.02.2018 Frankfurt am Main - Brotfabrik

Auf dem Weg nach Frankfurt lag noch überall Schnee des Weges, jedoch die Metropole war schneefrei. Die Kälte konnte mit heißen Getränken kompensiert werden und wir fanden unser Ziel „Brotfabrik“ bereits im Abend-Licht vor. Im sehr gut gefüllten Konzertsaal erwarteten uns zwei Akteure, die sich mit Acoustic-Gitarren, Mandoline, E-Gitarre und Geige ausgestattet hatten und zudem den perfekten Harmonie- und Einzel-Gesang im Gepäck hatten. Hier geht es um das faszinierend singenden Multi-Instrumentalisten-Duo MANDOLIN ORANGE aus North Carolina - namentlich EMILY FRANTZ und ANDREW MARLIN. Sie sind seit 2010 on the Road mit über 150 Konzerten pro Jahr und nun auch in Deutschland angekommen. Das Duo brachte ihre wundervollen und betörenden Songs der letzten drei Alben „Blindfaller“ von 2016 („Hey Stranger“, „Wildfire“, „Lonesome Whistle“, „Echo“, „Gospel Shoes“ und „Take This Heard Of Gold“), „Such Jubilee“ von 2015 („Little Worlds“, „Rounder“, „From Now On“ und „Dayligt“ und „This Side Of Jordan“ von 2013 („House Of Stone“, „Waltz About Whiskey“, „There Was A Time”, „Morphine Girl” und „Until The Last Light Fades”) zu Gehör. Zudem erklangen Cover-Songs von Vashit Bunyan “Train Song“ und Bob Dylans „Boots Of Spanish Leather“.
Mit ihren teils sehr alten Instrumentarium sind sie eine Einheit, alles fließt nur so daher. Großartig ANDREW immer wieder im Mandoline-Spiel, so dass etliche Male begeisterter Zwischen-Applaus aufbrandete. Beide Akteure nahmen des Öfteren Distanz zu den Mikros auf und raumgreifender voluminöser Gesang erreichte die Follower - ein phantastischer Klang im Auditorium. Feinziseliert und warmherzig - alle Hymnen grandios mit viel Drive zelebriert. Ihre Alt-Country-, Bluegrass- und Mountain/Appalachen-Folk-Songs sind in den Süd-Staaten der USA verankert. Sie erzählen balladesk vom Älterwerden, von strapaziösen Reisen und politischen Ungerechtigkeiten - wehmütig, mit Melancholie, aber nicht düster, angenehm sympathisch. Ein brillanter musikalischer Abend endete mit einer schönen Zugabe.

Im Support des Abends die Neu-Entdeckung des bisher jungen Musik-Jahres für uns: RYAN GUSTAFSON aka THE DEAD TONGUES mit der Vorstellung seines 2016 erschienenen dritten Albums „Montana“. Mit Acoustic-Gitarre, Banjo, Harmonica und gereifter Stimme kam eine Auswahl seiner Songs wie „Gravyard Fields“, „Stained Glass Eyes“ und „Empire Builder“ druckvoll, frisch, leidenschaftlich, herzhaft angenehm, mystisch und Heimat bezogen zum Tragen. Der Singer-Songwriter aus North Carolina hat sich der traditionell-amerikanischen Folk und Bluegrass-Music gewidmet. Zu hören waren ganz alte Klänge der 20er und 30er Jahre aus den Appalachian Mountain und die Band-Breite reichte bis zum heutigen Folk-Rock. Auch der Country-Song „Embers Of Midnight“ - sehr schön. ‘Von toter Zunge‘ war beim Musiker nichts zu spüren - es lohnt sich, an seinem Schaffen dran zu bleiben!

Ein ausführliches Interview - geführt von Andreas - im nächsten „ROADTRACKS“-Magazine. Mit Themen des Unterwegsseins, dem scharfen Blick auf die Politik und vieles mehr… interessant und spannend!

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