Tönder 2024

TøNDER FESTIVAL 2024

21.08.2024 - 24.08.2024 Tønder
Schon viele Lobeshymnen wurden auf diesen Seiten auf das dänische Tønder Festival gesungen. Dieser Tradition gehen wir auch dieses Jahr nach, da das Festival auch 2024 wieder ein überragendes Lineup aus Folk, Roots und Americana zu bieten hatte – und nebenbei sein 50. Jubiläum feierte. Herzlichen Glückwunsch also!

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Sommerkonzert-Triptychon Juli 2024

SOMMERKONZERT-TRIPTYCHON

Juli 2024 Köln, Düsseldorf, Mülheim/Ruhr
3 Songwriterinnen, 3 Bands, 3 Sommerkonzert-Varianten. Erst am 12.07. (köln-)typisch: ein vollgestopfter, enger Club, fast ausverkauft - da möchte man nicht prüfen, wie es im Gebäude 9 zugeht, wenn ausverkauft ist. Aber das Waxahatchee-Konzert selbst ist eine runde Sache. Mit Schwung präsentiert Katie Crutchfield ihre letzten beiden, leicht countryfizierten Alben St. Cloud und Tigers Blood. Crutchfield macht wenig Worte und lässt ihr Gesicht und die Songs sprechen. Die Band spielt tight und auf den Punkt; bis auf zwei, drei austauschbar klingende Stücke zu Beginn rollen Waxahatchee über uns hinweg wie ein steam train durch die Steppen Amerikas; besonders MJ Lenderman, Leadgitarrist der Extraklasse, ragt aus dem wie aus einem Guss aufspielenden Ensemble heraus. Das hat Laune gemacht!

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VERA SOLA

VERA SOLA

24.06.2024 Bremen, Sendesaal
Zwei Konzert- und Radio-Sternstunden gibt es an diesem wunderbar mild sonnigen Montag in Bremen zu erleben, für die Glücklichen, die je ein oder zwei Tickets bei Radio Bremen gewonnen haben. Sounds heißt die löbliche Sendung, die einmal wöchentlich Streifzüge durch "Pop, Singer/Songwriter, Rock, Americana und mehr" unternimmt. Und sporadisch Konzerte mitschneidet und ausstrahlt oder, wie heute, selber veranstaltet. Wenn ich mich aus meiner 4. Reihe umsehe, sehe ich keinen freien Platz mehr: es wird also offensichtlich noch Radio gehört, und Neugier auf Musik abseits des Immergleichen ist auch zuhauf vorhanden. Take that, Formatradio!

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NICHTSEATTLE

NICHTSEATTLE und SLOWDIVE

04.06.2024 Köln / 03.06.2024 Dortmund
Beiläufig, hauchend gesungen und kristallklar beginnt Katharina Kollmann aka Nichtseattle ihr Konzert im ausverkauften Bumann & Sohn: "Ihr fragt euch, nur so by the way / Warum immer nur das Ende sehn / [...] / Immer laut, nie leise" ist der im Song "Keinen Kaffee (Türrahmen)" besungene Prototyp, dessen Wesensart Kollmann fremd bleibt, bleiben muss: "zu sensibel".

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AKA KELZZ

AKA KELZZ

28.04.2024 Köln, YUKA
Sonntag, 28.4.: In Bochum Maiabend-Kehraus, in Köln-Ehrenfeld die c/o pop - und die Generation Z allgegenwärtig. Erst ein halbes Schock Stipendiaten von auswärts im Bus zum Bochumer Hbf. Der hält wegen des Mittelalter-Events heute woanders, aber die "Ansage" (schauder) nimmt natürlich niemand wahr. Der Alte übernimmt ("Bochum Hbf hier 'raus!"), führt zum Hbf-Hintereingang und fühlt sich gut.

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VERA SOLA

VERA SOLA

21.04.2024 Amsterdam, Paradiso
Für die Musik muss man dabei gewesen sein. Aber um die Grandezza nachzuempfinden, die dieser Abend im Amsterdamer Paradiso am vergangenen Sonntag ausstrahlte, sind Vera Solas Bühnenansagen hilfreich. Es ist der kleinere Raum in dieser ehemaligen Kirche, mit knapp 200 Leuten gut gefüllt, und Vera Sola sagt, wie schade es ist, dass einige der Venues auf ihrer Europatournee so niedrige Bühnen hätten. "Die Leute weiter hinten sehen mich die halbe Show lang nicht, weil ich so viel Zeit auf dem Bühnenboden zubringe." Kunstpause: "It's such a great place to be."

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DANNY DZIUK

DANNY DZIUK

17.04.2024 Dortmund, subrosa
Danny Dziuk und Verbündete gastierten wieder im Dortmunder subrosa. Woanders wird man nach einem Konzert vertrieben mit Saallicht und/oder rabiater, stets unpassender Rausschmeißer-Musik. Im subrosa wollen sie, auch an diesem 17.4., dass du bleibst und zapfen weiter deine Biere, etwa das beste mir bekannte Guinness im Ruhrgebiet. Das Licht bleibt warm gedämpft, und aus den Lautsprechern ertönt Musik von Randy Newman oder Warren Zevon.

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TYLER CHILDERS

TYLER CHILDERS

26.02.2024 Hamburg, Docks
Bereits um 18 Uhr stehen ca. 100 Wartende am Hamburger Spielbudenplatz vor der Location „Docks“. Die englisch-sprachigen Freaks erkennt man sofort an ihren geschulterten noch leeren Poster-Einsteck-Rollen – sie werden um 19 Uhr den Merchandise-Stand stürmen. Die ersten in der Warte-Schlange kommen aus Amsterdam, Berlin, Nord-Deutschland und aus Kalifornien. Was ist hier los fragen sich dann auch die vorbeigehenden Passanten, da sich bis zum Einlass eine ca. 300 Meter lange Menschen-Schlange im vielfach kompletten Country-Outfit präsentiert. Die „Europa-Mule Pull 24 Tour“ ist seit Monaten ausverkauft – alle fokussieren sich hier auf das exklusive Deutschland-Konzert. Auch z. B. beide Konzerte im Amsterdamer „Paradiso“ und in den skandinavischen Ländern waren sofort „Sold out“. Um 19 Uhr geht der Sturm auf die besten Plätze los, denn „Front of Stage“-tix gibt es nicht und viele wollen für die Show einen Platz ganz in der Nähe der Bühne haben. Jetzt noch eine Stunde warten und man schließt neue Freundschaften mit Angereisten aus den schottischen Highlands und dem maritimen Hamburger Umland.

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DOTA

DOTA

14.02.2024 Herne, Flottmann-Hallen
Dota und Mascha Juno brillieren in Herne - Gleich das zweite Lied in Dotas Konzert in den Herner Flottmann-Hallen ist eine Live-Premiere. Zeitgemäße Ansprache heißt es und ist, wie Dota anmoderiert, „erschreckend zeitgemäß“: „Wie kommt es nur, dass wir noch lachen / dass uns noch freuen Brot und Wein / dass wir die Nächte nicht durchwachen / verfolgt von tausend Hilfeschrein“...

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JORDAN DAVIS

JORDAN DAVIS und ASHLEY COOKE

09.02.2024 Köln, Die Kantine
Wie in Fachkreisen gesagt: „Der geilste Bart Amerikas“ ist auf „Damn Good Time“-Welttour und machte auch in Hamburg und Köln Station. Hier ist die Rede vom Country-Singer-Songwriter JORDAN DAVIS. Bereits 2019 bei seinen ersten Deutschland-Shows wurden hier seine musikalischen Fähigkeiten hochgeschätzt. Seinerzeit trat er noch im Support von OLD DOMINION - auch in Köln - auf. Heute ist der in Louisiana geborene und in Nashville lebende 35-Jährige eine Größe im US-amerikanischen Country und andere spielen in seinem Support, wie heute die aufstrebende ASHLEY COOKE.

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OSKAR HAAG

OSKAR HAAG

18.01.2024 Köln, Wohngemeinschaft
„17 Jahr blondes Haar“, nein nun doch schon 18 Jahr und blondes Haar und sehr gut gelaunt tritt OSKAR HAAG bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres in der Kölner „Wohngemeinschaft“ vor sein Publikum. Er ist gerade in Deutschland auf einer kleinen Tour. Das Akustik-Konzert ist natürlich ausverkauft, da es sich in den Kreisen der meist jungen weiblichen Freaks rumgesprochen hat, dass dieser junge aufstrebender Typ sich die Ehre gibt. Auch ein schöner Blumenstrauß wartet bereits auf die spätere Übergabe.

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SLOWDIVE

SLOWDIVE

18.01.2024 Köln, Live Music Hall
Guck auf die Bühne, nicht auf deine Schuhe, ermahnt mich der zuständige Redakteur einer Zeitung, für die ich schreibe, vor meinem Slowdive-Konzert vergangenen Donnerstag in Köln. Das spielt auf das Genre an, dem Slowdive zugerechnet werden: Shoegaze. Das Gegenstück zum Posen: Verträumtheit, innerliches Schweben, und auf der Bühne: Frickeln, Basteln am Sound, langsames Entwickeln der Songs, Aufgehen im Gesamtgetöse. Aber Kunststück, lieber Redakteur, wenn es in der Live Music Hall so voll und eng ist wie samstags im Ruhrstadion im ausverkauften Block Q. Selbst wenn ich wollte, könnte ich meine Schuhe nicht sehen, von der Bühne ganz zu schweigen. Da trifft es sich gut, eine Begleiterin dabeizuhaben, die das Talent besitzt, mit unserem kleinen Tross die Menschenmenge zu teilen wie Moses das Meer. Wildfremde Menschen bestaunen das Spektakel, einige wenige ergreifen die Gelegenheit und schließen sich an. Und voilà: 21 Uhr, beste Sicht auf die Bühne, Teil 1 des Auftrags erfüllt! Puh...

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MARTA DEL GRANDI

MARTA DEL GRANDI

17.01.2024 Dortmund, FZW
Marta Del Grandi öffnet die Sinne: am 17.01. war sie mit Band im Dortmunder FZW zu Gast. Eines der besten Alben des vergangenen Jahres kam von der Italienerin Marta Del Grandi. Selva heißt es, ein altertümliches und mystisch aufgeladenes Wort für Wald. Kunstvoller Pop ist das, sehr variantenreich: mal experimentell schräg, mal songorientiert im klassischen Bandsetting Gitarre, Bass, Drums. Die verbindenden Elemente sind Del Grandis großartige, an Klassik und Jazz geschulte Stimme und die sphärische, verträumte Atmosphäre der Stücke.

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JEFFREY MARTIN

JEFFREY MARTIN

12.01.2024 Middelburg, Kaffee 't Hof
Im ROST-Café, bekannt für den besten Kaffee Middelburgs und seine gute Musik, läuft Jeffrey Martin über die Anlage. Am Vorabend hatte er in der Musikkneipe Kaffee 't Hof gespielt, und am Morgen im ROST seinen Kaffee getrunken. Dort wurde er von einer Konzertgängerin erkannt, und die Besitzerin machte seine Musik an. Irgendwann sind nur noch die Besitzerin, die andere Konzertgängerin und ich da. Die Wirtsfrau setzt sich mit einem Buch in eine Ecke. Möchte ich diesen Moment mit meiner 2. Bestellung stören? Die Kaffeemaschine soll ein andermal hissen, für ein paar kontemplative Minuten gibt es nur den Raum, Ruhe und Jeffrey Martin. Glück.

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LANKUM

LANKUM

26.11.2023 Amsterdam, Paradiso
Später Sonntag abend im altehrwürdigen, restlos ausverkauften Paradiso mitten in Amsterdam. Die erste Zugabe Lankums, der gefeierten Band aus Dublin, führt zurück zu ihren Anfängen vor rund zehn Jahren. »Cold Old Fire« ist eine trotzig-wütende Anklage einer Gesellschaft, die ungleiche, entwürdigende Lebensumstände produziert, ein Manifest des Sich-nicht-abfinden-Wollens: »And when did we agree to live and lie and die in embers of a cold old fire nobody remembers?«

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DERYA YILDIRIM

DERYA YILDIRIM und Grup Şimşek

19.11.2023 Bochumer Bahnhof Langendreer
Manchmal gelingen Konzerte so mühelos, dass erst im Rückblick (oder beim nächsten Besuch in einem lieblosen Schummer- und Wummer-Club) klar wird, wie sensationell sie waren. Dies war ein solches Konzert. Die Rede ist von Derya Yıldırıms Auftritt im Bahnhof Langendreer am 19. November, mit dem die 29-jährige Hamburgerin und ihre Grup Şimşek den Deutschland-Part ihrer Tournee beschlossen. Beide Wörter, yıldırım und şimşek, bedeuten übrigens „Blitz“.

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TAKE ROOT FESTIVAL

TAKE ROOT

04.11.2023 Groningen / De Oosterpoort
Das im Norden der Niederlande gelegene Groningen ist mit seiner hübschen, historischen Altstadt immer eine Reise wert. Für Roadtracks lohnt sich – dem nasskalten Wetter zum Trotz – ein Besuch am ersten Novemberwochenende ganz besonders, wenn samstags die 25. Ausgabe von Take Root stattfindet. Das eintägige Indoor-Festival hat sich die Rootsmusik Nordamerikas auf den Leib geschrieben, die hier im De Oosterpoort in all ihrer Bandbreite von einem überzeugenden Line-Up auf kleinen und großen Bühnen präsentiert wird.

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JERRY LEGER

JERRY LEGER

26.10.2023 Essen-Werden, JUBB
Nichts an seiner Musik ist neu. Aber wie er das macht! Radio eins-Redakteurin Christine Heise hat schon viel gehört – ihren Jerry-Leger-Button am Revers trägt sie nicht von ungefähr. Ich hätte mir auch einen zulegen sollen, im JUBB in Essen-Werden am vergangenen Donnerstag. Ungefähr 60 Leute sind da, ganz ordentlich für einen trotz Kritikerlob wenig bekannten kanadischen Musiker, der, obwohl erst 38, 70er-mäßig oldschool rüberkommt: braunes Kordsakko, orangefarbenes Riesenkragenhemd, Schnäuzer, Struwwelfrisur. Die weiße Rose hat ihm einer der Organisatoren ans Mikro gesteckt. Leger nimmt er es wohlwollend zur Kenntnis: »I hope it survives the tour with us.«

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RAMBLIN' ROOTS FESTIVAL

RAMBLIN' ROOTS FESTIVAL

21.10.2023 Utrecht, tivoli Vredenburg
Sind wir nicht eigentlich wegen Iris DeMent hier? Und warum räumen dann die Boogie-Haudraufs The Seatsniffers direkt vor ihrem Slot um 18:45 nicht die Bühne im Grote Zaal? Muss ihr Soundcheck so ausufern? Oh. Sie fangen an. Schnell raus hier. Und siehe da: am Eingang hatten wir kleine Zettel übersehen, auf denen alles stand, was wir sehr kurzfristig vorher hätten lernen können, hätten wir alle Plattformen verfolgt. Aber das Leben ist zu kurz für derlei Unsinn, und so muss der nackte Zettel herhalten: Iris ist krank. Sie kommt nicht.

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DOTA

DOTA

04.10.2023 Mülheim (Ruhr), Stadthalle
Kaléko, Corona und Dota - eine war immer zuviel. Und so konnten Dota Kehrs gelungene Vertonungen der Gedichte von Mascha Kaléko (Kaléko, 2020) bislang kaum zur Aufführung gelangen. Als Corona schließlich auszog, war dann Galaktika schon da; Dota brauchte sie, und wir auch - die Zauberfee: wir brauchen sie immer noch, mehr denn je. Wir brauchen dich, Galaktika hieß das Album, mit dem Dota 2021 und '22 tourte (wir sahen sie mit ihrer Band in Dortmund Open Air und Bochum).

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DANGER DAN

DANGER DAN

31.08.2023 Bochum, Zeltfestival
Bis Anfang 2022 hatte ich noch nie Musik von Danger Dan (bürgerlich Daniel Pongratz) geschweige denn seiner Antilopen Gang gehört. Das kommt davon - eine weitere späte Lektion über Scheuklappen; die Welt des Hip Hop, aus der Pongratz kommt, passte nicht in meine 'heile' Songwriting/Roots/Americana/Indie - Welt, gehörte einfach nicht dazu.

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TONDER FESTIVAL 2023

TøNDER FESTIVAL 2023

24. - 27.08.2023 Tønder
Es gibt Dinge, auf die man sich verlassen kann. Wie zum Beispiel auf die Tatsache, dass jedes Jahr Weihnachten und Ostern gefeiert werden. Oder auf das TøNDER FESTIVAL, das für ROADTRACKS sowas wie Weihnachten und Ostern zusammen ist. Was wie immer an der entspannten Atmosphäre und vor allem dem überragenden Line-Up liegt, das das süddänische Tøndern jedes Jahr Ende August für vier Tage zum Mekka für Folk-, Country- und Americanafans macht.

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JOE HENRY

JOE HENRY

22.09.2023 Antwerpen
Morgentau und Hoch-Nebel über dem Land. Die Sonne bricht durch – es scheint, ein schöner Spät-Sommer-Tag zu werden. Wir sind in der Rubens-Stadt Antwerpen angekommen. Viele Menschen auf den Ausflugsdampfern der Schelde. Das Peter-Paul-Rubens-Museum ist nach wie vor geschlossen – Renovierung zu einem neuen Stadtpalast. Viele Touristen sind auf Shoppingtour. Am Nachmittag ziehen Wolken auf und es regnet. Jedoch kommen wir trockenen Fußes mit der Tram an unser Ziel „DE ROMA“.

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COURTNEY MARIE ANDREWS & WILCO

COURTNEY MARIE ANDREWS & WILCO

27.08.2023 Utrecht
»The best we have is each other« war die zentrale Ansage von Courtney Marie Andrews bei ihren Solokonzerten 2021. Das Leitbild der Empathie verband ihre Alben »Honest Life« (2016), »May Your Kindness Remain« (2018) und »Old Flowers« (2020). In ihre, wie sie es sagte, sture, unbedingte Sensibilität für andere und sich selbst mischte sich nach dem eine schmerzhafte Trennung behandelnden »Old Flowers« eine neue Leichtigkeit, so zumindest konnte man den Titel des letzten Albums deuten: »Loose Future«. Im Oktober 2022 ist es erschienen, Arrangements und Motive sind hier lockerer gewebt als zuvor. »Me & Jerry«, das letzte Lied der Platte, feiert beispielhaft ein Sich-Verlieren im ekstatischen Glück: »If there’s a God above / I bet he’s making love / And it’s a good day on earth / when love is enough.«

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ERROL LINTON BAND

ERROL LINTON BAND

14.07.2023 London
"Train, train, comin' 'round the bend"... Endlich fährt unser Zug aus Cornwall am frühen Freitagabend in Paddington im Westen Londons ein. Am nächsten Tag fahren wir weiter, nach Hause, aber jetzt wollen wir zu Errol Linton! Weit draußen, im Südosten, spielt gleich seine Band, da bleibt keine Zeit für Hotel & Urlaubsgepäckabgabe -: mit Sack und Pack geht's mit der Elizabeth Line nach Woolwich, mit dem Taxi den Berg hoch zum Shrewsbury House. Kein Wunder, dass in dieser Wohngegend bis auf einen Hundebesitzer niemand auf der Straße ist, sie sind alle im Community Centre. Im Nebenraum dreschen Senioren Karten, oben spielen Jugendliche Tischtennis, und im Saal spielt eine der besten Livebands Großbritanniens.

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STATIC ROOTS FESTIVAL 2023

STATIC ROOTS FESTIVAL

07. und 08.07.2023 Oberhausen – Zentrum Altenberg
Die Westcoast in Nordrhein-Westfalen - Als Deutschlands einziges Americana-Festival gehört das Static Roots für Roadtracks zum Festival-Sommer wie die Butter aufs Brot! Nur damit wir gleich mal über den Stellenwert gesprochen haben, den das Festival in Oberhausen für uns einnimmt. An zwei Julitagen erwarten den Zuschauer hier in intimer Club-Atmosphäre ein Dutzend Acts, von noch unbekannten Newcomern bis hin zu etablierten Künstler*innen und Bands. Erwähnen sollte man hier außerdem noch, dass das Festival von einem Privatveranstalter, Dietmar Leibecke, organisiert und finanziert wird – dem dafür ebenso Respekt wie Dank gebührt!

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CORDOVAS

CORDOVAS

25.06.2023 Venlo
Die Cordovas mit neuem Line-Up: Toby Weaver ist 'raus (vielleicht war ihm das entgrenzte Arbeits- und Zusammenleben der Band zuviel, wird gemunkelt und kann man verstehen), das heißt mehr Focus auf Lucca Sorias fabulöse E-Gitarrensoli und sein Zusammenspiel mit Bandleader, Bassist und Rampensau Jon Firstman. Die dritte Gesangsstimme für die bandtypischen Harmoniegesangparts steuert die neue Backingsängerin Kelsey Lepperd bei.

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THE BIG MOON

THE BIG MOON

17.06.2023 Amsterdam
Es gibt etwas zu feiern, und acht Verrückte glauben, das geht am besten mit einem Wochenende in Amsterdam. Der neunte sucht nach einem Konzert; schwierig, Festivalsaison, alle sind unterwegs. The Big Moon machen an diesem Samstag beides: in der Mittagshitze noch auf dem Pinkpop, abends dann im legendären Melkweg, dessen kleinerer upstairs-Konzertsaal erfreulich großzügig und atmosphärisch daherkommt.

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ROSE CITY BAND

ROSE CITY BAND + ROSALI

29.05.2023 Nijmegen
Wenn der Bassist der Extrovertierteste in einer Band ist, haben wir es mit einer sehr gechillten Combo zu tun. Woher ich die Band kenne, fragt mich 2020 mein Plattendealer, als ich ihm ihr zweites Album Summerlong auf den Tresen lege, und gerät ins Schwärmen, wie versiert und entspannt diese Musik klingt, als ob die Musiker auf der porch, der Veranda säßen und so nebenbei ihre Licks und Soli kreisen ließen wie andere ihre Joints. Oder beides, wer weiß.

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JAMES YORKSTON & NINA PERSSON

JAMES YORKSTON & NINA PERSSON

13.05.2023 Bonn
Es ist ein berührender und intensiver Konzertabend an diesem Freitagabend. Auf dem neuen Album "The Great White Sea Eagle" ist das Second Hand Orchestra dabei, in Bonn gibt es die Essenz. Die bekannte Ex-Cardigans-Sängerin Nina Persson hat für James Yorkston ihre selbstgewählte Musik-Auszeit unterbrochen und interpretiert sein neues Songmaterial mit erkennbarer Lust und gewohnt klarem Vortrag, Yorkstons mäandernden Bariton gleichermaßen erdend wie formend. Yorkston sitzt meist am E-Piano; die Lieder sind scheinbar einfach, offenbaren jedoch bei genauerem Zuhören textliche und kompositorische Widerhaken.

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GAYE SU AKYOL

GAYE SU AKYOL

02.04.2023 Moers
Immer wieder herrlich, wenn Folk und Rock verschmelzen: der Folk hat die Melodien und die Geschichte(n), der Rock die Energie. Fairport Convention elektrifizierten in den 70ern den britischen Folk, die Waterboys in den 80ern den irischen (eine aufregende neue irische Generation um die Dubliner Band Lankum erklimmt gerade den nächsten Level), Bands wie die holländisch- türkischen Altin Gün bringen türkische Sounds auf den Dancefloor. Hierzulande weniger bekannt, aber dennoch mit stilbildend und führend in diesem Bereich ist die 38jährige Istanbulerin Gaye Su Akyol.

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ALDOUS HARDING

ALDOUS HARDING

26.03.2023 Cologne
Es ist der erste von zahlreichen Gänsehaut-Momenten dieses Konzerts, als Aldous Harding sich nach drei Bandnummern ihres letztjährigen Albums Warm Chris auf einem Stuhl niederlässt, breitbeinig (in einer Pose, von der sich die Boris Johnsons dieser Welt eine Scheibe...ach, vergessen wir die...), sich eine Akustikgitarre bringen lässt und mit dezentester Bandbegleitung den Song Treasure vom Vorgängeralbum Designer (2019) zelebriert. Der Song ist komplex komponiert, er ist melodisch, zerbrechlich, inszeniert und wahr, er folgt seinem eigenen inneren Rhythmus - wie das gesamte Konzert.

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TONDER FESTIVAL 2022

TONDER FESTIVAL 2022

25. - 28.08.2022 Tønder
Wenn jemand wie Christopher Paul Stelling das Tønder Festival zu seinen drei Festival-Favoriten zählt, hat das schon etwas zu bedeuten. Der US-amerikanische Gitarrist und Songschreiber hat in den letzten 15 Jahren rund 2000 Shows gespielt und weiß also, wovon er spricht. Mithalten können nur die beiden Folkfestivals in Newport und Winnipeg, ohne dass Stelling sich hier auf eine Reihenfolge festlegen will. Dem Autor fehlen die Vergleichswerte jenseits des Atlantiks, weswegen er Tønder mit großem Abstand vor der ihm bekannten Konkurrenz auf Platz Nummer eins setzt.

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STATIC ROOTS FESTIVAL 2022

STATIC ROOTS FESTIVAL 2022

08. - 09.07.2022 Oberhausen - Zentrum Altenberg
Peace, Love, Rock’n’Roll: Nach zweijähriger, pandemiebedingter Auszeit meldet sich auch das Static Roots Festival unter dem alten Motto wie so viele andere Musik-Institutionen wieder zurück. Denn für Liebhaber*innen von Roots, und Folk und Americana ist das Festival bereits zur Institution geworden – und dabei doch immer noch Geheimtipp geblieben. Was vielleicht daran liegt, dass hier keine ganz großen Namen im Line-Up auftauchen, was der Qualität nicht im Geringsten schadet. Im Gegenteil, der Blick auf zum Teil noch unbekannte, Künstler*innen und Bands trägt wesentlich zum Charme des zweitägigen Indoor-Festivals bei, das Anfang Juli im Zentrum Altenberg in Oberhausen stattfindet.

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LUCY KRUGER AND THE LOST BOYS

LUCY KRUGER AND THE LOST BOYS

30.08.2021 Cologne - Bumann & Sohn
Die inzwischen in Berlin ansässige Südafrikanische Songwriterin LUCY KRUGER gehörte zu den letzten Musikern, die kurz vor dem letzten Lockdown noch live gespielt hatten. Kein Wunder also, dass sie nun auch zu den ersten gehört, die wieder „richtig“ auf Tour gehen.

Im Bumann & Sohn spielte LUCY mit ihrer Band THE LOST BOYS jene Songs, die sie zwischenzeitlich auf ihrer neuen LP „Transit Tapes For Women Who Move Furniture Around“ veröffentlicht hatte. Vor dem Lockdown befanden sich diese Songs (die sie damals alleine mit ihrer Partnerin LIU MOTTES präsentierte) noch in einem embryonalen Stadium, das sich durch die andauernde Beschäftigung mit dem Material inzwischen in eine ganz andere Richtung entwickelt hat. LUCY'S Songs entwickeln sich für gewöhnlich aus Gedankenspielen, die LUCY aus ihren Beobachtungen extrahiert und die schnell mal einen traumähnlichen, spirituellen Charakter annehmen können.

Grundsätzlich sind diese Songs dann eher introvertiert ausgerichtet. Der musikalische Prozess zwischen der Gitarristin LIU MOTTES und der Sängerin LUCY KRUGER – die sowohl LIU wie auch LUCY als freistilige musikalische Konversationen interpretieren – hat sich inzwischen allerdings eine andere Gewichtung herauskristallisiert, die bei der Show in Köln nicht nur dazu führte, dass die Songs im Band-Kontext zwischenzeitlich eine abrasive Kaputnik-Blues-Qualität angenommen haben, sondern obendrein Anlass waren, dass LUCY inzwischen bereits an einem neuen – wie sie sagt lauteren und zornigeren Album arbeitet, von dem auch einige noch in der Entwicklung befindliche, neue Tracks vorgetragen wurden.

Für alle, die LUCY KRUGER bislang nur auf ihren Solo- oder Duo-Konzerten kannten (und die LUCY'S Arbeiten mit dem inzwischen beendeten MEDICINE BOY-Projekt gar nicht auf dem Schirm haben), dürfte diese Show eine heilsame Überraschung gewesen sein – auch wenn sich LUCY auf diese Weise von ihren Songwriter-Roots ein wenig abzusetzen scheint.

Exklusive Bilder aus Köln in unseren Latest Gigs::

» LUCY KRUGER AND THE LOST BOYS- 30.08.2021 – Cologne - Bumann & Sohn

Words: Ullrich Maurer

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OTTO GROOTE ENSEMBLE und RALPH SCHÜLLER

OTTO GROOTE ENSEMBLE und RALPH SCHÜLLER

10.07.2021 Dat Achterenn, Holtland
Moin-! Am Gulfhof Gut Achterenn in Holtland, Ostfriesland herrscht an diesem zweiten Samstag im Juli geschäftiges Treiben. Auf dem Parkplatz gegenüber viele LER- und EMD-Autokennzeichen; nur ein mittelgroßes Auto kommt aus HB (mit dem sind die Musiker des heutigen Abends gekommen), und den kleinsten Wagen schmückt BO (das ist der urlaubende Rezensent, heute Fan...sonst aber auch...).

Drinnen ist es gemütlich: hohe Decken, gedeckte Farben, Stroh, viel Holz, alte Sessel und Sofas, die sich nach und nach mit ca. 70 Leuten füllen. Draußen und drinnen wird bei Wein, Bier und angenehmen Temperaturen geschwatzt bzw.: geschnackt.

Das Otto-Groote-Ensemble kommt aus der Gegend; Groote wohnt mittlerweile in Bremen. Sie spielen flotten akustischen Songwriter-Folk, aber als sie mit ihren drei Gitarren (Bass, Lead, Rhythmus) den ersten Akkord durch die Boxen jagen, schleichen sich tatsächlich vereinzelt Tränen in plötzlich blinzelnde Konzertgängeraugen: das ist doch etwas anderes als der Heim-Sound der zurückliegenden 10 Monate. Das tut einfach so gut.

"Ik bün tohuus in't blaue Lücht van d' Nörden" singen und spielen Songschreiber Otto Groote, Leadgitarrist und Begleitvokalist Matthias Malcher und Bassgitarrist Ralf Strotmann im Song "lesmeerwellen": sie singen auf Platt, und nicht nur der weiße Schwan aus dem Lied, sondern 70 Leute in einem Gulfhof in Ostfriesland fliegen gerade mit, "an d' Noordmeerstrand". Country, Folk und Bluegrass spürt man in ihrem Spiel, es klingt warm und lässig, und Grootes Gesang, unprätentiös und souverän, erinnert in manchen Momenten an einen anderen, bekannten Wahlfriesen: Hannes Wader.

Erst recht unprätentiös und souverän ist dann der Gast des heutigen Abends: Ralph Schüller aus Leipzig, einer der zwei besten lebenden Songpoeten hierzulande. Schon nach drei Groote-Songs wird er überschwenglich von der Bühne aus angekündigt, und was folgt, ist ein Beispiel setzendes Geben und Nehmen der beiden Acts: keiner spielt sich in den Vordergrund (das haben sie nicht nötig); ihre Sets wechseln sich oft ab, und gegenseitige Anerkennung und Respekt werden gelebt, indem Schüller einige Groote-Songs mit Gitarre und Mundharmonika bereichert und im Gegenzug die Groote-Mitglieder ihm in seinem letzten Set die Band machen. Organisch, demokratisch und kurzweilig, bei - mit kleiner S(ch)nackpause zwischendurch - fast drei Stunden Spieldauer: so wird das gemacht.

Zu Schüllers Kunst nur soviel: musikalisch wie textlich ist das wie stets ein Hochgenuss. Dabei ist der Mann noch derart einnehmend sympathisch, dass man sich in seiner Gegenwart einfach gut fühlt. "Eine Rose auf den Gleisen / eine Rose am Revers" heißt es in einem seiner Lieder - manchmal braucht es nicht viel, wenn man genau hinsieht. Ralph Schüller sieht genau hin, und dazu gehört auch, dass er im Gulfhof nicht nur auf Wohlklang macht: Bootsflüchtlinge und ihr Schicksal in "So und so und so" und nationalistischer Chauvinismus in "Es ist gut" werden unbeschönigend an- und ausgesprochen. Mit einem plötzlichen Wechsel des Registers zeigt Schüller, wie Hass und hässliche Sprache zusammengehören.

Bevor am Ende alle vier noch einmal zusammen musizieren, beendet Schüller seinen Set solo mit "So ein Sommer" vom 2010er Album Kein Entkommen. Es wird ein Parforce-Ritt voller Rhythmus-, Akkord- und Stimmungswechsel, furios und traumwandlerisch sicher aufgeführt. "So ein Sommer kommt nicht wieder / Lang wächst uns das Haar / So ein Sommer wärmt uns die Glieder / Bis ins nächste Jahr / So ein Sommer kommt nicht wieder / Zieh den Stecker und atme aus / So ein Sommer kommt nicht wieder / So ein Sommer in unserem Haus".

Das Otto Groote Ensemble und Ralph Schüller (mit Band, solo oder zusammen mit der Groote-Combo) touren noch den ganzen langen Sommer und Herbst. Wer in der Nähe ist, sollte hingehen. "Denn das Leben ist ein kurzer Tag und eine lange Nacht."

Die nächsten Termine:

» https://www.ralph-schueller.de/live
» https://www.otto-groote.net/page-1

Words: Frank Schwarzberg
Photo: Jana Hagen

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REEPERBAHN FESTIVAL 2020

16.09. - 20.09.2020 Hamburg
Jahrelang galt das Hamburger Reeperbahn-Festival als feste Größe im Terminkalender, wenn es darum ging, spannende, internationale Acts Live erleben oder gar neu entdecken zu können. In Pandemie-Zeiten ist das natürlich alles nicht so einfach. Zum Glück fanden die Macher des Reeperbahn-Festivals – zusammen mit der Stadt, dem Bund, den Sponsoren und den Veranstaltern aber eine Möglichkeit, das Festival in einer – zwar stark reduzierten Ausführung, aber unter Pandemie-gerechten Bedingungen - trotz der Corona-Krise durchzuführen. Angesichts dessen, dass fast alle anderen Festivals in diesem Jahr ganz abgesagt worden waren, kann das gar nicht hoch genug bewertet werden.

Natürlich musste auf die Teilnahme fast aller internationalen Acts verzichtet werden, denn aufgrund der Reisebeschränkungen war es ja schlicht nicht möglich, Gäste aus den USA, Australien, Kanada oder England einzufliegen. Sogar für den europäischen Bereich gab es da nur wenige Möglichkeiten: Noch während des Festivals gab es neue Reisewarnungen wodurch einige Shows von Acts aus Österreich, den Niederlanden und der Schweiz zusätzlich abgesagt werden mussten. Immerhin gelang es, das Festival auf Umwegen doch mit einigen internationalen Acts anzureichern. So kam es nämlich zu Pass, dass man sich als Länderpartner dieses Mal Dänemark ausgesucht hatte, denn einige Dänische Acts fanden tatsächlich den Weg zur Reeperbahn. Den Länderpartner des nächsten Jahres – Korea – stellte man in Form eines Video-Showcases vor, der online und in Endlosschleife auf dem Festivalgelände per Leinwand präsentiert wurde. Und dann gibt es ja in Berlin eine ganze Kolonie internationaler Künstler, auf die dann behelfsmäßig zurückgegriffen wurde, so dass am Ende ein – unter den gegeben Umständen – attraktives Programm zusammengestellt werden konnte.

Stilistisch machte sich das Ganze dadurch bemerkbar, dass das ansonsten reichhaltige Angebot in Sachen Americana, Singer-Songwriter und klassischem Rock deutlich eingeschränkt war. Dennoch gab es einige Highlights zu vermelden, die – zumindest in performerischer Hinsicht – voll überzeugten.

Bevor es mit dem Spielbetrieb so richtig losging, gab es bei der Eröffnungs-Veranstaltung „Doors Open“ zunächst ein Schaulaufen diverser geladener Gäste, RBF-Partner, Musiker, Talkgäste, Präsentatoren, Politikern und nicht zuletzt von Markus Kavka, Melanie C und Frank Dellé von Seeed – den drei Juroren des Anchor-Festival-Wettbewerbs, die auch tatsächlich körperlich anwesend waren. Witzig dabei: Ohne Maske mussten auch die wertvollen Schaugäste mit Abstand vor der Fotowand Platz nehmen. Bei den Eröffnungsreden zeigten dann Kultursenator Carsten Brosda und der für seinen krankheitsbedingten Chef Olaf Scholz eingesprungene Staatssekretär Wolfgang Schulz ein Herz für die Musik, zitierten Jason Isbell und die Savages und sagten die Unterstützung der Politik zu.

Musikalisch los ging es dann mit der Show der Lokalmatadorin Lùisa, die die Chance nutzte, zur Eröffnung des Spielbetriebes auf einer unter dem Namen „Spielbude XL“ neu eingerichteten Open-Air Bühne am Kopf des Spielbudenplatzes, um den herum viele der Hamburger Clubs verteilt sind, mit ihrer Band neues Material zu präsentieren, das sich erst auf ihrem kommenden, im nächsten Jahr wiederfinden wird. Dabei gefiel besonders der Umstand, dass Lùisa's typische songwriterische Melancholie in diesem Setting an der frischen Luft einer gewissen verspielten Leichtigkeit und einer ordentlichen Prise Pop Appeals gewichen war.

Eine echte Entdeckung stellte die Postpunk-Band Paar dar. Dabei handelt es sich allerdings um ein aus Sängerin Ly Nguyen und ihre beiden Mannen Rico Sperl und Matthias Zimmermann bestehendes Trio ohne Drummer. Tatsächlich aber gehört das mitreißende, von pulsierenden Bassläufen, Velvet-Underground-mäßigen Stakkatogitarren und vorprogrammierten Beats getriebene Set im mit Corona-bedingt maximal 30 Personen spärlich besetzten Molotow dennoch zu den druckvollsten und energischsten Darbietungen auf dem gesamten Festival. Denn „Unerbittlich“ wird bei den Songs des (rein englischsprachigen) Debüt-Albums „Die Notwendigkeit der Notwendigkeit“ bei Paar ganz groß geschrieben.

Die für Dänemark ins Rennen gehende Halb-Britin Drew Sycamore, die ihren Künstlernamen wählte, weil der nun mal „sick“ klänge, gehört zu jener Spezies von Künstlern, die keinen Hehl daraus machen, dass ihr Herz musikalisch an der Pop-Musik hängt, dass aber auf der anderen Seite, ihre charmanten, muttersprachlichen Texte für sie das Wichtigste wären. Ergo gab es – gleich drei Mal an diesem Tag - ordentliche Pop-Songs im Singer-Songwriter-Modus. Das hat man ja auch nicht so oft.

Die Wahlberlinerin Sofia Portanet startete ihre Karriere unter anderem auf dem letztjährigen Reeperbahn-Festival und präsentierte jetzt, nachdem ihre Debüt-LP „Freier Geist“ erschienen ist, mit ihrer Band und ihrer quietschenden Lackhose musikalisch einen soliden Flashback in Sachen Neuer Deutscher Welle präsentierte und dabei ihrem multinationalen Background mit Texten auf Deutsch, Englisch und Französisch freie Bahn ließ.

Der Berliner Jungpoet Betterov hielt mit seinen im stillen Kämmerlein entstandenen Selbstfindungs-Songs bemerkenswerterweise weniger die Deutschpop- als vielmehr die Rockmusik-Fahne hoch. Eine Musikrichtung, die in diesem Jahr deutlich unterrepräsentiert war. Immerhin gab es hoffnungsvolle Ausnahmen: Da war zum Beispiel das Projekt Jettes, das Laura Lee von Gurr zunächst als Duo Projekt mit ihrem Kollegen Melody Connor gegründet hat, der inzwischen aber ausgestiegen ist. Was bleibt ist eine coole, neue – dieses Mal englischsprachige - Power-Pop-Combo mit (so „Spiegel“) „Null Innovation aber jeder Menge Energie“ und einer doppelt coolen Frontfrau. Ebenfalls dem Rocksektor zurechnen ließe sich das multinational besetzte Berliner Trio Shybits, das mit einem gutgelaunten Mix aus Trash-Rock, Schrammelpop und Garagen-Pop den Indie Geist beflügelte und die Fritz-Bühne rockte.

Eine schöne Überraschung jenseits fester Kategorien stellte die Anchor-Show des norwegischen Ensembles Tuvaband dar. Zusammen mit ihrer Berliner Band präsentierte Frontfrau Tuva Hellum ein beeindruckendes, voll orchestriertes und in Ansätzen sogar rockendes Set, das sich angenehm von den eher zurückhaltenden, atmosphärischen Solo- und Ambient-Aktivitäten der Anfangstage der Tuva-Band unterschied.

Ein paar Singer-Songwriter-Acts gab es auch in diesem Jahr zu bewundern – wenngleich sich diese überwiegend eher im Mainstream-Sektor bewegten. Da gab es zum Beispiel den zum Glück in Hamburg gestrandeten Briten Tom Gregory, der mit seiner Show auf der neu geschaffenen, riesigen Open-Air-Bühne auf dem Heiligengeist-Feld eine ordentlich durchorchestrierte Show spielte, in der er an seinem Nimbus als kommender Superstar arbeitete. Weniger großspurig agierten die jungen Dänen Nicklas Sahl und Calby, die ihren romantischen Damenfänger-Pop im klassischen Songwriter-Setting bzw. im letzteren Fall mit souliger Grundtendenz präsentierte.

Der Hamburger Jung Niels Frevert schließlich führte die Songs seines aktuellen Albums „Putzlicht“ - ebenfalls auf der Festival-Village-Stage mit einer gewissen nonchalanten Grandezza auf. Das war dann allerdings eher cool und lässig als großspurig. Ebenfalls in die Songwriting-Ecke passte die Berliner Künstlerin Tara Nome Doyle, die im Imperial-Theater zusammen mit ihrem Gitarristen ein anrührendes Set mit teilweise neuen Art-Pop-Songs präsentierte, in dem sie charmant ihre irisch-norwegischen ins Spiel brachte. Die vielleicht interessanteste Entdeckung des Festivals in Sachen Songwriting stellte vielleicht die Niederländerin Eefje de Visser. Weniger, weil sie die harmonisch anspruchsvollen und melodisch wunderschön ausformulierten Songs wesentlich organischer präsentierte als bei ihren Studioproduktionen, sondern weil sie – als Kopf eines weiblichen Gesangstrios – komplett auf holländisch sang. Ein wenig im Zwischenbereich zwischen Pop und Songwriting bewegte sich die Berliner Musikerin Novaa. Denn nachdem sie sich zuvor eher am E-Pop versucht hatte, bewegt sie sich heutzutage eher im organischen Balladenmodus durch ihre ausnahmslos selbst geschriebenen Songs. Und auch die ansonsten gerne schon mal experimenteller ausgerichtete Musikerin Dillon entschied sich dazu, mit zwei berührenden und emotional aufgeladenen Solo-Klavier-Konzerten eher die songwriterische Seite ihres Tuns auszuloten.

Freilich überwog insgesamt der Anteil derjenigen Acts, die sie dem Genre Pop zurechnen ließen. Was aber gar nicht schlimm war, denn auch hier gab es unterhaltsame Acts zu entdecken. Das Berliner Duo Children etwa überzeugte gleich mit drei Shows auf dem Festival und präsentierte ihren organischen, handgemachten, gemischtsprachigen Pop mit Band, Querflöte und genau der richtigen Einstellung: Außer zu gefallen soll nämlich die Musik von Children gar nichts leisten – und das ist genau der richtige Ansatz. Das Chemnitzer Trio Blond bot auf der Festival Village Stage die vielleicht unterhaltsamste Show des ganzen Festivals – unter anderen, weil sie das herrschende Tanzverbot dadurch zu umgehen suchten, dass sie die diesbezüglichen Aktivitäten zu „Aerobic“ und „Pantomine“ umdeklarierten. Die Französische Solo-Künstlerin Suzane begeisterte bei ihrem Anchor-Auftritt im Nochtspeicher durch die Reduktion aufs Notwendige. Denn sie präsentierte ihren Chanson-Club-Dance-Pop ganz alleine – aber enorm mitreißend und körperbetont. Ganz anders ging die ebenfalls aus Berlin angereiste Amerikanerin JJ Weihl (die ansonsten in der Band „Fenster“ tätig ist) mit ihrem Solo-Projekt Discovery Zone vor. Hier ging es nämlich um eine Synthese aus aufwendig selbst produzierten Video-Projektionen und der synchronen Performance JJ's, bei der sie ein Theremin, eine Digitalgitarre und diverse elektronische Effektgeräte einsetzte – und trotzdem das Publikum zum Mitklatschen bewegen konnte. Auch die Anchor-Gewinner – das aus Inèz Schaefer und Demian Kappenstein bestehende Berliner Duo Ätna ist dem Pop-Sektor zuzurechnen.

Wieder ein Mal und trotz Allem präsentierte sich das Reeperbahn-Festival als Spielwiese für interessante Neuentdeckungen, Begegnungen und coole Live-Musik. Das allerdings um den Preis eines stark eingeschränkten Angebotes und dem Umstand, dass der ganze Business-Aspekt des Festivals in den virtuellen Raum verlegt werden musste. Zweifelsohne war das für die Zuschauer von Vorteil, da es so weniger Gedränge und dank der ausgezeichneten Organisation vor Ort weniger Stress gab. Richtig Geld verdienen ließ sich in diesem Format freilich nicht – so dass schon sehr zu wünschen wäre, wenn die Sache im nächsten Jahr wieder wie gewohnt durchgeführt werden könnte.

Words: Ullrich Maurer

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TUCKERVILLE FESTIVAL 2019

07.09.2019 Enschede
Americana, Folk, Pop: Rund 15 000 Besucher folgten Anfang September dem Ruf des dritten Tuckerville Festivals, das damit ausverkauft war. Was vielleicht auch erklärt, warum die Infrastruktur vor Ort der anreisenden Menschenmasse nicht gewachsen war: Die letzten Kilometer zum Gelände des Erholungsparks Het Rutbeek nahe des niederländischen Enschede schleppt sich der Verkehr nur noch so mühsam heran, dass man auch mit gutem Zeitmanagement Nationalheldin Ilse DeLange (The Common Linnets), die das Festival eröffnet, und vor allem Ferris & Sylvester verpasst. Was schon schade ist, denn dem Folk-Pop und Blues-Exkursionen des Londoner Duos hätte man dann doch gern gelauscht. Doch das malerisch an einem See gelegene und mit Riesenrad liebevoll dekorierte Festivalgelände tröstet erst einmal darüber hinweg, bevor einem ein Regenschauer der übelsten Art einen Strich durch die Rechnung macht.

Glücklicherweise finden die wirklich interessanten Konzerte des Ein-Tages-Festivals allesamt in überdachten Locations statt. So entzückt das Trio Gold Star in einer alten Scheune mit hochwertigem Songwriter-Folk-Pop und einem Gesang, der in Phrasierung an Dylan und in der Stimmlage an den jungen Mick Jagger denken lässt. Der in Österreich geborene und in Los Angeles lebende Marlon Rabenreither, das Mastermind hinter der Band, erweist sich dabei mit seinem Songwriting als früher Meister, was das Hören des Debütalbums Uppers & Downers uneingeschränkt bestätigt – sehr empfehlenswert! So wie das gesamte Tuckerville, das mit Asleep at the Wheel viel zu selten in Europa gesehene Gäste im Repertoire hat. Die seit 1970 mit wechselnder Besetzung bestehende Formation, der unter anderem schon Rosie Flores, Bob-Dylan-Bassist Tony Garnier oder Cardinals-Gitarristin Cindy Cashdollar angehörten, gibt im großen Zelt eines ihrer raren Gastspiele, das mit 45 Minuten leider viel zu kurz ausfällt (was ebenso für andere Konzerte gilt und dem durchgetakteten Tagesplan zu verschulden ist). Bandleader und einziges Original-Mitglied Ray Benson dirigiert das Ensemble auch im 50. Jahr seines Bestehens stilsicher und mit der Lässigkeit eines alten Hundes über Genregrenzen hinweg. Ob Bob Wills wirklich noch immer der König in Texas ist, darf angezweifelt werden, aber die Western-Swing-Version von Bob Wills is still the King (Waylon Jennings) lässt keinen Zweifel daran. Aber eben auch abseits Bob Wills‘ Hoheitsgebiet sitzt die Band souverän im Sattel, sei es beim Ausritt in Richtung Süden mit dem Tex-Mex von South of the Border (down Mexico Way), auf dem Schiff Johnny Cashs Big River folgend oder bei Sleepy John Estes‘ Milk Cow Blues. Dynamik, Spielfreude und Virtuosität geben sich bei Benson und seinen sieben, meist deutlich jüngeren Mitstreitern die Klinke in die Hand: Ausgedehnte Soli geben den Instrumentalisten an Klarinette, Saxofon, Pedal Steel und Fiddle ausreichend Gelegenheit, ihr Können in Country, Jazz und Western-Swing unter Beweis zu stellen. Interessanterweise folgt auf gleicher Bühne im direkten Anschluss ein Auftritt Sam Outlaws, was man fast schon als symbolisch interpretieren kann: Outlaw bezeichnete schon zu Beginn seiner Karriere das Bob-Wills-All-Star-Tribute-Albums von Asleep at the Wheel als Blaupause für Country-Musik. Hier schließt sich also irgendwie ein Kreis; von einer Art Fackelübergabe von einer älteren Generation an eine jüngere will man hier aber dennoch lieber nicht sprechen: Dafür sind die meisten Mitglieder von Asleep at the Wheel nicht nur zu jung, dafür sind Outlaws aalglatte Country-Songs auch zu dünn.

Auf der Hauptbühne geben sich gleichzeitig die großen holländischen Acts wie Douwe Bob oder Blof und Headliner James Morrison die Ehre, worin auch die große Stärke des Tuckerville Festivals liegt: Mit dem musikalischen Spagat aus Pop und Roots schafft es der Veranstalter, ein Mainstream-orientiertes Publikum ebenso anzuziehen wie die Liebhaber von Nischenmusik. Für die hat das Tuckerville mit The Steel Woods, Dylan LeBlanc oder den Teskey Brothers weitere Schmankerl im Angebot. Apropos Teskey Brothers: Was die Australier da im großen Zelt mit dem Songs ihres zweiten Albums Run Home Slow im Gepäck aufführen, ist schon großes Kino und so etwas wie die Definition von Retro-Soul. Sänger Josh Tesky muss nur zum ersten Mal den Mund aufmachen und bekommt schon Applaus für sein Organ, das bereits mit Otis Redding und Wilson Pickett verglichen wurde, mit den ganz Großen also. Wenn dann noch gekonntes Songwriting und instrumentales Virtuosentum dazukommen, was man den Teskey Brothers nach dieses Auftritt im Schlaf attestiert, tja, dann steht einer zumindest künstlerisch glorreichen Zukunft nichts mehr im Wege. Das gilt auch für das Tucker Festival, das trotz schlechten Wetters mit einem vielseitigen Line-Up zu überzeugen wusste. Roadtracks kommt gerne wieder!

Bericht: Andreas Paßmann

Unsere exklusiven Galerien zum TUCKERVILLE FESTIVAL 2019:

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TONDER FESTIVAL 2019

TONDER FESTIVAL 2019

22.08.2019 - 25.08.2019 Tønder
Wir hatte bereits 2018 berichtet, dass sich der Bekanntheitsgrad des jährlich am letzten August-Wochenende im dänischen Tønder stattfindenden Festivals auch in Deutschland mehr und mehr rumgesprochen hat. Auf dem Festival-Gelände wird es somit immer mehr multikulti und zunehmend erobern auch die jungen Freaks aus vielen Ländern dieses „Hand Made“-Event.

Das 45-jährige Bestehen war nicht nur mit vielen KünstlernInnen aus Nordamerika, Irland, dem Vereinigten Königreich und Skandinavien gespickt – australische Akteure „erobern“ neuerdings Dänemark.

Also rein ins Geschehen, denn bereits der erste Festival-Tag hatte einen superben Auftakt mit den BIRDS OF CHICAGO. Bereits im Vorjahr auf dem KILKENNY ROOTS FESTIVAL hatten wir die Möglichkeit, diese famose Band in Aktion zu sehen. Die Americana-, Gospel-, Folk- und Country-Formation mit Sängerin ALLISON RUSSELL an Clarinet, Banjo und Ukulele, ihr Gatte JEREMY LINDSAY (aka JT NERO) mit Vocals und Acoustic-Guitar und dem Gitarrero STEVE DAWSON legten einen faszinierenden Auftritt auf die Bolero-Stage. Im Mittelpunkt ihrer Präsentation das 2018er Album „Love In Wartime“ und ihrer 2017er Acoustic-EP „American Flowers“.

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CAITLIN CANTY ist aus den Vorjahren eine bereits bekannte Künstlerin auf diesem Festival. Wir denken an ihre Auftritte mit JEFFREY FOUCAULT, wo sie uns bereits mit ihrer temperamentvollen Stimme begeisterte. Die US-amerikanische Singer-Songwriterin brachte ihre teils düster-schmerzhaften aber auch wiederum verträumten Folk-, Country- und Blues-Songs ihrer letzten beiden Alben „Motel Bouquet“ (2018) und „Reckless Skyline“ (2015) mit Unterstützung ihres Dobro-Spielers gekonnt in die Herzen ihrer Zuhörerschaft.

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Jahrelang war sie von der musikalischen Bildfläche verschwunden, jetzt mit dem grandiosen 2019er Album „Sinner“ endlich wieder am Start – LESLIE STEVENS. Ihre Sopran-Stimme ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch dann geht es Schlag auf Schlag mit schlüssigen Akkordfolgen in ihren Folk- und Country-Songs wie „Storybook“, „Sinner“, „Depression Descent“, „The Tillman Song“ und „12 Feet High“. Besonders ihre Country-Titel, zelebriert mit ihrer Acoustic-Guitar, haben Atmosphäre und eine positive Grund-Stimmung. Zudem hat sie mit der Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen. Die Handschrift des Album-Produzenten JONATHAN WILSON ist unverkennbar und übertrug sich hier auf die großartige Band mit vortrefflichen Pedal-Steeler. Die momentan in Los Angeles lebende LESLIE lieferte ein reifes Konzert mit Zukunft versprechendem Potential ab. Ein großer Sprung gegenüber ihrem ersten Album „Roomful Of Smoke“ (2010) mit THE BADGERS.

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Auf der Mainstage dann die kanadische Folk-Band THE EAST POINTERS aus Prince Edward Island. Gitarrist und Keyboarder JAKE CHARRON, Geiger TIM CHAISSON und sein Cousin KOADY CHAISSON am Banjo lieferten als Trio ein beherztes Roots-Konzert ab. Sowohl als dreistimmige Harmonie-Gruppe, nur instrumental, als auch mit keltisch geprägten Songs von ihren Alben „Secret Victory“ (2015), „What We Leave“ (2017) und „Yours To Break“ (erscheint im Herbst 2019), war kolossale Americana-Energie zu verspüren. Licht in der Dunkelheit, Beziehungen und Verbindungen in den menschlichen Tiefen und Höhen sind Inhalte ihrer Lieder. Überzeugend.

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Ein weiterer Neu-Zugang auf diesem Festival RUSTON KELLY aus Nashville. Schon in der High School hatte er ein komplettes Album zusammen, jedoch musste er erst seine jahrelange Drogenabhängigkeit bekämpfen, um erfolgreich durchstarten zu können. 2016 lernte er KACEY MUSGRAVES kennen - sie heirateten ein Jahr später – und es ging musikalisch mit der Debüt-EP „Halloween“ aufwärts. Der Durchbruch dann 2018 mit dem phantastischen Album „Dying Star“, das hier mit seiner Band ausgiebig zelebriert wurde. „Mockingbird“, „Cover My Tracks“ und „Big Brown Bus“ sind als Beispiele genannt und bekamen durch den Kapuzen-Man-Auftritt auch noch einen zusätzlich düsteren Anstrich. Alles mehr oder weniger in Metaphern verpackt, - aber auf hohem sprachlichem Niveau und mit gekonnter Gitarren-Arbeit. Sehr anspruchsvoll - volle Konzentration waren von Nöten, da kein fröhlicher Song zum Zwischen-Atmen gegeben wurde. Ein gute Laune-Live-Act stellt sich anders dar. Jedoch wesentlich besser als sein Solo-Auftritt 2018 auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg. Morgen geht es dann akustisch in die zweite RUSTON-Darbietung…

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Am Abend war dann der Besuch der Neu-Entdeckung aus dem Vorjahr Pflicht – PAUL CAUTHEN. Hatte uns PAUL im letzten Jahr mit seinen beiden Scheiben „My Gospel“ (2016) und „Have Mercy“ (2018) und seiner Whisky-Stimme fast das Herz zerrissen, überraschte er nun mit neuen Songs aus seinen im nächsten Monat erscheinenden neuen Albums „Room 41“. PAUL ging gleich wieder mit viel Engagement in seine Show hinein – hier war Bewegung angesagt. Seine Acoustic-Guitar musste in allen möglichen Griff-Varianten und mit Schlägen herhalten, der Schweiß floss, sein Bariton pluckerte, die fast neue Live-Band war bereits perfekt eingespielt. Der texanische Troubadour brachte das komplett gefüllte Zelt mit seinem Alternativ-Country in Songs wie „Holy Ghost Fire“, „Cocaine Country Dancing“ und „Angel“ in eine freakige Tanz-Party. CHARLEY WILES, der bereits im letzten Jahr eine hervorragende Electro-Guitar spielte, wartete wieder mit etlichen Solis auf. Die neuen Song-Themen haben sich bei PAUL nicht geändert, es geht um Vergebung, Glauben, Liebe, Sünde und um seinen Rückzug ins Hotel in Room 41, wo er seine Drogen-Sucht bekämpfte. Ein Crooner mit großer Seele.

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Der Abschluss des Tages war dann dem 28-jährigen Country-, Folk- und Bluegrass-Musiker TYLER CHILDERS und seinen Mannen vorbehalten. Der Kentucky-Man hatte seine komplette Band aus dem Vorjahr dabei, so dass wieder ein famoses Happening seinen Lauf nehmen konnte. Mit Kurz-Haar-Schnitt überraschte er doch etliche seiner Fans, aber musikalisch ging es mit seinen neuen Songs vom Album „Country Squire“ richtungsweisend dort weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hatte. Zudem stand die Produktion der neuen Scheibe wieder unter der Führung von STURGILL SIMPSON und DAVID FERGUSON. TYLERS langjährige Straßen-Musiker-Tätigkeit wird auch an diesem Abend mit Songs wie „All Your’n“, „House Fire“, „Peace Of Mind“ zur Vollendung gebracht. Der Singer-Songwriter singt viel von Heimweh, Verlust, Liebe und dem verlorenen Amerika – jeder im Venue weiß, um diese Dinge, die sich um diese Themen ranken. Jetzt beim Major-Platten-Label gelandet, bleibt sein Auftreten nach wie vor bescheiden. Vom Arbeiter-Kind mit Kirchen-Chor-Vergangenheit und lokalem Musiker zum internationalen Country-, Bluegrass- und Americana-Star – eine amerikanische Erfolgs-Story. Ganz-ganz groß – Chapeau!!!

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Zu relativ früher Stunde geht es am zweiten Tag zum Acoustic-Guitar-Gig von RUSTON KELLY und seinem Side-Man. Hier nun ein ganz anderer Auftritt, sitzend auf jeweils einem Bar-Hocker spielten die beiden Haudegen sich die musikalischen Bälle zu. Gute Laune und ein mitteilsamer RUSTON, der einige Geschichten aus seinem bisherigen unvollendeten Leben darreichte. Nach Songs und kurzem Innehalten wie bei „Son Of A Highway Daughter“, „Paratrooper’s Battlecry“, “Mercury”, „Just For The Record”, „Jericho“ und „Big Brown Bus“ ließen Gedanken aufkommen, hier denkt er wohl an dunkle Geschehnisse zurück, aber auch an sein Glück das KASEY ihn einfach abgeholt hat. Seine Mundharmonika-Passagen sind dabei punktuell fein gewählt. Bei RUSTONS Performance konnte man ein bisschen an den jungen JOHN PRINE denken. Sehr gelungener Auftritt - ein Highway-Man mit lebensbejahender und Erfolg versprechender Americana-Music.

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Danach erlebten wir dann einen absolut konzentrierten Auftritt von der englischen Singer-Songwriterin KATE RUSBY mit ihrer großartigen Band. Ihre intensiven Folk-Songs verbreiten eine ganz besondere Wirkung im Festival-Zelt – ihre einzigartig engelsgleich-schmeichelnde Stimme lässt sie wie eine Fee erscheinen. Ihre fein ziselierte Folk-Kunst weist Traditionelles, Festliches und Eigenes auf. 17 Solo-Alben sind bereits von KATE erschienen. Von ihrem aktuellen Album „Philosophers, Poets & Kings” (2019) gab es etliche Titel zu hören – wundervoll „Until Morning“, „Jenny“, „Halt The Wagens". Vom Album „Life In A Paper Boat“ (2016) durfte selbiger Song und „Hunter Moon“ nicht fehlen. Alles feine Folk-Idiome auf höchstem Niveau – berührende Melodien, bewegend. Irgendwie dachten wir auch bereits im August voller Spannung an das angekündigte fünfte Weihnachts-Album das Ende November erscheinen soll!

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Nach dem gestrigen Adrenalin-Gig von PAUL CAUTHEN und seinen Mannen zog es uns am Nachmittag bei herrlichem Wetter zur Mainstage, um uns das nächste PAUL-Spektakel anzusehen. Seine Performance inklusive die seiner Mitstreiter wieder ein außerordentliches Texas-Outlaw-Country-Music-Erlebnis. Hier auch Songs seiner ersten beiden Alben wie „Resignation“, „Hanging Out On The Line“, „In Love With A Fool”, „Saddle“ in beeindruckender Präsentation. „Prayed For Rain“ dann ein würdiger Abschluss. Übrigens sein Großvater war Prediger, aber das hatten wir ja bereits letztes Jahr, er will diesbezüglich nicht in seine Fußstapfen treten…

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Nach Familien-Zuwachs nun wieder on Tour MANDOLIN ORANGE - das Americana-Folk-Duo in Gestalt von der Multi-Instrumentalistin EMILY FRANTZ (Gesang, Banjo, Mandoline, Gitarre) und dem Singer-Songwriter ANDREW MARLIN (Gesang, Gitarre, Mandoline). Hier mit Verstärkung von drei Musikern on Stage. Die seit Jahren sehr angesagten Folk-Akteure aus North Carolina nun in der für dieses Ereignis viel zu kleinen Location Visemøllen. Etliche Freaks kamen leider nicht mehr rein… EMILY und ANDREW legten natürlich auf ihr gerade erschienenes sechstes Album „Tides Of A Teardrop“ ein besonderes Augenmerk. In anspruchsvollen Arrangements werden unaufgeregte Folk-, Country- und Bluegrass-Balladen zelebriert – teilweise nur mit Geigen- und Mandolinen-Virtualität. Der Harmonie-Gesang der Protagonisten ist vom Feinsten. „Golden Embers“, „The Wolves“, „Time We Made Time“ - wunderbar. Gegenüber unserem letzten Besuch eines ihrer Konzerte in Deutschland eine nochmalige Steigerung.

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Einen überwältigenden Nachschlag haben wir uns dann bei den BIRDS OF CHICAGO in einem der zwei Festival-Zelte geholt. Von diesem Gig sind uns besonders Songs wie „Travelers“, „Superlover“, „Roll Away“, „Lodestar“ und „Baton Rouge“ in bester Erinnerung. Nicht zu vergessen die wunderbaren Songs von ihrem 2017er EP-Album „American Flowers“ mit „Alright Alright“ und „American Flowers“ –beim letzteren Song sangen dann im Refrain alle Freaks mit, nachdem JT NERO den inhaltlichen Sinn des Titels erklärt hatte. ALLISONS exquisite Stimme oft soulig emotional dargereicht machten die Gospel-, Country- und leichten Roots-Anflüge in allen Songs zu berührend schlichter Schönheit. Sogar ihr Pfeifen im Song „Superlover“ vorzüglich dargeboten. Auch die Gitarren-Soli von STEVE DAWSON ganz exzellent. Somit hatten wir bereits am zweiten Festival-Tag einem absoluten Highlight-Auftritt beigewohnt. Große Empfehlung!!!

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CHRIS SMITHER (William Christopher Smither) gab nicht zum ersten Mal auf diesem Festival seine Songs in einem Solo-Auftritt zum Besten. In seinen 75 Jahren hat der Singer-Songwriter viele Aufenthalts-Orte und Länder, wie New Orleans, Cambridge, New York, Paris, Louisiana, Texas, Florida, Mexiko usw. bereist und dort seinen musikalischen Werdegang erfolgreich im Folk, Blues und Rock offeriert. Von seinem ersten Album „I’m A Stranger Too!“ bis zum aktuellen „Call Me Lucky“ hat er seine Greatest Hits hier noch mal vorgestellt. Mit nach wie vor ausdrucksstarker knochiger Stimme, herzbrechender Seele und fingerpicked Acoustic-Guitar war es ein sinnlicher und mit Emotionen vorgetragener Gig. Er ist halt ein amerikanisches Original.

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Wie seit etlichen Jahren steht der Mann mit dem Hut gerne auf der Bühne etwas im Hintergrund und singt seine Songs aus der Dunkelheit heraus. Es ist der in Colorado seine Heimstatt gefundene und im südafrikanischen Johannesburg geborene GREGORY ALAN ISAKOV. Ein viel gereister Mann, der seine Erlebnisse in famosen Geschichten aus alter Zeit mit einprägsamen Landschaften, Wetter-Berichten und bewegenden Menschen-Begegnungen vorträgt. Sein Songwriting ist großartig, seine melancholischen Folk-Songs erreichen uns mit einprägsamer Stimme und seine vier Mitstreiter unterstützten ihn grandios – inklusive ihres Harmonie-Gesangs. Sein Auftritt ist von einem großen Balladen-Anteil geprägt und zudem von Country- und Heartland-Elementen. Seine Songs klingen nicht nur episch und elegisch, sondern haben viel Tiefe und vortreffliche Reife wie z. B. in „Chemicals“, „San Luis“, „Southern Star“ und „Time Will Tell“. Ganz exzellent. Ein wunderbarer Tagesabschluss für uns.

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Der dritte Festival-Tag begann für uns musikalisch mit dem Auftritt eines Künstlers und seiner Band aus Down Under, wobei wir generell positiv feststellten, dass australische Acts auf diesem Festival immer mehr Verbreitung finden. WILLIAM CRIGHTON ein punkig-spiritueller Meister im New-Folk und Alternative, der mit Resonator-Guitar, an Keyboard und seiner gewaltigen Stimme bereits früh am Tag zum Sturm blies. Seine Frau verzerrte etliche Songs am Megafon-Harp-Blaster-Micro. Ein weiterer Mitstreiter an der Bamboo-Didgeridoo brachte uns die australische Aborigine-Geschichte von vor 40.000 Jahren nahe. Ein aufmüpfiger Drummer und ein aktiver Bass-Player vervollständigten das Ensemble. Ein Konzert der etwas anderen Art, von der Kultur der Aborigines in deren Verbindung zum Kontinent und der musikalischen Interpretation eines Draufgängers. Das alles stimmig mit „Jesus Blues“, sphärisch mit „Happiness“, sehr lebendig mit „Woman Like You“ und ausdrucksstark mit „2000 Clicks“ tönend.

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Und schon der nächste australische Alternative-Rock-Singer-Songwriter - auch Schauspieler und Autor - DAN SULTAN (Daniel Leo Sultan) im Solo-Auftritt an der E-Guitar und am Keyboard. Der 35-Jährige hatte bereits 2006 mit seinem Debut-Album „Homemade Biscuits“ ersten Erfolg, der sich bis zu seiner aktuellen 2019er Scheibe „Aviary Takes“ festigte. Mit Songs wie „The Same Man“, „Old Fitzroy“, “Under Your Skin” und “Magnetic” bot er sein großartiges musikalisches Vermögen dar. Sein neuestes Werk ist ein Kinder-Album namens „Nali & Friends“ (2019). Ein Mann mit großem Potential - eine Koryphäe auf vielen kulturellen Ebenen mit zahlreichlichen Auszeichnungen und Preisen dekoriert.

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Ein in unseren Gefilden so gut wie unbekannter Singer-Songwriter mit großem Potential ist der aus Taos, New Mexico stammende MAX GOMEZ. Ein junger aufstrebender Guitar- und Mundharmonika-Player mit Folk- und Americana-Songs vom Feinsten. Sein Debut-Album „Rule The World“ mit gleichnamigem Track und „Run From You” sind besonders hochkarätige Songs, die grandios zelebriert wurden. Seine 2017er EP „Me & Jo“ mit den Songs “Joe“ und „Make It Me“ sind absolute Highlights seines Auftritts. Mit der famos-tatkräftigen Unterstützung seines Pedal-Steel-Players klingt alles kohärent und gekonnt. Den jungen Mann werden wir weiter beobachten.

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Nach überstandener Krankheit endlich wieder on the Road - PATTY GRIFFIN (Patricia Jean Griffin). Die 55-jährige großartige Singer-Songwriterin zelebrierte hier Ihre Highlights aus fast zwanzig Jahren erfolgreicher Record-Veröffentlichung einschließlich ihres aktuellen diesjährigen Albums „Patty Griffin“. Etliche neue Songs haben ihren Ursprung nach wie vor im Folk und spartanischen Country, zunehmend im Gospel und sphärische Klänge sind auch ausreichend vorhanden. Großartige Songs, die hier das Licht der Bühnen-Präsenz erblickten wie „Bluebeard“, „Mama‘ Worried“ und „River“. Zudem wurde diese Performance feinsinnig von ihrer grandiosen Band umgesetzt. Alles klang melodisch, teils auf Sparflamme getrimmt, gefühlvoll und dennoch auch in Americana und Soul fließend, weniger in Pop-Attitüden. Ihre Stimme kraftvoll, das kam besonders in ihren Soli zum Tragen. Es war klar, dass wir auch am nächsten Tag den Schätzen dieser phänomenalen Künstlerin inklusive ihrer Mitstreiter lauschen.

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Mit dem schwedischen Singer-Songwriter DANIEL NORGREN trafen wir zu später Stunde einen bereits von etlichen Konzerten Bekannten wieder. Mit seiner langjährigen fabelhaften Band legte DANIEL einen kolossalen Ritt in Blues und Rock aufs Parkett. Mit seinem Kontrabass-Kollegen ANDERS GRAHN erlebten wir ein perfektes Zusammenspiel und DANIELS Klavier-Performance mit „The Flow“ und „The Power“ hatte eine ganz besondere Note. Zudem erzeugte ANDREAS FILIPSSON an der E-Guitar viel Druck und ERIK BERNTSSON trommelte was die Stöcke hergaben. Im Mittelpunkt des Gigs stand das siebte Album „Wooh Dong“ vom April 2019, in dem Orte, Menschen und Landschaften für den Musiker von großer Bedeutung sind. „When I Hold You In My Arms“ ein Zeugnis seiner kraftvoll beseelten Leidenschaft voller Herzblut.

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SUSTO hatten wir bereits mit einem erstklassigen Solo-Auftritt auf dem Static Roots Festival 2018 in Oberhausen mit vielen Songs seines seinerzeit erschienenen Albums „And I’m Fine Today“ (2017) erleben dürfen. Nun war JUSTIN OSBORNE mit großartiger Band vor Ort und läutete den letzten Festival-Tag mit einem phantastischen Roots-Rock-Ritt ein. Obwohl der Gig im schattigen Jam Teltet standfand, waren alle Musiker zur frühen Stunde Sonnen bebrillt, Das war eventuell ein besonderes Zeichen für die Jungs aus South Carolina ein wirklich lebendiges Konzert mit „Chillin' On The Beach With My Best Friend Jesus Christ“ zu entwickeln. Mit dem neunen Album „Ever Since I Lost My Mind” (2019) waren auch wieder die Themen von Dunkelheit, Verlust und Vergänglichkeit, von verrückten und seltsamen Zeiten aufgerufen. Auf seinen beiden Händen steht auf den Finger-Knöcheln tätowiert ACID BOYS, jedoch erlebten wir JUSTIN als aufgeschlossenen Alt-Country- und Americana-Band-Anführer, wenn wir an Songs wie „Weather Ballons“ und „Homeboy“ zurückdenken. Ein Alleskönner an der Acoustic-Guitar und am Keyboard mit prägnanter Stimme.

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Eine der momentan aufregendsten kanadischen Singer-Songwriterinnen für dieses Festival zu verpflichten, war mit JENN GRANT ein besonderer Glücksgriff. Gerade war ihr bereits siebtes Album „Love, Inevitable“ (produziert von TUCKER MARTIN) erschienen, dass hier in ihren Auftritten mit ihrem husband DANIEL LEDWELL im wunderbaren Zusammenspiel gekrönt wurde. DANIEL an der E-Guitar und am Keyboard, JENN mit der Acoustic-Guitar und im Solo-Gesang. Das aus Halifax - Nova Scotia - kommende Duo ließ im Verlauf ihres Auftritts mit ihrem Folk-Pop und ihrer imponierenden Darbietung die Musikfreunde im Pumpehuset immer wieder zu kleinen Begeisterungsstürmen ausbrechen. „Our Love“, „Keep A Light On“ fabelhaft, aber auch ihre bekanntesten Songs „Dreamer“, „Lion With Me“, „Heartbreaker“ und „Make IT Home Tonight“ durfte nicht fehlen. Gänsehaut-Balladen der Tonkunst, 100% livehaftig.

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Bei PATTY GRIFFIN haben wir es mit einer Ausnahme-Künstlerin zu tun, die für ihr bisheriges musikalisches Schaffenswerk mit vielen Auszeichnungen dekoriert wurde – z. B. „Grammy Awards“ und „Artist of the Year“. Diese Lobpreisungen bestätigte sie hier in einer beindruckenden Festival-Präsentation. Mit fester Stimme, formidabler Melodieführung und enormer Schlag-Technik auf allen ihren Acoustic-Guitars stand PATTY gefestigt im Rampenlicht und ihre Songs perlten. Ihre Themen sind geprägt von Freude & Schmerz, Liebe & Tod, Beziehung & Trennung, vom Seelenleben, der Hilfe für Menschen, die auf der Schatten-Seite dieser Welt leben, bis zum Klimawandel & Umweltschutz. An diesem Tag auch wieder Im Vordergrund die Songs ihres zehnten Studioalbum. „River“ ist der Song der Stunde – eine aufwühlende Meditation über die innere Stärke und Widerstandskraft einer Frau. „Where I Come From“ und „Bluebeard“ sind heute noch stärker als gestern und dann das wunderbare „The Whell“. Natürlich gab es auch sogenannte Klassiker aus ihrem Repertoire wie „Standing“, „Truth #2“, „Move Up“ und „Shine A Different Way“, alle Songs zum Niederknien. Ihr Name - geadelt!!!

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Dem Beiwohnen des Auftritts einer der diesjährig letzten Gigs auf dem Festival sahen wir mit besonderem Augenmerk entgegen. In unseren Landen immer noch ein Geheimtipp aus der Texas Roots-Country-Szene CHARLEY CROCKETT. Aber auch dem Blues und dem Americana ist der coole Typ fulminant aufgeschossen. Aufmerksam wurden wir bereits durch seine beeindruckenden Alben „Lonesome As A Shadow“ (2018) und „Lil G.L.'s Blue Bonanza“ (2018). In seiner meisterhaften Retro-Styler-Performance stand hier der Vorgriff auf sein neues Album „The Valley“ mit herausragenden Songs wie „9 Lb Hammer“ und „The Valley“. Eine erstklassige Band stand ihm dabei zur Seite. Seine außergewöhnliche Stimme, sein Guitar- & Banjo-Spiel und seine draufgängerischen Tanz-Einlagen waren Erlebnisse der besonderen Art. Mit brillanten Arrangements und keinesfalls altmodischen Songs in Country-Soul, Cajun und Western Swing war es ein krönender Abschluss des Festivals. Bitte CHARLEY, genauso wie das Festival, fest im Auge behalten.

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Wir wissen, wir wiederholen uns und können nur immer wieder sagen: Wer handgemachte Live-Musik erleben möchte, der ist auf diesem Festival richtig gut aufgehoben. Zudem sind die vielen gastronomischen Einrichtungen für die Flüssig- und Fest-Nahrungs-Aufnahme super.

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich beim Veranstalter-Team rund um Maria Theessink und allen Helfern des erstklassigen Festivals - einem Event der Sonder-Klasse!!!

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WADE BOWEN

06.08.2019 Cologne - Blue Shell
Im Juni 2018 erfolgte eine kurzfristige Absage des Deutschland-Debüts von Singer-Songwriter WADE BOWEN - Stimmband-Operation.
Vor ca. 100 enthusiastisch mitgehenden Fans im Kölner „Blue Shell“ nun das nachgeholte Konzert, des aus Wako/Texas kommenden Red Dirt Country-Musikers. An seiner Seite NICK GARDNER, ein grandioser Guitar-Player. Beide an diesem Abend mit Acousic-Guitar ausgestattet, des Öfteren darf eine Harmonica nicht fehlen. Zelebriert wird hauptsächlich das neue Album „Solid Ground“ (2018). Daraus gab es sieben grandiose Songs zu hören. WADES Einzigartigkeit zeigt sich bereits im ersten Song des Abends „Couldn´t Make You Love Me“, einer abschlägigen Liebes-Anbahnung - einem Heartbreaker. „Fell In Love On Whiskey“ und „7:30“ jeweils mit ausdrucksstarker WADE-Stimme präsentiert und von NICK-Guitar-Soli hingebungsvoll zelebriert. Im zweiten Drittel dann „Day Of The Dead“ mit spanischen Guitar-Klängen im Mariachi-Anschlag - unglaublich groß, erinnerte an Calexico. Der Bonus-Track von der Vinyl-Scheibe „Yours Alone“ und auch „Anchor“ sind melodische Hymnen. WADES Songs sind teils kummervoll, besitzen Gefühlstiefe und haben vielfältige Klangfolgen, vorgetragen in bester Storyteller Art und Weise. Innervierte Gesangsstücke lassen an seine großen Vorbildern Guy Clark, Tom Petty und seinem Hero Bruce Springsteen aufwarten.
Im Venue war Tuesday Night wie „Saturday Night“ und „Sunshine“ angesagt, um einige der letzten Songs zu nennen, die WADE präsentierte, nachdem eine inspirierende Interaktion mit den Freaks ab der Hälfe des Konzertes stattfand - Song-Wünsche eingeschlossen.
WADE versprach bei der nächsten Tour mit Full Band im Gepäck anzureisen.
Fazit: Das lange Warten hatte sich für die Country-Freaks wahrhaft gelohnt.

Special Guest auf der Europa-Tour: Der Brite JAMIE FREEMAN an der Acoustic-Guitar.
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STATIC ROOTS FESTIVAL 2019

STATIC ROOTS FESTIVAL 2019

12. - 13.07.2019 Oberhausen - Zentrum Altenberg
Der Geheim-Tipp ist dahin, das STATIC ROOTS FESTIVAL ist im vierten Jahr seines Bestehens ausverkauft. Die Americana-, Country- und Roots-Rock-Fans aus mehreren europäischen Ländern haben die Music-Nische somit zu einem Oberhausener Event erkoren. Bewegungsfreiheit war in der ehemalige Zink-Fabrik, dem jetzigen Kultur-Zentrum Altenberg, trotzdem genügend gegeben. Die Band- und Künstler-Auswahl von Initiator & Veranstalter DIETMAR LEIBECKE war - wie auch in den drei Jahren zuvor - exquisit, was natürlich letztendlich auch zum Sold-Out führte.

Radio-Moderator JEFF ROBSON aus Winnipeg/Manitoba führte wieder einfühlsam durch das Programm und konnte mit etlichem Hintergrund-Wissen bei den Freaks punkten.

Der Auftakt am Freitag war einem besonderen Veranstalter-Freund vorbehalten – JOHN BLEK. Mit seinem Solo-Auftritt setze der aus Cork/Irland stammende Sänger und Gitarrist ein erstes Ausrufezeichen. Songwriting par excellence, in minimalistischer Form dargeboten, feine Lyrics. Aus seinen Alben „Catharsis Vol.1“ (2017) und „Thistle & Thorn“ (2019) waren etliche Songs zu hören, in denen es über das Wasser & Meer und die Erde & ihre Schönheit geht. „Blackwater“ und „Compass“ sind einfach großartige Songs. Ein wunderbarer A Cappella Titel ließ die Freaks zudem die Ohren spitzen. Vielleicht ist er ja im nächsten Jahr wieder mit der Ratten-Formation vor Ort…

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Ihren ersten Auftritt in Deutschland hatten dann THE BROTHER BROTHERS hinter denen sich ADAM und DAVID MOSS, eineiige Zwillinge, auftun. Harmonien, minimale Instrumentierung (Violine, Acoustic Guitar und Cello), herzhafte Lyrics in Folk-Tradition im Hier und Jetzt von den Brüdern aus Brooklyn/New York zelebriert. In ihrem Debüt-Album „Some People I Know“ verarbeiten sie ihre langjährigen Reisen durch die USA und ihre gewählten Aufenthaltsorte, ob allein oder zusammen unterwegs. Sie reflektieren in ihren Songs die Beziehungen zu Personen und Freunden, die mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten in einer rauen Gesellschaft zu kämpfen haben. Faszinierend umgesetzt in Songs wie „Mary Ann“, „Frankie“, „Colorado“ und „In The Nighttime“, um nur einige zu nennen, die ADAM oder DAVID geschrieben haben. Es gab in den Songs viel zu entdecken. Poetisch, gefühlvoll und mit smartem Tempo dargeboten. Zwei grandiose Musiker.

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Lang erwartet, endlich hier – JOHN MURRY. Aus Tupelo/Mississippi stammend und gegenwärtig in Kilkenny/Irland lebend ist der US-amerikanische Singer-Songwriter, Komponist und Produzent nun On Stage in Oberhausen. Gleich mit beeindruckendem E-Gitarren-Spiel legte er los. Erinnerte mit seinem Deep Rock’n Roll, in teilweise leicht hektischen Attitüden, irgendwie an CHUCK PROPHET… Emotional, mit dominierender Stimme gab er hauptsächlich Songs aus seinem 2017er Album „A Short History Of Decay“ (produziert von MICHAEL TIMMINS) und „The Graceless Age“ (2012) zum Besten. Seine gesamte Performance war ansteckend und unwiderstehlich - ein leichtes Beben ging durch die Fabrik. Dezent im Hintergrund eine Basserin/Keyboarderin/Sängerin und ein Drummer. Wie auf Festivals üblich, spielte der Zeitfaktor auch hier mit. Es war eine kurze Geschichte, jedoch von Verfall keine Spur – schweißtreibend und atemberaubend. Junge komm bald wieder!

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Bereits oft gesehen - stets gut gelaunte Musiker aus dem englischen Wymeswold/Leicestershire stammend, jetzt in London lebend, nun hier auf der Bühne - THE WAVE PICTURES. Auch nach zwanzig Band-Jahren hat das Herren-Trio keine Abnutzungserscheinungen aufzuweisen. Wohl 18 Alben, etliche Singles und EPs können sie ihr Eigen nennen. DAVID TATTERSALL (Gitarre & Gesang), FRANIC ROZYCK (Bass) und JOHNNY HELM (Drums) verstehen sich somit „blind“. Folk, Rock-Pop, Blues und Indie finden sich natürlich auch auf ihrem aktuellen Album „Look Inside Your Heart“ (2018) wieder und standen im Zentrum ihres Auftritts. Eine Menge Witz, abgedrehter Gesang und eingängige Melodien erstaunten stets aufs Neue, da diese mit teils afrikanischen und auch psychedelischen Momenten angereichert wurden. Sie spielten sich in die Herzen ihrer Jünger.

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Eine der momentan angesagtesten Bands gleich zum zweiten Mal hintereinander auf diesem Festival. Nachdem sie im letzten Jahr das Festival beendeten, nun der Headliner des ersten Abends – CORDOVAS. Mit neuem Drummer und neuem Album „That Santa Fe Channel“ (produziert von KENNETH PATTENGALE) ein neues bewährtes Spiel. Die Band aus Nashville verarbeitet mit ihrer Music der End-Sechziger und Abfang-Siebziger der Woodstock-, Laurel Canyon-, San Francisco- und Grateful Dead-Ära alles in einem eingängigen Schmelztiegel, wie wohl momentan qualitativ keine andere Americana-Roots-Rock-Band. Ihr Leader, Singer und Guitar-Player JOE FIRSTMAN steht absolut im Vordergrund, aber seine Gefolgschaft hat ebenfalls einen gnadenlosen Spirit. Die Vibrations der US-amerikanischen Süd-Staaten mit kalifornischem Fluidum ließ die Freunde im Venue ausflippen und eine 25-minütige Zugabe ließ nicht auf sich warten. Jubel, Trubel, Heiterkeit zwischen Auditorium und Band mit dem Ergebnis, dass alle vergnügt in die Nacht hinaus „ritten“…

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Wie beim Marathon, begann der zweite Festival-Tag fast vor dem Aufstehen, wie einige meinten. Um Punkt 13 Uhr stand JEFF ROBSON auf der Bühne und sagte AGS CONNOLLY an. Dieser in unseren Gefilden unbekannt, obwohl bereits mit seinen Debüt-Album „How About Now“ von 2014 in den Kritiken vom englischen WILLIE NELSON geschrieben wurde. Also war Country angesagt. Seine zweite Scheibe „Nothin’ Unexpected“ von 2017 wurde zum Country-Album des Jahres in UK gewählt. Es geht bei AGS nicht einfach um den altbewährten Country-Stil, seine Songs sind nicht nur vom Western Swing, Honky Tonk und Rockabilly beeinflusst, sondern gehen auch in die Hardcore Country-Richtung. An seiner Seite der grandiose Pedal-Steel-Guitar-Player JOE HARVEY-WHYTE, der den Songs eine imposante zusätzliche Note verlieh. Durchaus ein gelungener Samstag-Auftakt.

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ORPHAN COLOURS ist eine britische Americana-Band, deren Köpfe der Schotte STEVE LLEWELLYN und der Engländer DAVE BURN sind – beide Singer und Guitar-Player. Sie waren Mitglieder der ehemaligen Band AHAB, die sich 2013 auflöste. Beide gingen auf Solo-Pfade. Jetzt mit neuer fünf-köpfiger-Band im Mix von Alternativ-Country, Blues und Rock’n Roll - mit teils forschem Tempo groovend voller Energy in Harmony. Ihr aktuelles Album „All On Red“ von 2018 erhielt sehr gute UK-Americana-Bewertungen und deren Songs standen auch hier im Mittelpunkt des Auftritts.

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Ein ganz besonderer „Leckerbissen“ versprach der Kanadier JOE NOLAN - aus Edmonton - zu werden. Alles was wir bisher auf seinen Alben „Goodbye Cinderella“ (2011), „Tornado“ (2014) und sein jüngstes Werk „Cry Baby“ (2018) hörten, ließ diesen Nährboden zu. Sein Solo-Auftritt war voller Melancholie - ansprechend, manisch, beeindruckend, zu Herzen gehend. Mitreißende Songs über Depressionen, Beziehungsschwierigkeiten, Alkohol und Dunkelheit. Das waren wohl auch einige seiner letzten Jahre vor dem Erscheinen seiner 2018er Langspielplatte. Grandios z. B. „All You Gotta Do” und „Breaking Up And Out”. Acoustic-Guitar und Harmonica seine Begleitinstrumente. Im Venue herrschte uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Was für ein phantastischer Musiker. Wir ziehen die Mütze oder besser noch, den Hut.

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Ein Singer-Songwriter, der hier ausschließlich die E-Guitar bediente, wie LUKE TUCHSCHERER, der lässt es auch schon mal ein bisschen krachen. Von seinen drei Mitstreitern feuerte DAVE BANKS zudem des Öfteren ein prächtiges Solo-Gitarren-Gewitter ab. Jedoch nahm sich LUKE auch für Balladen Zeit, die ihn dann wie einen Country- bzw. Americana-Man erscheinen ließen - „Hold On“ hier als Beispiel aus dem wunderbaren 2014er Album „You Get So Alone At Times That It Just Makes Sense“. Aus seinen Alben „Pieces“ (2018) und „Always Be True“ (2017) gab es viele Appetithappen, die von den Fans genießerisch aufgenommen wurden.

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Der zehnte Gig war einer Dame mit Band vorbehalten – „endlich“ hörten wir jemanden sagen. Und das war schon eine tolle Band, die JOANA SERRAT hier präsentierte. Ihre drei Mitstreiter und Bassistin machten ihre Sache ausgezeichnet. Zudem durfte bei etlichen Titeln auch JOE HARVEY-WHYTE an der Pedal Steel nicht fehlen. Es war ein erfrischender Auftritt, der mit Songs aus JOANAS letzten beiden Alben „Cross The Verge“ (2016) und dem 2017er „Dripping Springs“ (dieses produziert von ISRAEL NASH) gespickt war. JOANA wirbelte über die Bühne, vielleicht liegt es an ihrer spanischen Herkunft, war stets rechtzeitig zurück am Mikro und die E-Guitar-Männer groovten und posteten. In brillanten Lyrics singt sie des Öfteren über Verlust und Ungewissheit. In den Songs ihres 2017er Texas-Album schwebt ihre Stimme über allem – „Western Cold Wind“, „Unnamed“. Wir hatten sie bereits zuvor in einem Solo-Auftritt gesehen, aber das hier mit ihrer Band THE GREAT CANYONERS - nach ihrem Platten-Label benannt - hatte richtig Pfeffer. Superber Auftritt!

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Was für ein Name DON GALLARDO. Der US-Amerikaner begann als Roots-Rock-Singer-Songwriter, gegenwärtig obliegt ihm jedoch der Mix von Folk und Road Draged Country. Dafür hat er seine kalifornischen Laurel Canyon-Roots mit nach Nashville genommen. Zudem hat er in einer zweijährigen Tour durch Großbritannien die Folk-Music der 70iger Jahre in die Gegenwart umgesetzt. Seine Begleiter On Stage verstehen ihr Handwerk - vor allen Dingen JIM MAVING mit seinen Guitar-Licks - und ein griffiger Auftritt nimmt seinen Lauf. Ihre Gitarren brazten, so dass DON manchmal zu tun hatte, mit der Acoustic-Guitar durchzukommen. JOE HARVEY-WHYTE trug natürlich auch zum guten Gelingen bei. Songs aus seinen jüngsten Alben „Hickory“ (2015) mit „Diamonds & Gold“ und „Still Here“ (2018) mit „Something I Gotta Learn“ machten die Runde und das neue „Shine A Light On Me“ war auch bereits im Set. DON bitte weiterhin beachten – neues Album ist im Anmarsch.

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Over The Silvery Lake“ (2016) ist bereits phantastisch – jedoch noch getoppt im Jahre 2018 vom Album „Songs For Somewhere Else” - ein Psych-Folk Hammer-Werk. Somit gab es sehr hohe Erwartungen an die Londoner Formation THE HANGING STARS. Die Herren konzentrieren sich auf britisch- amerikanischen Cosmic-Country und Psychedelic-Folk der 60er und 70iger Jahre und transferieren diese in die Gegenwart. Den Wechsel von West-Coast auf die Insel hörten wir ausgezeichnet in „On The Sweet Summers‘ Day“ im Vergleich zu „Too Many Wired Hours“. Die Mannen um RICHARD OLSON zogen das hier On Stage gnadenlos in einer wahnsinnigen Qualität durch. Jeder Musiker hatte seinen Part, war teilweise in sich gekehrt oder guckte wie abwesend in eine andere Richtung, jedoch war ihr Zusammenspiel punktuell phänomenal. Die Gitarren perlten in Soundtrack-Music, Balladen und Country-Rock. JOE HARVEY-WHYTE war nun auch endlich in der Stamm-Formation angekommen und JOANA SERRAT durfte mit einem Kurz-Auftritt nicht fehlen. Eine grandiose Show mit viel verzauberndem Gitarren-Gewitter. Ihre beiden Alben werden noch lange auf unseren Platten-Tellern laufen. Natürlich erwarten wir - voller Spannung - ihr nächstes Record.

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Der Abschluss des Festivals war dem niederländischen Quartett THE DAWN BROTHERS vorbehalten. Aktuell mit ganz anderer Musik als im letzten Jahr auf dem OBS gesehen. Die Brüder im Geiste - aus Rotterdam - beherrschen den Doo Wop bestens. Sie sind nun vom Retro-Album „Stayin‘ Out Late“ (2017) im Soul-Rock-Album „Classic“ (2018) angekommen. Mit einer noch vorhandenen Prise Americana ging es dann hier zu Werke. Inhaltlich geht es um Rock’n Roll, Drogen, Sex. RAFAEL SCHWIDDESSEN schiebt die Songs - vom Schlagzeug aus - an, ROWAN DE VOS geht in die Tasten und die beiden Gitarristen BAS VAN HOLT und LEVI VIS steigen ein. So läuft das bei den Jungs. Songs in dem im August 2019 erscheinenden Album „Next Of Kin“ zeigen einen rockigeren Touch. Sie sagen, sie sind auf dem Weg von der Vergangenheit in die Zukunft. So gestaltete sich auch hier ihr Auftritt.

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Auch wir sind auf dem Weg in die Zukunft > zum 2020er STATIC ROOTS FESTIVAL und bedanken uns bei ALLEN, die zum Gelingen dieses außergewöhnlichen 2019er Festivals beigetragen haben. Ganz besonderer Dank an Family LEIBECKE - CHAPEAU!

Open STATIC ROOTS FESTIVAL 2019 Review in a new page.

TøNDER FESTIVAL 2018

23.08.2018 - 26.08.2018 Tønder
Der exquisite Musik-Geschmack der MacherInnen des jährlich Ende August stattfindenden „Tønder“-Festivals hat sich inzwischen auch in Deutschland rumgesprochen, so dass neben dänisch und englisch auch die deutsche Sprache auf dem Festival-Gelände vermehrt zu hören ist. Das 44-jährige Bestehen war natürlich auch wieder mit vielen internationalen KünstlernInnen - nicht nur aus Nordamerika, Irland, dem Vereinigten Königreich und Skandinavien - gespickt.

Der erste Festival-Tag hatte bereits um 13 Uhr einen echten Knaller mit THE SECRET SISTERS auf den Time-Table katapultiert, die zum ersten Mal hier auftraten. Die geheimen Schwestern LAURA und LYDIA ROGERS waren bestens aufgelegt - ihr Americana-, Folk- und Country-Gesang brach schon zu früher Stunde etliche Herzen mit „He’s Fine“, „Carry Me“ und „Mississippi“. Seinerzeit machte sich LAURA von Florence, Alabama auf den Weg nach Nashville zum Vorsprechen und kurz darauf wurde mit Schwester LYDIA ein Cover-Album eingespielt. Es folgten weitere zwei Alben mit eigenem perfekten Songwriting. Im Bolero-Venue präsentierten sie Songs ihrer gesamten jungen Schaffenszeit - einschließlich der neuen Scheibe „You Don’t Own Me Anymore“ (2017), die von BRANDI CARLILE produziert wurde. Ihr bisheriger Weg war mit etlichen finanziellen Schwierigkeiten übersät, aber sie haben sich mit ihrer musikalischen Klasse durchgesetzt - gut, dass sie ihre Music weiterverfolgt haben - sie haben großartige Stimmen.

Die schwedische Sängerin SOPHIE ZELMANI hatten wir in den letzten Jahren ein bisschen aus den Augen verloren. Hier mit ihrer exzellenten Full-Band am Start. Sie gab ein fast schon intimes Konzert - Kammer-Folk-Pop ohne Experimente. Ihre Songs kamen schwebend rüber, teils mit nordischer Kühle. Bei „Something More“ perlten dann jedoch die Gitarren und ihre Harmonica. Eine großartig strahlende Musikerin, die sogar leichte Americana-Tupfer bereithielt. Ihr zwölftes Album „My Song“ erschien 2017 und nichts ist anders als in ihren vorhergehenden Alben - wir erlebten es in einer fast schon romantischen „Dreamer“-Performance.

Am Abend auf der Open Air-Bühne die Florida-Band THE MAVERICKS. Sie spielten einen bunten Cocktail aus Country, Tex-Mex, Latin, Folk, Twang, Blues und Roots-Rock. Mit 30-jähriger Geschichte sind sie nach wie vor eine ausgezeichnete Live-Band, die in den 90iger Jahren eine erste musikalische Blütezeit hatte, die 1995 mit dem Grammy gekürt wurde. Sänger, Gitarrist und Songwriter RAUL MALO ging 2004 auf Solo-Pfade und es schien das Ende der Band zu sein… Aber die Band kam 2012 mit neuen Songs zurück. Deren momentan letztes Ergebnis das Album „Brand New Day“ (2017) ist. Davon gab es etliche Songs auf die Ohren und die Greatest Hits wie z. B. „Dance In The Night Away“ und „All You Ever Do Is Bring Me Down“ durften natürlich auch nicht fehlen. Die phantastische Rhythmusgruppe und die Light-Show gaben dem ganzen einen zusätzlichen Drive.

Um 22 Uhr gab im Bolero COLTER WALL - mit fast komplett neuer Band - seine erste Aufwartung zum diesjährigen Festival, nachdem er bereits im Vorjahr hier mit den Songs seiner 7-Song-Scheibe „Imaginary Appalachia“ (2015) und seines ersten Albums „Colter Wall“ (2017) umjubelte Auftritte hatte. Dieser 23jährige kanadische Singer-Songwriter aus Saskatchewan stand in jungen Jahren auf Rock-Music. Im Elternhaus lief viel Country-Music und es festigte sich im Alter ab 15 Jahren sein Interesse an dieser Music. Zudem hat er bereits in jungen Jahren eine großartig rauchige Stimme, als hätte er seit 50 Jahren nur Whisky geatmet. Sein zweites Album ist bereits produziert und wird im Herbst 2018 erscheinen - mit dem Titel „Songs Of The Plains“. Die neuen Songs fanden jedoch hier schon Zugang in unseren Gehörgängen. Das Zusammenspiel mit seiner Band, ob Pedal-Steeler oder Harp-Spieler, ob Baßer oder Drummer einfach perfekt. Seine Bariton-Stimme kam auch besonders in seinen Bluegrass- und Folk-Solo-Songs zum Tragen. Songs wie „Kate McCannon“ und „The Devil Wears A Suit And Tie“ haben ihn zu einem neuen großartigen Country-Star gemacht, den man kennen sollte.

Kurz vor Mitternacht machten wir noch einen Abstecher zu SAM MORGAN alias SAM OUTLAW, dessen Band sich zum Vorjahr auch um etliche Mit-Musiker geändert hatte. Der Songwriter und Country-Sänger hat mit seinem „SoCal Country“ eine neue Form in eine poppige Country-Music inkludiert. Seine süd-kalifornische Honky-Tonk-Einbindung machten ihn schnell bekannt. Songs seiner beiden Alben „Angeleno“ (2015) und „Tenderheart“ (2017) ließen den 36-Jährigen zu einem gefragten Troubadour aufsteigen. Im Besonderen sind es Songs wie „Ghost Town“ und „Jesus Take The Wheel“ vom ersten Album, das phantastisch von RY und JOACHIM COODER produziert wurde. Aber auch Songs wie „Everyone’s Looking For Home“ vom neuen Album fanden riesigen Anklang bei den Freaks.

Der zweite Festival-Tag begann mit einem Schlenker zur kanadischen Formation THE DEAD SOUTH, die eine energie-geladene Performance auf der Open Air-Bühne hinlegte. Bereits oft gesehen und doch immer wieder mit lustigen Einlagen und auch tod-traurigen Elementen aufspielende Bluegrass-, Folk- und Punk-Band. Guitar, Banjo, Cello und Mandoline und der Band-Gruppen-Gesang bildeten eine perfekte Einheit, machten den Auftritt zu einem gelungenen Nachmittags-Event.

Auch SAM OUTLAW ließ bereits am Nachmittag mit bestens aufgelegter Band eine hervorragende Stimmung im großen Zelt aufkommen. Weiche Herzen bei „Diamond Rings“, „All MY Life“, „Look At You Now”, „Trouble” gepriesen vom Hero.

Am frühen Vor-Abend dann der wie im Vor-Jahr vielumjubelte Auftritt von der Kanadierin TAMI NEILSON und ihrer formidablen Band. Ihr Outfit und ihre extrovertierte Show sind schon ein Hingucker wert - dass alles gespickt mit Old-Country der 50er Jahre, Honky Tonk und umwerfender Power. Natürlich liegt ihr auch die Rhythm- & Blues-Music im Blut, so dass eine abwechslungsreiche Show einen prächtigen Verlauf nahm. Schon in den 90er Jahren feierte sie erste Gruppen-Erfolge in Kanada , ging dann 2007 nach Neuseeland und startete dort ihre Solo-Karriere und ist heute auf ihrem musikalischen Höhepunkt angekommen. Songs ihrer Alben „Dynamit“ (2014), „Don’t Be Afrait“ (2015) und „Sassafrass!“ (2018) brachten mit exquisiter Band sehr gute Laune in das prall gefüllte große Zelt. Es war Sahne-Schnitte-Zeit.

ALL OUR EXES LIVE IN TEXAS, was für ein wunderbarer Band-Name. Dahinter verbirgt sich ein stimmgewaltiges Damen-Folk-Quartett, das im Jahre 2014 in Australien mit ihrer Gründung größere Aufmerksamkeit erlangte. Mit Ukulele, Mandolin, Accordion und Guitar gehen die Grazien zu werke und hatten gleich mit ihrem ersten Studio-Album „When We Fall“ (2017) ihren Durchbruch. Himmlische Stimmen in Song-Beispielen wie „Boundary Road“ und „When The Sun Comes Up” werden dazu führen, dass wir noch einiges von ihrer Country- und Folk-Music zu erwarten haben.

Das Abend-Konzert auf der Open Air-Bühne war JD McPHERSON und seinen Mannen vorbehalten. Der 41jährige US-amerikanische Singer Songwriter und ausgezeichnete Guitar-Player JONATHAN DAVID trat mit cooler Band auf, bei der jeder genau wusste, was zu tun ist. Von der Retro-Sound-Music der 50er Jahre mit Rhythm & Blues, Roots und Rockabilly infiltriert ging hier die Post ab. Songs vom ersten Album „Signs And Signifiers“ (2012) bis zum dritten Album „Undivided Heart & Soul“ (2017) wurden in einer perfekten Licht-Show gebrandmarkt. Wobei „Bridgebuilder“ und „Precious“ vom zweiten Album „Let The Good Times Roll“ besondere Leckerbissen waren.

Zum Abschluss des Tages durfte natürlich ein zweiter Besuch der COLTER WALL-Band nicht fehlen. Das große Zelt war mit Freaks prall gefüllt, da nun wohl auch alle wussten, welch großartiger Auftritt sie erwartete. Ob Eigen-Kompositionen wie „Plain To The Plainsman“ oder Cover-Versionen wie WILF CARTERS „Calgary Round-Up“ und BILLY DON BURNS „Wild Dogs” oder Cowboy-Traditionals - alles vom Feinsten. Großartige Stimmung und wir wissen jetzt viel mehr über Kanada, wissen wo Saskatchewan liegt und wie die Menschen dort leben und kennen die Lieder dieser Ebenen.

„Breathless“, „Earthly Days“, „Eddy Boy“ oder „Bloom“ wer kennt schon diese wunderbaren Songs, die uns von einem kanadischen Recken, groß wie ein Grizzly, zelebriert wurden. Wer kennt schon WILLIAM PRINCE, einen Country- und Folk-Sänger und Songwriter, der in Staate Manitoba geboren wurde und in Winnipeg lebt, der 2016 den Western Canadian Music Award ‘Aboriginal Artist Of The Year‘ erhielt. Diese herrliche Bariton-Stimme zur akustischen Guitar erlebten wir schon vormittags am dritten Festival-Tag, der mit Highlights nur so gespickt war.

Ein Bekannter - nach zwei Jahren wieder auf hiesigem Festival, den wir auch schon des Öfteren in Holland erleben durften, gab mit seiner um zwei Damen zusätzlich bestückten Band am frühen Nachmittag auf der Open Air-Bühne sein ausgezeichnetes Können ab - JEFFREY FOUCAULT. Ein US-amerikanische Songwriter und Platten-Produzent aus Wisconsin. Bisher hat er sechs Solo-Alben draußen, tritt im Duo und auch gerne Solo auf - hier nun mit großem Besteck. Seit seinem 24sten Lebensjahr ist er `On The Road‘. Seine Performance ist immer wieder überraschend und höchst interessant - das erlebten wir hier auch bereits vor zwei Jahren im Verbund mit CAITLIN CANTY. Aus seinem großen Repertoire ragten diesmal die Songs „Everybody’s Famous“, „Northbound 35“ und „Dishes“ heraus, zudem gab es viele weitere Songs seiner Alben „Salt As Wolves“ (2015) und „Blood Brothers“ (2018) zu entdecken. Die Einbindung des Damen-Duos DUSTY HEART aus Minnesota in persona BARBARA JEAN und MOLLY DEAN - in Harmony-Gesang und mit Fiddle - war ein grandioses Konzept.

Am späten Nachmittag ging es dann ins Pumpehuset zu einem Künstler, vom dem wir bereits viel auf seinen beiden Scheiben „My Gospel“ (2016) und „Have Mercy“ (2018) gehört hatten und ganz gespannt waren, ihn mit Band live zu erleben. Es geht, um den mit einer Whisky gegurgelten Bariton-Stimme ausgestatteten Sänger und Guitar-Player PAUL CAUTHEN, der einem dann fast das Herz zerreißt. Er betont in seinen Statements immer wieder, dass er kein Prediger sei, jedoch seine Lieder seine Predigt seien. Der texanische Troubadour singt von Liebe, Sünde, Vergebung, Frieden, Glauben, Brüderlichkeit, den größer werdenden menschlichen Kluften, den kalten Wahrheiten auf diesem Planeten - ein Mann mit Seele, der von der Straße kommt und zu einem Highwayman aufgestiegen ist. Seine Performance inklusive die seiner Mitstreiter erhebt sich in einen Rausch. Man konnte befürchten, dass kleine Venue würde jeden Moment von dieser Erde abheben. „Hanging Out On The Line“, „Resignation”, „In Love With A Fool” - Texas Outlaw-Country, Soul und Rockabilly von einem phantastischen Crooner auf Erden, mit Griff zum Firmament. Übrigens sein Großvater war Prediger!

Danach sind wir im Pumpehuset vor Ort geblieben, um uns zum wiederholten Mal die Band DARLINGSIDE reinzuziehen. In Boston erblickte diese vierköpfige Band aus Musik-Studenten das Licht im Genre der Folk-Balladen, des Kammer-Pop und Bluegrass. Es fasziniert ihr erstklassiger mehrstimmiger Gesang, Acoustic- and Electric-Guitar, Banjo, Mandolin und Fiddle zelebrieren miteinander. Auf dem neuen dritten Album „Extralife“ (2018) sind auch elektrische Elemente eingezogen. Die Multiinstrumentisten sind wahre Harmonie-Künstler und ihre Lyrics sind gehaltvoll, nachdenklich und tiefgründig, wenn man genau hinhört und sich nicht nur auf den grandiosen Harmonie-Gesang konzentriert. „White Horses“, „The God Of Loss“, „The Ancestor”, „My Gal, My Guy”, „Futures” sind nur einige Highlights aus dem Oeuvre dieses eingespielten Teams. Unwiderstehlich und edel zugleich.

Sein Solo-Auftritt, in der Hamburger `Prinzenbar‘ im Frühjahr 2018, war schon ein sehr positives Erlebnis - nun hier mit Full-Band am Start TYLER CHILDERS. Der 27-jährige Country-, Folk- und Bluegrass-Musiker aus Kentucky, da wo das Gras blau leuchtet, kommt aus einfachen Familien-Verhältnissen und hat seine musikalischen Anfänge im Kirchenchor kreiert. Mit 13 Jahren begann er Gitarre zu spielen und die ersten Songs zu schreiben, wie er uns berichtete. Immer hatte er eine Musik-Karriere im Kopf und brach dafür auch das Collge ab. Mit 19 Jahren dann sein erstes Album „Bottles And Bibles“. Sein Durchbruch dann 2017 mit dem Album „Purgatory“. Dies wiederum bewirkte, dass seine beiden EPs, die zuvor bei `Red Barn Radio‘ eingespielt wurden, nun als ein Album veröffentlicht erschienen. Besondere musikalische Leckerbissen, die wir zu hören bekamen, die vom harten Leben und der Liebe berichten und die direkt ins Herz gingen - „Feathered Indians“, „I Swear (to God)“. Umwerfender Gig - den morgigen zweiten Auftritt werden wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.

Der vierte und leider letzte Festival-Tag begann für uns bereits um Punkt 10 Uhr mit dem Auftritt von JOLIE HOLLAND & SAMANTHA PARTON. Vor 18 Jahren spielten diese beiden Musikerinnen in der kanadischen Band `The Be Good Tanyas“, nun als Duo - mit Verstärkung - on Stage. JOLIE hatte in all den Jahren sechs Solo-Alben herausgebracht. SAMANTHA lag nach zwei schweren Auto-Unfällen in den letzten Jahren danieder. So dass es ein Glücksumstand war, dass nun beide wieder Kontakt knüpften. Ihr Album hat den Titel „Wildflowers Blues“ (2017), handelt von Freundschaft und einem zweiten Frühling, der kommt. Die Kritiken sind hervorragend ausgefallen. American Roots Music mit ländlichem Blues, Ragtime, Jazz und Folk, zudem feinen Vocal-Harmonies, das waren die Trümpfe zu früh erlebbarer Stunde. Ein gesunder Auftritt.

Wie kann man als 62-jährige Musikerin nur noch so einen Drive, so eine positiv optische Ausstrahlung und eine packende Tanz-Affinität auf die Bühne bringen? Zudem gilt es hier von wunderbaren einfachen Melodien zu berichten. Das alles gibt es von der wundervollen samischen Sängerin MARI BOINE aus Norwegen zu berichten. Ihre neue Scheibe, von bisher insgesamt 19 an der Zahl, ist ihre erste in englischer Sprache. Ihre zu früher Stunde präsentierten Songs bringen einen ständigen Sprach-Wechsel von norwegisch, zu ihrer samischen Muttersprache und dann wiederum ins Englische. Ihre Music basiert auf einer weltmusikalischen Mischung aus Folk, Rock und Jazz und Ihr außergewöhnlicher Jolk-Gesang, der Menschen, Tiere und Naturphänomene anspricht, ist ein ritueller Gesang der Schamanen. Die zahlreich anwesende Zuhörerschaft spart nicht mit Applaus - es liegt eine besondere Aura im Zelt. Mit dezent auftretender Band, die es aber auch schon mal krachen lässt, werden Songs von den Alben „Gula Gula“ (1989) bis zu „See The Woman“ (2017) zelebriert. Ihr politischer Protest betreffs der Unterdrückung am Volk der Samen klingt immer mal wieder an und der nicht gerade positive Umgang mit `Mutter Erde` ist ein weiteres Thema. Diese Performance war eine faszinierende Live-Entdeckung. MARI hat den Ritter-Schlag wirklich verdient.

Ein zweiter Besuch der PAUL CAUTHEN-Band, bereits zu mittäglicher Zeit auf der Oper-Air-Bühne, war selbstverständlich Pflicht. Bereits beim zweiten Song legte PAUL wie eine Dampflokomotive los. Der Schalk in seinen Augen lugte immer wieder hinter seiner von der Nase rutschenden Sonnenbrille hervor - seine Mimik großartig. Obwohl aus Texas kommend ging er wie ein aufgescheuchter Büffel aus Wyoming über die Bretter der Bühne. Seine Opernhaus-Stimme kam hier im weiten Gelände phantastisch rüber und die Band war mehrmals am Durchdrehen wie auf einer Rodeo-Show. Die Sonne spielte auch noch mit. „Everybody Walking This Land” und „Have Mercy“ sind Songs mit Herz. Was willst Du mehr...

Ein mittlerweile vielbeachteter Singer-Songwriter aus Oklahoma ist PARKER MILLSAP. Bereits wie im Vorjahr mit illustrer Band vor Ort, hat er es nun mit seinen musikalischen Qualitäten auf die Mainstage geschafft. Americana, Country, Blues und Rock sind seine Stilrichtungen, die er mehrmals in einer funktionierenden Mischung darbot. Nach seinem Durchbruch-Album „The Very Last Day“ (2016) hier nun mit „Other Arrangements“ (2018) am Start, das poppiger klingt als seine drei Vorgänger-Alben. Gospel, Soul und Folk blitzen auch mit auf. „Let A Little Light In“ und „Fine Line“ zeigten jedoch auch seine rockige Seite. Ein interessanter Auftritt des 26-Jährigen.

Im Farmer-Outfit begrüßte TYLER CHILDERS wieder seine Jünger zum zweiten Auftritt. Mit seinem bezaubernden Kentucky-Mountain-Sound konnten sich alle vorstellen wie Sternschnuppen vom Himmel fallen, wie Eulen in den Bergen rufen, wie Pflanzen auf den Äckern gesetzt werden und wachsen - hier sinnbildlich präzise rübergebracht.. Ein junger Mann mit absoluter Heimat-Verbundenheit. Seine Authentizität trifft hier auf Menschen, es ist eigentlich egal an welchem Ort dieses Planeten, auch weit von den Appalachen entfernt und gibt ihnen einiges mit auf den Weg - Geschichten und Ereignisse, die überall stattfinden. Betrug, Versuchung, Finsternis, Sünde - aber auch strahlendes Mondlicht und Engel. Ein Typ von Mann, den man nicht übersehen kann, überhören schon gar nicht. Chapeau!

Zum Festival-Abschluss die LET’S SPEND THE NIGHT TOGETHER-Show unter anderem mit THE LONE BELLOW, THE BROS LANDRETH und DAVID RAMIREZ, die wir nun auch gesehen haben, da diese Künstler leider durch zeitliche Überschneidungen vorher nicht in unseren Time-Table passten. Das galt natürlich auch für etliche weitere MusikerInnen und Bands, aber einige werden wir bestimmt 2019 auf dem Festival in Augenschein nehmen dürfen.

Wir können nur immer wieder sagen: Wer handgemachte Live-Musik erleben möchte, der ist auf diesem Festival richtig gut aufgehoben.

Zudem sind die vielen gastronomischen Einrichtungen super.

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei den Veranstaltern des erstklassigen Festivals - einem Event der Sonder-Klasse!!!

TøNDER FESTIVAL 2019 - wir kommen :-)
23.08.2018 - ON STAGE
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24.08.2018 - ON STAGE
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25.08.2018 - ON STAGE
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26.08.2018 - ON STAGE
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Open TøNDER FESTIVAL 2018 - Review in a new page.

STATIC ROOTS FESTIVAL 2018

13. - 14.07.2018 Oberhausen - Zentrum Altenberg
Sonnenschein, Autobahn und gute Laune begleiteten uns auf den Weg in die ehemalige Zink-Fabrik, das jetzige Kultur-Zentrum Altenberg. Da brauchen wir nicht mehr fragen: Wo ist das denn? Die Americana-, Country- und Roots-Rock-Fans wissen: Oberhausen, da wo auch das Gasometer seinen Standort hat. Im dritten Jahr seines Bestehens ist das STATIC ROOTS FESTIVAL nun kein Geheim-Tipp mehr – es hat sich in Mittel- und West-Europa herumgesprochen: Diesbezüglich hat sich etwas Großartiges in diesem musikalischen Nischen-Bereich entwickelt, der in Deutschland lange nicht existent war. Initiator & Veranstalter DIETMAR LEIBECKE akquirierte auch dieses Jahr wieder etliche Künstler und Bands, die bisher ihre Füße noch nicht auf deutsches Festival-Gelände gesetzt hatten.

Durch das Programm führte wieder der kanadische Radio-Moderator JEFF ROBSON in seiner bewährten Art mit etlichen Hintergrund-Informationen zu den auftretenden Music-Artists, die dann in dieser Reihenfolge durchstarteten:

Der Auftakt des Festivals war HANNAH ALDRIDGE vorbehalten. Eine Americana-Folk- und Country-Pop-Sängerin, ursprünglich aus dem amerikanischen Muscle Shoals, in einem superben Solo-Auftritt, gespickt mit Liedern über Liebe und Trennung bis zur Mörder-Ballade. Ohr-Wurm-Songs sind diesbezüglich „Lie Like You Love Me“, “Lonesome” und „Gold Rush”. Ihre 15-jährige Aufenthalts-Dauer in Nashville haben dabei ihre Spuren hinterlassen. Ein gelungener Auftritt, der Appetit auf weitere interessante Gigs versprach.

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THE STEPHEN STANLEY BAND mit dem Leader selbigen Namens, der mit der kanadischen Alt-Rock-Band „Lowest Of The Low“ bekannt wurde, rief 2015 diese neue Band ins Leben. Bar-, Liebes- und Lebens-Geschichten umgesetzt, u. a. in „The Troubadour Song“, „Things I Wish” und „Jimmy & The Moon“. Die Amerikanerin HADLEY McCALL THACKTON gab mit STEPHEN nicht nur im Duett „Next To Me” einen kleinen Eindruck auf ihren am nächsten Tag folgenden großartigen Gig. Auch der mehrfache Einsatz des irischen Gast-Accordion-Spielers GERARD MOLONEY passte vortrefflich in die musikalische Abfolge des Gesang- und Gitarren-Spiels.

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Die irische THE MIDNIGHT UNION BAND bereits 2016 vor Ort und auf dem Kilkenny Roots Festival stets ein Heimspiel habend, nun schon zum zweiten Mal im Line-Up dieses Festivals. „I’m Your Leader“ sang SHANE JOYCE und die Gitarren jaulten. Der neue Song „Moon“ und Perlen wie „Just A Scar“ und „But I Am The Night”, dieser mit über acht Minuten, kamen hervorragend an. Dieser Auftritt stellte auch eine gedankliche Verbindung zu WILLIE MEIGHAN dar, dem Inhaber der legendären Rollercoaster Records in Kilkenny, der im November 2017 an Krebs verstorben war und enger Freund & Berater der Band gewesen ist.

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Kanada - unendliche Weiten, großartige Wälder und Tausende von Music-Akteuren. Zum Abschluss des ersten Festival-Tages - aus Hamilton/Ontario - TERRA LIGHTFOOT im spielfreudigen Roots-Rock-Trio. Gar nicht so bluesig, wie von ihren beiden erschienenen Scheiben eigentlich zu erwarten war, ging es hier on stage straight on. Mit ihrer Mezzo-Sopran-Stimme, des Öfteren über mehrere Oktaven, und ihrem E-Guitar-Spiel forderte sie zum Gemetzel auf. Der frenetisch einsteigende Bass-Guitar-Player begab sich daraufhin in ein Schweiß-Bad. CHARLIE WHITTEN, eigentlich erst im Samstag-Line-Up, zog es zweimal als zusätzlichen Guitar-Player in dieses Schlachtfeld, in dem TERRA von „Ruthless“ und „Paradise“ sang. War es nun Cow-Punk oder Pigs-Rock oder…? Egal. Es war großartig.

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Wem sagt schon der Name JUSTIN OSBORNE etwas, außer Insidern. Das ist der Leader der Band SUSTO, die in Roots-Rock-Gefilden ihre Heimstatt gefunden hat. Im ersten Auftritt des zweiten Festival-Tages steht nun dieser junge Mann aus Charleston in South Carolina mit akustischer Gitarre als Solo-Künstler auf der Bühne. Hier als sanfter Liedermacher und Erzähler, nicht immer mit positiven Geschichten, dafür aber mit temperierten in die Herzen gehender Stories von Dunkelheit, Verlust und Vergänglichkeit, von verrückten und seltsamen Zeiten in Songs wie „Far Out Feeling“, „Mystery Man“, „Diamond’s Icaro“. Auf seinen beiden Händen steht auf den Finger-Knöcheln tätowiert ACID BOYS – das war hier überhaupt nicht der Fall. Sein Statement: Sein Land sei schön und viele Menschen sind zudem positiv aufgeschlossen – auch er sei durchaus ein hoffnungsvoller Mensch.

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ANTHONY DA COSTA hatten wir bereits 2017 auf dem Tonder-Festival als Session-Musiker von SARAH JAROSZ mit teils exaltierten Gitarristen-Ritten in Augenschein nehmen dürfen. Hier on stage mit der dänischen Band THE SENTIMENTALS als Verstärkung – in der Besetzung zweier weiterer Gitarristen und eines Drummers. Der junge Mann aus Nashville präsentierte seine Lieder vom neuesten Solo-Album „Da Costa“ in einem perfekten Song-Writing. Lieder wie z. B. „Where We Go“ und „Lonely Man“ ließen ihn nicht als einsamen Heimatlosen, sondern als gereiften Fahrensmann, erscheinen. Der Gig begann mit tiefschürfenden grüblerischen Song-Attitüden, ging in eine hyperaktive Phase über und imponierte besonders prächtig mit dem Song „All Of Your Family“. Perfekte Performance.

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Ein Mann wie ein Baum und nichterahnter sentimentaler Stimme lieferte dann in einem Solo-Set sein Können ab. Das Bratzen auf der E-Gitarre machte ihm Spaß. Auf seine Harmonica verzichtete er, da diese um es gelinde wiederzugeben, nach Schei..ben-Kleister klang, wie er meinte. Tragische und unerfüllte Wünsche kamen in seinen folkigen Songs natürlich auch vor, die da als Beispiel wären: „Since She’s Gone“, Playwrigt“ und „Balance“. Zudem frustrierte Beziehungen und die Kalamitäten, die einem Songwriter in der Kürze des Lebens so passieren. Das alles jedoch in einem relaxten Auftritt von Nashville Folk-Rock Singer-Songwriter CHARLIE WHITTEN dargeboten. „Dreaming“ brachte es auf den Punkt.

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Mit dem Fallen im Music-Business ist das ja auch so eine eigene Geschichte…umgekehrt war HADLEY McCALL THACKTON für dieses Festival ein großartiger Glücks-Fall. Es gab eine sporadische Absage eines Künstlers und sie sprang auf die Bühne. Nach dem Warm-Up am Vor-Tag nun ihr Auftritt mit eigenen Songs. Ihre Nervosität bekam die 25-Jährige, gebürtig in North Augusta, aufgewachsen in Atlanta und nach Irland ziehend, gut in den Griff und THE STEPHEN STANLEY BAND stärkte ihr den Rücken, obwohl das Zusammen-Spiel nicht immer perfekt war. STEPHEN STANLEY hatte ihre überwältigende Stimme in Ontario in den BROWN-Studios gehört und mit HADLEY dann das Duett „Next To Me“ aufgenommen. Nun in Oberhausen on stage. Southern Folk, Alt-Country und Americana sind ihr zu eigen. Die hier dargereichten Songs Ihres Debüt-Albums, waren nicht nur eine günstige (An)Gelegenheit mit „Chance“, sondern ein Ereignis besonderer Art.

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BENNETT WILSON POOLE - bereits auf dem Kilkenny Roots Festival 2018 in Augenschein genommen und in den Gehör-Gängen verwurzelt - nun auch auf den Brettern dieses Venues. Eine Collaboration von DANNY GEORGE WILSON (Danny And The Champions Of The World, Grand Drive), ROBIN BENNETT (The Dreaming Spires, Goldrush, Saint Etienne) and TONY POOLE (Starry Eyed and Laughing). DANNY WILSON im Vor-Jahr mit den Champions im hiesigen Festival-Programm - nun in einem Projekt mit diesen beiden Herren und E-Bass- und Drum-Verstärkung. Ein starker Band-Auftritt, der vom sich zurückhaltenden und außergewöhnlichen Produzenten TONY POOLE gesteuert und zunehmend von seiner Rickenbacker-Gitarre befeuert wurde. Ihre klaren Stimmen und der vielfältige Einsatz ihrer Gitarren ließen teilweise ein West-Coast-Feeling aufkommen. „Soon Enough“, „Side One“ und „Ask Me Anything“ sind starke Songs aus einer Kombination von britischer Music der 70er Jahre mit heutigem Americana bis zum Dream-Pop. „You Got It“, ein Cover von ROY OBISON, brachte die Freaks zudem an den Rand des Austitschens. Superb.

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Nashville, nein nicht schon wieder Tennessee-Artists, aber Art-Musik-Klänge aus deren Gefilden, von einer Band aus Europa. Im September 2018 werden sie auf dem Americana Festival selbigen Ortes auftreten, nachdem sich ihre Highlight-Auftritte von den Kilkenny Festival Jahren 2017 und 2018 wie im Fluge rumgesprochen haben. Eine vierköpfige Österreich-Schweizer-Pari-Pari-Formation mit Band-Leader und Sänger CHRISTOPH COMPER, die den etwas außergewöhnlichen Namen PRINZ GRIZZLEY AND HIS BEARGAROOS gewählt hat. Nicht nur die Americana Musik wurde aufgerufen, nein bester Country wurde zelebriert. Wie hatten wir doch bereits von den Kilkenny-Auftritten geschrieben: Sänger CHRISTOPH COMPER, die Seele der Band, hatte mit seinem teils flehenden Gesang, teils leichtem Brüll-Ton und dem Winseln in der Stimme im Handumdrehen die Freaks um seine Grizzley-Finger gewickelt, da Songs wie z. B. „Fiery Eyes“, „I May Be Late“, „Drifting“, „Wide Open Country“ und „Where Is Your Fire Gone“ einfach Sahne-Schnitten mit Häubchen sind. Man denkt an wüste Süd-Staaten-Mucke, dabei liegen ihre Roots im Bregenzer Wald. Die famose Pedal-Steel haben wir heute noch als Hypophyse-Branding verewigt. Ein unglaubliches Lebensgefühl war das im Zink-Ranch-Saloon. „Come On In“.

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Der Ausklang des Festivals wurde von JOE FIRSTMAN und seinen Mannen bestritten. CORDOVAS ist der Band-Name, deren musikalische Band-Breite mit Country, Southern- & Roots-Rock, West-Coast-Music, Blues und undefinierbaren Side-Steps ein üppiges Feld bedient. Teilweise mehrere Stil-Richtungen in einen Song geschichtet. Mehrmals war es schwierig, den Übergang von einem zum nächsten Titel zu erkennen. Auf dem Take Root Festival 2017 waren die Song-Ausführungen etwas klarer, was aber den Auftritt hier nicht schmälerte. Psychedelisch und unstrukturiert ging alles über die Bühne. JOE gab ein Solo am Keyboard. Nicht nur Songs ihrer neuen Scheibe „That Santa Fe Channel“ fanden Gehör, auch ein NEIL-YOUNG-Klassiker wie „Down By The River“ wurde aufgerufen, somit war die Stimmung prächtig. Nicht nur die Bier-Hähne waren in Bewegung, die Band & die Freaks schwangen die Tanz-Beine, Hüften kreisten wie beim Hula-Hoop, Köpfe mit Mähnen oder auch ohne wurden geschüttelt, als wären die Band-Vor-Bilder GREATFUL DEAD selbst zugegen oder all die anderen prächtigen Bands der 70er.

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Hier nochmals von der perfekten Organisation inklusive vieler Helfer, mustergültigem Merchandise und den üppigen Getränke- & Verpflegungs-Angeboten zu sprechen, ist wie, Holz in den Bregenzer Wald tragen, Eulen nach Athen oder STATIC ROOTS im Ruhrpott Oberhausen zu erwähnen.

Peace, Love & Rock’n Roll“ tat in momentan relativ schwierigen Zeiten für zwei Tage richtig gut.

Fazit: Mit dem STATIC ROOTS FESTIVAL - DA WEISS MAN WIRKLICH, WAS MAN HAT, Americana-, Country- und Roots-Music mit allen Ablegern vom ALLERFEINSTEN.

Fette Empfehlung!!!

Wir sehen uns am 12. und 13. Juli 2019 vor Ort. Das Line-Up hat bereits konkrete Formen angenommen und wird wieder durch die Fabrik-Decke gehen :-)
www.staticrootsfestival.com

Open STATIC ROOTS FESTIVAL 2018 Review in a new page.

ORANGE BLOSSOM SPECIAL FESTIVAL 2018

18. - 20.05.2018 Beverungen - Glitterhouse Garten.
In nicht mal einer Stunde war auch wieder das diesjährige kleine feine familiäre 22. ORANGE BLOSSOM SPECIAL FESTIVAL in Beverungen ausverkauft. Musik a la couleur wurde geboten, somit konnte sich jeder Freak seinen entsprechenden Lieblingsbands widmen - ein abwechslungsreiches Programm, wie es bisher hier noch nicht stattgefunden hatte. Der Blick ist klar in Richtung jüngerer Festival-Besucher gebongt. Etliche neue Bands, die gerade am Durchstarten sind, treffen wir hier an, deren erste Alben erst noch in diesem Jahr erscheinen werden. Somit war das Festival-Motto mit „Hope & Anchor“ bestens gewählt.

Den Eröffnungs-Gig durften TIM VANTOL und Band - aus Holland kommend - mit viel Energie in Punk-Rock, Country und Folk darbieten. Seine Songs sind geprägt mit Themen wie Standhaftigkeit und Durchhaltewillen. Viele Freaks verfolgten bereits um 16:30 Uhr diesen Festival-Auftakt, die Stimmung war bestens.
Es folgte gleich eine weitere niederländische Band namens THE DAWN BROTHERS mit Rock der 60er und 70er Jahre. Das bestens eingespielte Rotterdamer Quartett hat den Roots-Rock und Americana inne, so dass hier durchaus Sixties-Pop und Westcoast-Attitüden zum Tragen kamen. Ihr Debut-Album „Stayin‘ Out Late“ (2017) hat Klasse und wurde hier perfekt umgesetzt. Für uns das musikalische Highlight des Tages - es klang wie auf den ersten OBS-Americana-Festivals.
D/TROID eine fünf-köpfige Kopenhagener Band, mit zwei Mann Bläser-Verstärkung, brachte dann Northern-Soul mit Geragen-Einlagen zum Besten. Dabei präsentierte TOVE BO, der Frontman, mehrmals dramatische Fight-Stepps und heizte kräftig ein. Seine Mannen hielten sich akkurat zurück. Dänemark ist von Detroit weit entfernt, aber schön, dass in Nord-Europa der Soul nun auch beheimatet ist.
Den Abschluss des ersten Festival-Tages war dem deutschen hyperaktiven Tanz-Artisten CASPER vorbehalten. Diesbezüglich waren plötzlich sehr viele junge Damen in den ersten Publikums-Reihen anwesend, um den Pop-Rapper mit Band so nahe wie möglich zu erleben. Ein momentan groß angesagter Künstler auf kleinster Bühne. Die Sicherheits-Bestrebungen waren extrem. Lights und Sound von bester Qualität. Musik war Geschmack-Sache - von ekstatischer Begeisterung mit Mädchen-Sing-Sang bis zum Heim-Gang Leicht-Verwirrter war alles gegeben.

Der zweite Festival-Tag hatte dann gleich zu Beginn einen Knaller mit dem Geheim-Tipp IDA MAE parat. 2015 hatte uns auf dem OBS die englische Grunge-Blues-Band KILL IT KID eine geniale Performance geliefert. Daraus ist nun das Duo mit STEPHANIE JEAN und CHRIS TURPIN hervorgegangen. Zwei großartige Stimmen, oft in Kombination, und ein perfektes Blues-Gitarren-Spiel von CHRIS riefen Euphorie bei den in großer Zahl anwesenden Frühaufstehern hervor. Was wir textlich hörten, waren Eigenerlebnisse, teils romantisch vorgetragen, die eine erstklassige Voraussetzung für einen erfolgreichen Start ihres ersten neuen Albums sind, das im Herbst dieses Jahres erscheinen soll - Produzent ist ETHAN JOHNS. Wir sind gespannt, wie ein Flitzebogen.
Dann die inzwischen in München beheimateten ME + MARIE. Die Multiinstrumentalisten MARIA DE VAL aus Südtirol und ROLAND SCANDELLA aus Graubünden präsentierten von düsterer Indie-Barmherzigkeit über Melancholie bis zum krachenden Rock ihr ungestümes Dasein. Ihr Zusammenspiel ist durchdacht und ausgewogen, die Drums von STEPHANIE punktuell und fest, dass Gitarren-Spiel von ROLAND ausgereift - verstärkt mit im Hintergrund agierendem Basser und Keyboarder. Ein sehr interessanter und cooler Auftritt. Ihr Album „One Eyed Love“ ist hier zu empfehlen und am 17. August 2018 erscheint ihr neues Album „Double Purpose“. Im August geben sie den Support bei CALEXICO - das ist schon eine Hausnummer.
Der dritte Auftritt des Tages wieder mit einer Dame, diese sogar absolut im Mittelpunkt des Geschehens ihrer Band - LAURA CARBONE. Eine kleine junge unscheinbare Person, die es jedoch im Fortgang ihres Auftritts mächtig gewittrig krachen lässt und sich dann auch noch als Bühnen-Wirbel-Wind entpuppt. Ihr Debut-Album „Sirens“ mit der dunklen 80er Seite ist Vergangenheit. Sie präsentierte hier fast ausschließlich Songs ihres neuen Albums „Empty Sea“, das am 01. Juni 2018 erscheint. Faszinierende Stimme, dunkel temperierte Songs, glassklare Gitarren ihrerseits und der Band, Rock’n’Roll mit Seele, Tiefe und persönlicher Hingabe - ein Auftritt mit Charisma. Diese teils noise-artige, jedoch nicht mehr so experimentell behaftete Musik wie auf der ersten Scheibe, wird der Sinsheimerin nach unserem Empfinden gute Voraussetzungen bieten, auch international durchzustarten. Wir wünschen es der Neu-Wahl-Berlinerin - nach diesem vielumjubelten Gig. Wir empfehlen unbedingt an dieser Künstlerin dranzubleiben.
Auch am zweite Tag waren wieder Nachbarn aus Holland mit dem Quintett AFTERPARTEES auf der Bühne. Seit sieben Jahren ist diese Band nun bereits mit Garagen-Rock und Power-Pop erfolgreich unterwegs. Ihr geschrammelter College-Blues ist frisch und punkig zugleich, der Frontman SJORS DRIESSEN entwickelte sich zum wirbelnden Orkan, volle Pulle Rock’n’Roll war angesagt, auch das Posen wurde nicht vergessen.
Mit dem belgischen Quartett INTERGALACTIC LOVERS folgte eine Band, die hierzulande leider noch viel zu unbekannt ist, die drei famose Alben am Start hat und seit zehn Jahren existiert. Nur drei Alben, die jedoch tiefgründigen und inhaltsreichen Indie im Stile des New-Wave ihr Eigen nennen. Zu großen Erlebnissen werden kleine Dinge, Selbsterfahrungen werden hintergründig betrachtet, es ist viel mehr als Pop. Mit melodiös getragener Stimme geht Sängerin LARA CHEDRAOUI voran und die Jungs lassen die Gitarren sensibel und zuweilen kraftvoll sprechen. Wir empfehlen auf jeden Fall zum Nachhören das 2017er Album „Exhale“ mit wunderbaren sehr intensiven Songs wie zum Beispiel „Between The Lines“ und „River“. Auch an dieser Band bitte zukünftig dranbleiben, nicht nur wegen ihres galaktischen 2015er Auftritts im Ancienne Belgique, sondern ihres famosen Sets im Glitterhouse-Garten.
Dann SCOTT MATTHEW, eine seit Jahren allseits bekannte Glitterhouse-Institution. Sein neues 2018er Album „Ode To Others“ stand im Mittelpunkt seines Sets, jedoch auch wieder einige Cover-Versions. Mit seiner eigenen Art - inklusive dargebotenen Nervosität - hatte er mit seinen drei Mitstreitern umgehend die Freaks auf seiner Seite, zudem er viel über Liebes-Verlust von sich gab - das Lebens-Elixier seiner Songs. Mit der Intuition - Liebe braucht keine Lieder. Ist es nicht der Verlust, dann tritt unterschwellig eine politische Note zu Tage. Musikalischer Minimalismus war angesagt. Seine Stimme trifft den Ton - sein Klagen beinhaltet keine Sehnsucht nach anderem. Ein eigenwilliger Künstler mit Format - gut das Glitterhouse ihn hat und er Glitterhouse.
Nach einer Pause unsererseits beäugten wir dann das Tages-Finale - dargeboten von SOPHIA. Hinter diesem Namen verbirgt sich kein geringerer als ROBIN PROPER-SHEPPARD, aus den USA kommend und momentan in Belgien lebend. Seit über zwanzig Jahren ist der Mann auf den Bühnen der Welt unterwegs. Nach seiner Erst-Formation der Kult-Band THE GOD MACHINE inklusiver brachialer Musik-Gewitter, kam dann eine besinnlichere Phase mit Singer-Songwriter-Epilogen und nun im Jetzt steht wieder mehr melancholischer Drone auf der Tagesordnung. Das mit seiner jungen Band Dargebotene war eine Reminiszenz seines Schaffens auf höchstem Niveau. Es entwickelte sich ein besonderes Highlight in der Dunkelheit der Nacht. Frotzelnde An- und Aus-Sagen ROBINs - grandios zusammengestellte Set-List - perfekte Bühnen-Ausleuchtung. Die SOPHIA-Jünger waren geflasht. Großartig! Wir empfehlen zum Nach-Hören unbedingt The Live Recordings „As We Make Our Way“ von 2017.

Mit Sonnenschein wurden wir am Pfingst-Sonntag geweckt, das konnte nur Gutes versprechen. Auf ging es zum frühzeitigen Surprise-Act, der bereits um 11:30 Uhr startete. Der Überaschungs-Gig war der Hamburger Band KETTCAR vorbehalten, die dann auch besonders von den Nord-Lichtern zünftig abgefeiert wurde. Zudem freute sich KETTCAR-Chef MARCUS WIEBUSCH über die Voll-Versammlung zu früher Stunde und los ging es mit viel Drive. Das Quintett hatte ein gutes Feeling mit ihren teils inhaltschweren Songs, viel Spaß on Stage und fand umgehend das Wohlwollen der Frühaufsteher.
Dann mit DONOVAN WOODS ein in unseren Landen unbekannter kanadischer Americana-Hero. Der bereits sieben Alben sein Eigen nennt. In Germanien wurde gerade sein 2018er Album „Both Ways“ veröffentlicht. Seine Folk- und Country-Songs sind tiefgreifend, kommen ehrlich und ausdrucksstark rüber - alles jedoch mit Zurückhaltung in einer in sich ruhenden kräftigen faszinierenden Stimme. Die Trio-Besetzung war ausreichend - zudem er das Publikum auch noch mit netten Floskeln bediente. Ein ausgesprochen uneigennütziger Musiker - über elf Millionen Streams auf Spotify können in diesem Sinne nicht täuschen.
Das Dortmunder Trio DAILY THOMPSON zelebrierte bei Sonnschein ein Gewitter inklusive Hagel-Einschlag. Schlag-Zahl-Heavy von Garage, Blues, Noise, Grunge und Drone mit Wah-Wah-Effekten, Rickenbacker-Bass und Gibson SG und fertig ist der Krach vom Feinsten. Da muss man nicht unbedingt das Album sein Eigen nennen, aber es war ein Live-Erlebnis besonderer Art. Gitarren-Frontman und Sänger DANNY wurde kräftig unterstützt von Bassistin MERCEDES a.k.a. MEPHI und STEFAN an den Drums. Die Stoner waren hellwach, hatten strahlende Augen und durchgelüftete Gehör-Gänge.
Die beiden Damen STEINER & MADLAINER, eine Neu-Verpflichtung des Glitterhouse-Labels, wurden den Festival-Freaks als ein sogenannter Hoffnungsträger vorgestellt und die beiden jungen Wahl-Züricherinnen meisterten - mit ihren beiden jungen Mitstreitern - Ihre Vorschusslorbeeren mit Bravour. Mit liebevollem zwei-stimmigem Gesang, grazilem Gitarren- und Keyboard-Spiel, frischen Inhalten und Aufbruch-Stimmung - in gegenwärtig schwierigen Zeiten - waren sie gewappnet für eine ausdrucksstarke Performance. Die Lieder schlagen sich in bezauberndem Indie-Folk-Pop nieder, inhaltsreich gespickt. So gewannen sie wie im Fluge die totale Aufmerksamkeit der vielen Zuhörer. Es begann mit der CD-EP „Ready To Climb“ 2015. Die momentan von MADLAINA POLLINA und NORA STEINER im Umlauf befindliche sechs Song CD „Speak“ gibt einen ausgezeichneten Vorgeschmack auf das im September diesen Jahres erscheinenden Debut-Albums, auf dem nur noch ein Titel der EP drauf ist, sonst alles neue Songs, die auch bereits im Festival-Garten zelebriert wurden.
Was für ein Bandname WHITE WINE und nicht nur das, mit JOE HAEGE, der Los Angelos verließ, um sich in Leipzig neu zu finden, mit einem etwas wundersamen und beklemmenden Auftritt. Als Vorreiter des Trios, mit den beiden Deutschen CHRISTIAN KÜHR (Drums) und FRITZ BRÜCKNER (Keyboard und Fagott), machte er nicht nur die sprichwörtliche Rampen-S.., sondern sprang von der Bühne und suchte Betätigung auf dem Festival-Gelände in der Publikums-Menge. Seine Musik-Richtungen wählte er in Post-Punk, Garage und Electro-Experimenten, jedoch atypisch. JOEs Performance war irgendwie nicht von dieser Welt.
Nach elf Jahren betrat ein Rückkehrer wieder die Bühnen-Bretter des Glitter-Gardens namens OLLI SCHULZ, Lieder-Macher und Fernseh-Mensch. Er steht für Comedy. Wenn er für musikalische Auftritte steht, dann steht hinter ihm stets eine grandiose Band. Neben ihm stand auch bei diesem Auftritt keiner, denn er brauchte den Platz, um sich auszubreiten und dem Publikum seine Jokes, Anekdoten, Social-Media-Infos und Songs hautnah vermitteln zu können. Ein lustiger und lachender Troubadour, der auch solo auf jeder Kirmes auftreten könnte. Hier waren es nicht nur die Stories - auch ältere und neue Songs beinhalteten sein Repertoire. Halt ein Steher vorm Herrn.
Auch heute war wieder Besuch aus Holland angesagt: BIRTH OF JOY on Stage. Das 2014er OBS-Rückkehrer-Trio - mit Gitarre, Schlagzeug und Orgel ausgestattet - heizte mit psychedelischem und bluesigem Rock und einer perfekten Bühnen-Show ein. Ihre Roots liegen in den späten 60er und den 70 Jahren und gehen aktuell in Punk, Grunge und Stoner-Gefilden auf. Ihre Show war fesselnd und bewegend, getragen vom Sänger und Gitarristen KEVIN STUNNEBERG, der eine phänomenale Präsenz darbot. Die jungen Musiker werden zukünftig auf dem Glitterhouse-Label veröffentlichen.
Nach dem OBS-Auftritt im Jahre 2003 trennte sich die Formation MIDNIGHT CHOIR - mit gespaltener Zunge gingen PAAL FLATA und AL DELONER fortan ihre eigenen Wege. Fünfzehn Jahre später nun wieder der erste Auftritt außerhalb Norwegens auf dem OBS. Somit waren die Erwartungen der Jünger um die begnadete und beglückende Band riesig, diesem Erlebnis beiwohnen zu dürfen. Das wiederveröffentlichte Album „Unsung Heroine“ bildete den Rahmen ihres Auftritts. Ursprungs-Bassist RON OLSEN war auch wieder an Bord und zudem drei weitere Musiker in der zweiten Reihe. AL DE war mit Häuptlings-Kopfschmuck und RON mit Cowboy-Hut ausstaffiert, zum Glück waren sie aber nicht schon wieder auf dem Kriegspfad, denn es gab eine Performance-Einlage einer Western-Gesangs-Komposition. Im Großen und Ganzen war der Auftritt schlüssig - es gab Begeisterte, die die Zeitmaschine noch mal fünfzehn Jahre zurückdrehen konnten, andere wiederum sprachen von Musik aus einer vergangenen Zeit, die sie nicht mehr brauchen. Wir fanden, es war ein perfekter Abschluss des OBS-Festivals.

Das Wetter stand mit vielen Sonnen-Schein-Stunden auf der Seite des Festival-Gartens und das alljährliche Spargel-Essen und die Erdbeer-Verköstigungen standen wieder hoch im Kurs - zudem alle Tage super Atmosphäre auf dem Gelände. Wir sahen das abwechslungsreichste OBS-Setting ever.

Zum Abschluss dieses kleinen Reviews dürfen wir hier schreiben, dass das MEET & GREET am ROADTRACKS-Stand zu einem schönen Bestand-Teil des Festivals geworden ist.
Herzlichen Dank an die Glitterhouse-Mannschaft mit den vielen Helfern und Organisatoren - alles tipp-topp.

Im nächsten Jahr sind wir natürlich wieder vor Ort > Großes Indianer-Ehren-Wort!

Unsere exklusiven Galerien zum ORANGE BLOSSOM SPECIAL FESTIVAL 2018:

18.05.2018
» Latest Gigs > TIM VANTON
» Latest Gigs > THE DAWN BROTHERS
» Latest Gigs > D/TROID
» Latest Gigs > CASPER
19.05.2018
» Latest Gigs > IDA MAE
» Latest Gigs > ME + MARIE
» Latest Gigs > LAURA CARBONE
» Latest Gigs > AFTERPARTEES
» Latest Gigs > INTERGALACTIC LOVERS
» Latest Gigs > SCOTT MATTHEW
» Latest Gigs > SOPHIA
20.05.2018
» Latest Gigs > KETTCAR
» Latest Gigs > DONOVAN WOODS
» Latest Gigs > DAILY THOMPSON
» Latest Gigs > STEINER & MADLAINA
» Latest Gigs > WHITE WINE
» Latest Gigs > OLLI SCHULZ
» Latest Gigs > BIRTH OF JOY
» Latest Gigs > BOY DIVISION
» Latest Gigs > MIDNIGHT CHOIR
» Latest Gigs > MEET & GREET

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KILKENNY ROOTS FESTIVAL 2018

04. - 07.05.2018 Kilkenny
Das in diesem Jahr stattgefundene KILKENNY ROOTS FESTIVAL feierte nun bereits sein einundzwanzigstes Bestehen und hatte wieder großartige KünstlerInnen im Programm. Alleine schon die mittelalterliche Stadt im Süd-Osten Irlands ist eine Reise wert und on Top dazu dann noch das Roots-Festival - grandios. Zudem entsteht der Eindruck, dass die 26.000 Einwohner alle irgendwie in das Festival integriert sind, das wiederum fast ausschließlich in Pubs bzw. deren kleinen Musik-Räumen stattfinden, wenn man mal vom Set Theatre absieht. Das Fassungsvermögen der Locations ist auf ca. 200 Besucher bemessen, so dass die hochklassigen Gigs im Vorfeld bereits restlos ausverkauft sind. Alle anderen ca. 100 Band-Auftritte sind frei von Eintritts-Geldern und ein frühzeitiges Erscheinen war stets ratsam. Da sich das Wetter über die vier Festival-Tage - mit Sonnenschein - auch noch von seiner besten Seite zeigte, war das Music-Event mit Freaks aus etlichen europäischen Ländern ein großartiges Erlebnis.
Am Eröffnungstag hatten wir uns zum Einstieg den irischen Singer-Songwriter SEAMUS FOGARTY mit Band ausgesucht, der für seine Fabeln über die Liebe, das Leben, den Suff, die Berge und das Meer bekannt wurde - Album „The Curious Hand“ (2017). Seine elektronischen Zwischen-Spiele in einigen Songs waren gewöhnungsbedürftig. Sein abwegiger Humor gekonnt - somit schon mal ein gelungener Auftakt.
Mit Spannung wurde am selbigen Tag die britische Formation BENNETT WILSON POOLE erwartet, deren Musiker ja bereits aus anderen großartigen Formationen bekannt sind, die da wären: DANNY GEORGE WILSON (Danny And The Champions Of The World, Grand Drive), ROBIN BENNETT(The Dreaming Spires, Goldrush, Saint Etienne) and TONY POOLE (Starry Eyed and Laughing). Ein starker Band-Auftritt, der vom sich am Anfang noch zurückhaltenden außergewöhnlichen Produzenten TONY POOLE - an der zwölf-Saiten elektrischen Rickenbacker - gesteuert wurde. Wunderbares Songwriting, klare Stimmen und die Gitarren des Trios ließen teilweise ein West-Coast-Feeling aufkommen - es erinnerte an die Byrds, CSN&Y, Beach Boys der 60er und auch an die Beatles. Starke Songs wie „Soon Enough“, „Side One“ und „Ask Me Anything“ aus dem 2018er Album prägten den musikalischen Abend. Im Zugaben-Teil gab dann auch noch jeder Song-Writer eine Solo-Präsentation, die sogar für uns die Konzert-Highlights waren.
Am Samstag zur Mittagszeit dann bereits der Auftritt von MICHAEL NAU, den wir vorher noch nicht live erlebt hatten und der mit seiner Band eine absolut positive Überraschung darstellte. Der Song-Writer aus Maryland brachte etlichen Songs seines zweiten Albums „Some Twist“ (2017) zu Gehör. Er war für uns eine echte Neu-Entdeckung, obwohl er kein Unbekannter mehr in der Indie- und Americana-Szene mit seinen vorherigen Bands „Cotton Jones“ und „Page France“ ist. Ein echter Crooner - hat uns super gefallen. Wir bleiben an ihm dran.
PRINZ GRIZZLEY ein etwas spezieller Band-Name, wenn man zudem noch AND HIS BEARGAROOS hinzufügt. Da wir diese österreichisch-schweizer Americana-Country-Blues-Formation jedoch bereits in Deutschland begutachten konnten, wussten wir was uns Famoses erwartete. 2017 waren sie in Kilkenny noch ein Geheim-Tipp und in diesem Jahr gehörten sie bereits zu den Headlinern. Sänger CHRISTOPH COMPER, die Seele der Band, hatte mit seinem teils flehenden Gesang, teils leichtem Brüll-Ton und dem Winseln in der Stimme im Handumdrehen die Freaks um seine Grizzley-Finger gewickelt, da Songs wie z. B. „Fiery Eyes“, „I May Be Late“, „Drifting“, „Wide Open Country“ und „Where Is Your Fire Gone“ einfach Sahne-Schnitten mit Häubchen sind. Auf jeden Fall war die Band aus dem Bregenzer Wald, die wie eine Americana-Süd-Staaten-Fraktion klingt, im Süd-Osten Irlands am richtigen Ort. Nicht zu vergessen zudem die herrliche Pedal-Steel, die wir immer noch in den Gehör-Gängen haben. Tipp: Einfach das Album „Come On In“ (2017) reinziehen. Weiter so ihr Wald-Schrate der Prärie!
Bei einem Haus-Konzert in Deutschland hatten wir bereits die Gelegenheit Songs der „Rule 62“ (2017) genießen zu dürfen - es geht diesbezüglich um die Band von WHITNEY ROSE, die in Kilkenny zum ersten Mal zu Gast war. Die aus Kanada stammende und jetzt in Austin lebende Country-Musikerin geht seit 2012 ihren gradlinigen Weg mit moderner Country-Music. In ihrer Familie erlebte sie bereits frühzeitig diese Musik-Richtung. Mit einer Gibson-Acoustic-Guitar und der Erfahrung einer gescheiterten Beziehung, die sich in mehreren Songs ihrer Darbietung niederschlagen, gibt sie das Süd-Staaten-Girl par excellence. Songs wie „Can’t Stop Shakin‘, „Better To My Baby“, „Trucker’s Funeral” und „You Don’t Scare Me”, sind nur einige ihrer Ohr-Würmer. Auch die Songs ihrer 2017 EP “South Texas Suite” wie “Three Minute Love Affair” und “My Boots” machten den Gig zu einem Erlebnis.
DARLINGSIDE, nicht nur der Name klingt gut, die vier Herren DON MITCHELL, AUYON MUKHARJI, HARRIS PASELTINER und DAVID SENFT aus Boston sind mit ihrem 2018er Album „Extralife“ sowas von am Durchstarten, das jeder örtliche Veranstalter sie gerne in einem seiner Venues hätte. Nun also auch in Kilkenny. Ihre Auftritte wurden hier gefeiert. Die vier gruppieren sich um ein einzelnes Kondensator-Mikrofon und der Harmonie-Gesang mit Acoustic-Gitarren, Banjo und Mandoline nimmt seinen Lauf. Ihre Quartett-Arrangements umfassen vom barocken Folk- und Kammer-Pop bis zum Indie-Rock ein breites Spektrum. Eigentlich spielen sie auch keinen richtigen Bluegrass und darin liegt ihre große Stärke. Alles exquisit ausgewählt, exklusiv zelebriert. Wir denken diesbezüglich an die neuen Songs „Best Of Best Of Times“ und „Futures“ und an bereits bekannte Songs wie „The God Of Loos“, „White Horses” und „The Ancestor“ aus früheren Jahren, die natürlich nicht fehlen durften. Ihr Auftritt im Set Theatre machten sie zu Lieblingen des Festivals. In einer aus den Fugen geratenen momentanen Welt, ist die Sehnsucht auch ein bisschen nach CSN-Music angebracht und man sieht was aus einer Studenten-Band werden kann - Großes.
Der Tag hatte aber noch einen weiteren absoluten musikalischen Knaller zu bieten, auf den wir uns im Vorfeld bereits besonders gefreut hatten, sie endlich live zu erleben - die Americana-, Gospel-, Folk- und Country-Band BIRDS OF CHICAGO. Am Tag zuvor war in Europa ihr neues Album „Love In Wartime“ erschienen und diese Songs waren ein wesentlicher Bestandteil ihrer faszinierenden Präsentation. Sängerin ALLISON RUSSELL an Clarinet und Banjo und ihr Gatte JEREMY LINDSAY (aka JT NERO) mit Vocals und Acoustic-Guitar brachten nicht alleine die Cleerens Bar & Theatre zum Kochen, nein sie hatten sich mit drei weiteren extravaganten Musikern verstärkt, so dass hier ein echtes Happening veranstaltet wurde. Wir denken da auch im Besonderen an ANDY STACK an der Dobro und Lead-Guitar. Songs wie „Travelers“, „Roll Away“, „Superlover“, „Baton Rouge“ und „Lodestar“ wurden fast schon mit Beseeltheit drapiert. Nicht zu vergessen die wunderbaren Songs von ihrem 2017er EP-Album „American Flowers“ mit „Alright Alright“ und „American Flowers“. „Time and Time“ und „Barley“ waren dann auch noch gekonnte Rückgriffe auf ihr 2016er Album „Real Midnight“, das JOE HENRY produziert hatte. Alles faszinierend und mit viel Empathie - ein großartiges Americana Gospel Dream Team!
Der Der Sonntag begann für uns musikalisch mit der kanadischen Alternative-Country-Band DEEP DARK WOODS, die wir auch gerade zuvor erst im holländischen Venlo gesehen hatten. Zusätzlich integriert in die eigentliche Dreier-Combo sind ja auch KACY ANDERSON und CLAYTON LINTHICUM, die auch als eigene Band KACY & CLAYTON auftreten und 2017 ein schönes Album namens „The Siren’s Song“ herausgebracht haben. Aber zurück zu DEEP DARK WOODS, bei denen der Band-Leader RYAN BOLDT hier einen relativ manischen Auftritt mit seiner Band on Stage präsentierte. Zudem war ihm das frühe Licht in der Location nicht genehm, so dass er bereits nach dem ersten Titel das Licht zur Keller-Atmosphäre runterfahren lies. Ein Konzert fast im Dunklen hat natürlich auch was, so dass Songs wie „Falken Leaves“ und „Drifting On A Summer’s Night“ vom neuen 2017er Album „Yarrow“ eine besondere Ausstrahlung erhielten.
Im Set Theatre dann ein intensiver Auftritt der US-amerikanischen Folk- und Country-Sängerin MARY GAUTHIER an der Acoustic-Guitar mit ihrem italienischen Violinen-Begleiter MICHELE GAZICH. Das Thema ihres Sets ward geprägt von ihrem neuen 2018er Album „Rifles & Rosary Beads“. Die Texte dieses Werkes beschäftigen sich mit den Veteranen der US-Kriege und deren traumatisierten SoldatenInnen. Mit ihrem Markenzeichen, ihrer rauchigen Stimme, vollbrachte sie es, die Beschreibungen dieser aktuellen gesellschaftlichen Problem-Themen mit Bedacht, der Zuhörerschaft zu vermitteln. Diesbezüglich hinterließen das klassische Song-Writing in „Soldering On“, „I Got Your Six“, „Brothers“, „The War After The War“ und „Stronger Together“ absoluten Tiefgang. Das ist das Ergebnis vergangener viereinhalb Jahre mit einer Non-Profit-Organisation namens „SongwritingWith: Soldiers“. Mehr als nur beachtenswert!
Natürlich stand dann auch noch ein zweiter Gig von PRINZ GRIZZLEY im Pumphouse auf dem Time-Table und es war wieder im ausverkauften Saloon ein heißer Ritt - was nochmal die Frage aufkommen ließ, kommen diese Cowboys wirklich aus dem Bregenzer Wald?
Die Freunde vom Rollercoaster Records, die einen wesentlichen organisatorischen Beitrag zum Gelingen des Festivals beitrugen, hatten dann auch noch zu Showcases geladen. So gab es im Platten-Laden dann zum Beispiel Auftritte von DARLINGSIDE und BIRDS OF CHICAGO. Eine großartige Idee in einem brechend vollen Verkaufs-Shop.
Der Abend war noch mal mit einem Auftritt bei den BIRDS OF CHICAGO gebucht, die ihr Set zu einem Best-Off machten. Himmlisch.
An den drei ersten Festival-Tagen schauten wir natürlich zwischen den Headliner-Auftritten auch in viele Pubs und Locations, um dort Eindrücke von anderen Bands zu gewinnen, die dann eventuell im nächsten Jahr bereits als Headliner auftreten werden. Ob in den Locations „Ryans Bar“, „Billy Byrnes”, “Pumphouse”, „Cleeres Bar“ oder, oder, oder… in allen Pubs und Locations war stets prächtige Festival-Stimmung bis tief in die Nächte angesagt und das Bier floss in Strömen - es war phantastisch. Gibt es leider in Deutschland in ähnlicher Form nicht. 2019 sind wir wieder vor Ort - großes Versprechen!!!

Unsere exklusiven Galerien zum KILKENNY ROOTS FESTIVAL 2018:

04.05.2018
» Latest Gigs > SEAMUS FOGARTY
» Latest Gigs > BENNETT WILSON POOLE
05.05.2018
» Latest Gigs > MICHAEL NAU
» Latest Gigs > PRINZ GRIZZLEY
» Latest Gigs > WHITNEY ROSE
» Latest Gigs > DARLINGSIDE
» Latest Gigs > BIRDS OF CHICAGO
06.05.2018
» Latest Gigs > THE DEEP DARK WOODS
» Latest Gigs > MARY GAUTHIER
» Latest Gigs > PRINZ GRIZZLEY
» Latest Gigs > DARLINGSIDE
» Latest Gigs > BIRDS OF CHICAGO (Rollercoaster Records)
» Latest Gigs > BIRDS OF CHICAGO (Cleeres Bar & Theatre)

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JONATHAN WILSON

27.03.2018 Cologne - Stadtgarten
Nach den Konzert-Präsentationen seiner ersten beiden phantastischen Alben „Gentle Spirit“ (2011) und „Fanfare“ (2013) kam JONATHAN WILSON mit Band (JASON BORGER, DAN HORNE, RICHARD GOWEN und OMAR VELASCO) zurück nach Köln, um sein neues Werk „Rare Birds“ (2018) vorzustellen. Der vielbeschäftigte Musiker und Produzent hat nach seinen Folk-, Country- und Rhythm & Blues-Jahren nun ein Album kreiert, dass für viele seiner Fans Unerwartetes beinhaltet. Große Spannung war somit vorab angesagt.
Wie auf der Album-Reihenfolge ging es auch hier gleich mit den drei ersten Songs des Neu-Werks los - dem an die Beatles und Floyd erinnernden Boogie-Rock „Trafalgar Square“, der Barock-Ballade „Me“ und dem über sieben-minütigen romantischen Space-Rocker „Over The Midnight“. Dream-Pop mit Folk-Attitüden und etliche psychedelische Elemente sind Bestandteile dieser Songs. Der 43-jährige Sänger und Multi-Instrumentalist, aus North Carolina stammend und in Kalifornien lebend, zeigte hier bereits sein experimentierfreudiges Vorgehen. Zudem wurde der gesamte Gig von einer Multi-Media-Präsentation begleitet, die zu jedem Titel ein anderes Video-Thema hatte, oft mit sehr überbetont-berauschenden Abfolgen. Nach dem Psychedelic-Pop-Song „Miriam Montague“ vom neuen Album dann der erste Return mit dem genialen Song „Dear Friend“ vom Zweit-Werk „Fanfare“ - die Stimmung im Venue erreichte seinen ersten Höhepunkt. Nach West-Coast-Pop von „There’s A Light“ und der Mellotron geschwängerten Ballade „Sunset Boulevard“ dann ein weiterer Knaller mit Americana-Feeling und Gitarren-Licks von Feinsten „Desert Raven“ vom ersten Album. Weitere vier neue Titel wurden dargereicht, wobei das über acht-minütige „Loving You“ an die achtziger World-Music und das epische „49 Hairflips“ an die 70iger Hippie-Jahre erinnerte.
JONATHAN stand mit seinen sphärischen Gitarren-Soli immer wieder im Rampenlicht des Stadtgarten-Konzertsaals und das reichte ihm nicht, so dass er auch zweimal seine Songs am Keyboard vollendete.
Der letzte Song des Haupt-Acts „Valley Of The Silver Moon“ - mit über 10-minütigen Improvisationen der Band - ließen den Song zu einer Ovation ausufern und der erste Zugabe-Song „Gentle Spirit“, dieser laid-back vorgetragen, sind dann noch mal eine gelungene Rückbesinnung auf die alten Zeiten und der Beifall inklusive lauten Rufens der Freaks sind das Zeugnis einer großartigen Performance. Die Zugabe wurde mit dem glorios langen „Moses Pain“ vom Zweit-Album beendet.
Mit dem reinen Americana-Geist ist es nun wohl bei JONATHAN vorbei, hier stand ein Feuer-Werker auf der Bühne - ein Nerd, der seine ausgetüftelten Phantasien zeitgemäß umgesetzt hat, auch wenn man zwischenzeitlich mal an Handreichungen von Tom Petty, Genesis und Pink Floyd denken darf... Höchstwahrscheinlich zeichnet sich auch mit den kleinen Location-Auftritten ein Ende ab, der Mann spielt bereits auf großen Festivals und in gewaltigen Konzert-Hallen. Dieser Gig war Emotion zum Anfassen - direkt, eindrucksvoll, anziehend und bestechend zugleich. Wir werden oft an dieses triumphale zweistündige Musik-Erlebnis zurückdenken.
Demnächst ist JONATHAN wieder als Guitar-Hero auf der ROGER WATERS-Europa-Tour „US + THEM“, auch in großen deutschen Arenen, zu bestaunen.
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CALEXICO

23.03.2018 Cologne - E-Werk
Ausverkaufte Konzerte in ganz Europa. Das sollte einen bestimmten Grund haben und der ist, das großartige neunte Album „The Thread That Keeps Us“ (2018) der US-amerikanischen Band CALEXICO, die ihre Wiege in Tucson/Arizona hat. Ihre Band-Geschichte ist im zweiundzwanzigsten Jahr und die Gründer JOEY BURNS und JOHN CONVERTINO haben aktuell eine grandiose Multi-Kulti-Band um sich vereint. Nach den letzten Alben wieder ein besonders gelungenes und überraschendes Werk, das in etlichen Passagen so etwas wie zurück zu ihren Indie-Rock-Wüsten-Wurzeln ist, jedoch mit jeder Menge Frische. Aber musikalisch kracht es auch schon mal in ein paar neuen Songs der Desert-Rock-Band, wie momentan in unserer Welt in viele Ländern und Bereichen.
Zudem gibt es eine limited Edition mit sieben Bonus-Tracks auf einer zweiten Scheibe, die ebenfalls höchsten musikalischen Ansprüchen gerecht wird. Zweiundzwanzig Songs in einem Werk - wo gibt es das heute noch…
Das Konzert im Kölner E-Werk begann in Nebel-Schwaden gehüllt und fast lichtloser Bühnenbeleuchtung mit drei neuen Songs „Dead In The Water“ (swampig-krachend), „Voices In The Field“ (aktuelle Single) und dem wunderbaren „Under The Wheels“. Dann der erste Rückgriff in ihre musikalische Geschichte mit „Across The Wire“ und für viele Band-Jünger war damit der Auftakt zu einem Happening verkündet - JACOB VALENZUELA und MARTIN WENK trompeteten was ihre Lungen-Flügel an Luft hergaben. Ein wenig abfedernd dann der bezaubernde Song „The Town & Miss Lorraine“ vom neuen Album, gleich darauf wieder ein geschichtsträchtiger Song „The Ballad Of Cable Hogue“, faszinierend vorgetragen und die Freaks tobten. Es folgten Songs vom neuen Album von denen „End Of The World With You“ ein besonderer Knaller ist und „Girl In The Forrest“ zum Hüft-Schwung einlud. Mit „Splitter“ passte ein älterer Kracher ebenfalls bestens in diesen Block.
Permanentes Wechseln der Instrumente bei etlichen Musikern war angesagt, Bewegung ohne Ende on Stage - dabei hatte Multi-Instrumentalist MARTIN WENK mit Trompete, an Synthesizer, Akkordeon und Gitarre ein vielschichtiges Programm.
Aus Tradition folgte ein mexikanisch-spanischer Song-Abschnitt mit „Minas De Cobre“, „Serenata Huasteca“, „Cumbia De Donde“ und „Rosco Y Pancetta“, der an die Mariachi-Zeiten mit Latin-American-Folklore der Band erinnern ließ, gesangstechnisch berauschend von JOEY, JAIRO ZAVALA und SERGIO MENDOZA. Und da waren sie auch wieder die klangvollen Trompeten-Stöße.
Mit einprägsam-kernig sonorer Stimme und an akustischer und elektrischer Gitarre hatte Frontmann und Geschichten-Erzähler JOEY alles im Griff, zudem JAIRO eine perfekte Gitarren-Unterstützung hinlegte. SCOTT COLBERG zupfte den Kontrabass entspannt und den E-Bass stringent, als wäre er bereits immer in dieser Band integriert gewesen. SERGIO haute am Keyboard und Synthesizer mächtig in die Tasten. Das zweite Urgestein der Band, Drummer JOHN leistete wie stets eine unaufgeregte und perfekte Arbeit. Bei ihm kommen die filigranen Trommel-Schläge und die Tupfer aus dem Handgelenk, er schüttelt die Maracas mit grandiosem Rhythmus-Gefühl - kongenial. Er schob die gesamte Performance unauffällig an - einfach großartig. Zudem wurden etliche Songs mit einer gerappten, funkigen, gesampelt untermalten Salsa- und Cumbia-Note dargeboten, für die im Gig primär CAMILO LARA zuständig war, der nicht nur mit seinen beiden Mitstreitern den Support gestaltete (Band: „Mexican Institute of Sound"), sondern als achter Mit-Musiker das komplette Set bestritt.
Mit dem grazilen Song „Music Box“ vom neuen Album endete fast der Haupt-Act, aber es wurde noch der Ur-Knaller „Crystal Frontier“ in die Gehörgänge gejagt. Ihr größter Song ist aktueller denn je. Beifallsstürme.
Die erste Zugabe begann mit dem neuen etwas hektischen Cosmic-Song „Another Space“, war geprägt von zwei CAMILO-Songs und endete mit einem weiteren Band-Oldie-Song „Guero Canelo“.
Da die Beifalls-Stürme nicht enden wollten gab es natürlich noch eine zweite Zugabe mit drei Songs, unter anderem ein Dedicate to TOM PETTY mit „Learning To Fly“. Alles vom Feinsten. Road-Movie-Attitüde. Zwei Stunden Tex-Mex und mehr. Ein großartiger musikalischer Abend!!!

Obacht: Von Ende Juni bis fast Ende August steht die CALEXICO-Sommer-Tour mit Festival- und weiteren Club-Konzerten an - HINGEHEN, es lohnt sich wirklich. Alle Tour-Daten in unserer Rubrik ON TOUR.
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KAT FRANKIE

20.03.2018 Cologne - Kulturkirche
Bereits seit ihrem Deutschland-Erstlingswerk verfolgen wir den musikalischen Weg der australischen Singer-Songwriterin KAT FRANKIE. Die Gitarristin hat seit ihrem Aufenthalt in ihrer Wahl-Metropole Berlin eine musikalische Entwicklung genommen, wie es nur ganz wenigen auswertigen MusikerInnen in Berlin gelungen ist. Sie wurde eine feste Größe im Singer-Songwriter-Underground der Stadt auch durch ihre Verknüpfung in einer musikalischen Community. Gegenwärtig sind ihre Konzerte ausverkauft - Zusatz-Konzerte angesagt.
Nach einem Intro Track ihrer Begleit-Band begann das Köln-Konzert mit der wunderschönen Ballade „The Saint“ vom Album „The Dance Of A Stranger Heart“ (2010). Dann gleich mit „Everything Everything“ ein Titel aus ihrem ersten in Deutschland produzierten Albums „Pocketknife“ (2007). Damit hatte die ganz in roter Robe gekleidete KAT bei ihren langjährigen Freaks schon mal besondere Stimmungs-Zeichen gesetzt. Mit „Swallow You Whole“ gab es dann den ersten Song des neuen Albums „Bad Behaviour“ (2018). „Oh Darling“ und „Almost Done“ vom vorletzten Album „Please Don’t Give Me What I Want” (2012) wurden enthusiastisch von der jungen Vierer-Begleit-Band zelebriert - auch diese Musikanten komplett im roten Outfit. Im Song „Finite“ zeigte KAT dann ihr ganzes gewachsene musikalische Können mit einer wunderbaren Ausstrahlung. Es folgten zwei Soli von KAT mit „Frauen Verlassen“ und das virtuose „The Wild One“. Ein zum Tanzen einladender Song mit unglaublicher Stimme dargeboten stand mit „Bad Behaviour“ im Mittelpunkt des Sets - nicht zu fassen - amazing Voice - Beifalls-Stürme aus dem Kirchenschiff. Die zweite Loop-Station-Einspielung, nach „Frauen Verlassen“ dann in vollendeter Präsentation in „Please Don’t Give Me What I Want“ - perfekt wie sie mit sich selber singt. Mit verfremdeter Stimme kam „Back To Life“ daher - Wahnsinn. Immer wieder nichtdefinierbare Rhythmus-Wechsel in den Songs, die vielfach von Romantik, Liebe und Sex handeln. Eine New Version von „The Tops“ vom 2007er Album - sehr schön. „Spill“ mit filigranem Melodie-Gesang und schöner Keyboard-Untermalung. Viele uh, uh, uhs in „Too Young“ zeigten KAT’s stimmliche Vielfalt. Bei „Home“ ließ die Band dann noch mal härtere E-Gitarren-Riffs raus. Mit dem krönenden Abschluss „Take Care Of Him“ hinterließ KAT bei den Freaks dem Eindruck, eine reife Entertainerin in Perfektion gesehen zu haben, die grandios von ihrer Band auch mit Backing Vocals gepuscht wurde. Von der Gitarren-Arbeit war KAT befreit, das erledigte die Band - sie konnte sich absolut dem kunstvollen und oftmaligen intimen Gesangs-Harmonien widmen. Wenig Anti-Folk dafür etwas mehr Pop, inhaltsreich hatte eine Überraschungs-Band mit exzellenter Frontfrau zugeschlagen - es klang zu mindestens in der Kultur-Kirche bei den Songs noch intensiver als auf den Alben.
Auf Sommer-Festivals ist KAT dann wieder On Stage und in Köln gibt es im Oktober ein Zusatz-Konzert im Gloria-Theater.
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MIDLAND

06.03.2018 Berlin - Frannz Club
Auf ihrem Deutschland-Live-Debut lieferten das texanische Country-Trio MIDLAND im Berliner Frannz Club ein mitreißendes Konzert. Verstärkt hatten sich Sänger MARK WYSTRACH, Bassist CAMERON DUDDY und Gitarrist JESS CARSON mit einem Drummer und einem weiteren Gitarristen. Im Vordergrund des Abends stand die Präsentation ihres Debut-Albums „On The Rocks“, dass im Oktober 2017 einen sensationell positiven Einschlag in die Country-Music-Szene hervorrief. Harmonie-Gesänge und Honky-Tonk lassen an die 70er Jahre erinnern. Retro-Sound mit sonnigem Humor, frohsinnigen Texten, Highway-Feeling und Sehnsucht nach Fernweh sind angesagt. Nach den ersten drei Songs „Check Cashin‘ Country“, „This Old Heart“ und „At Least You Cried“ hatte MARK mit Akustik-Gitarre und seiner famosen Country-Stimme die viel-be’hüte‘ten Cowboys im fast ausverkauften Saloon im Griff. Es folgten „Burn Out“ und „Electric Rodeo“ - nun wurde bereits mitgesummt, sogar etwas getanzt. Die Atmosphäre entwickelte sich prächtig. Alles kommt leicht rüber - teilweise als Country-Pop dargeboten mit Sonnenschein-Gefühl und auch Herz-Schmerz „Lonely For You Only“. Ihr großer Hit „Drinking‘ Problem“, der für zwei Grammys nominiert war und momentan bereits über 52 Millionen Aufrufe auf YouTube hat, brachte die Location stimmgewaltig zum Kochen. Der davor gespielte Song „Make A Little“ hat ähnlich großes Hit-Potential. Es waren aber nicht nur die Songs ihres Albums, die hier in das Venue gereicht wurden, sondern auch etliche Cover-Versions wie „American Girl“, „Tougher Than The Rest“, „Mary Jane“, „I Shall Be Released“. Eine High-Class-Hillbilly-Vintage-Kostümierung gab es an diesem Abend leider nicht, T-Shirts waren angesagt. Aber auch ohne Kult-Klamotten vergingen neunzig musikalisch sonnendurchflutete Minuten wie in einem schnellen Ritt. Die Nashville Band der Stunde beschloss den Abend mit „Turn The Page“ von Bob Seger und versprach, demnächst eine größere Deutschland-Tour folgen zu lassen… » Latest Gigs > MIDLAND

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LUKAS NELSON

05.03.2018 Berlin - Lido
Der 28-jährige US-Amerikaner LUKAS NELSON - Sohn von Country-Legende Willie Nelson - präsentierte mit seiner Band PROMISE OF THE REAL im Berliner Lido das im August 2017 erschienene neue Album „Lukas Nelson & Promise Of The Real“. Es ist bereits sein viertes Album. Mit den Songs „Set Me Down On A Cloud“, „Die Alone” und “Four Letter Word” gingen die Kalifornier gleich forsch voran, es wurde rockig. Vor dem phantastischen Solo-Balladen-Acoustic-Set von LUKAS begeisterten die Songs „Fool Me Once“ und „Runnin‘ Shine“, mit einer leicht untermalten Cosmic-Country-Note. Obwohl Stefani Germanotta nicht on stage war, gab es den Song „Find Yourself“ - jedoch schaffte es „Carolina“ an diesen Abend nicht ins Set. Von seinen früheren Alben erreichten die sehr intensiven Songs „Something Real“ und „Start To Go“ unsere Gehörgänge - wunderbar. Es wurde poppig bei „Find Yourself“ und das mit Surf-Attitüde. Der LUKAS ans Herz gewachsene Song „Forget About Georgia“ durfte auch nicht fehlen - natürlich mit langem gigantischem Gitarren-Solo befeuert. Immer wieder spielte die Band mit Enthusiasmus auf, der Schweiß floss nicht nur bei LUKAS - der mit großartiger Stimme ausgestatte Sänger gab alles. Die genreübergreifende Spielweise mit bluesigen und souligen Einschlägen, machten an diesem Abend die zunehmende Begeisterung der Freaks, zur Band aus, wobei LUKAS mit seinen zwei Neulingen nun eine großartige Besetzung am Start hat. Im Jahr 2008 begann LUKAS mit den Schreiben von Songs, gründete seine Band Promise Of The Real, wurde zum ausdrucksvollen und gewichtigen Songwriter, tourte mit Band hunderte von Konzerte durch die US-Staaten, spielt mit Willie and Family, war Backing-Band von Neil Young, und, und, und… Wir sahen einen zukünftigen Welt-Star und können nur jeden willigen Neuentdecker raten, wenn er die Möglichkeit hat, sich diese Band live reinzuziehen. Hoffentlich auch bald wieder in unseren Breiten, wenn auch höchstwahrscheinlich nicht mehr in so kleiner Location… Fette Empfehlung!!! » Latest Gigs > LUKAS NELSON

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JOE HENRY

07.02.2018 Hamburg - Prinzenbar
Ein eisig kalter Tag in Hamburg, der jedoch mit viel Sonnen-Schein aufwartete und uns dann auch noch einen wunderbaren Sonnen-Untergang über den Docks bescherte. Der Abend war lange verplant - es ging in die Prinzenbar auf St. Pauli. Dort erwarteten wir im ausverkauften Venue einen besonderen Gast, der sich nach vier Jahren Abstinenz zum Glück wieder in unsere Gefilde begab - der amerikanischen Singer-Songwriter und großartige Produzent JOE HENRY. Er überraschte gleich mit alter Schule der Pünktlichkeit und stand zwei Minuten vor 20 Uhr auf der Bühne, griff zu einer seiner zwei Acoustic-Gitarren und ein famoser Solo-Ritt begann mit dem bereits über 20 Jahre bekannten Song „Trampoline“. Danach „Civil War“ von 2008 - aktueller denn je zur US-amerikanischen Gegenwart... Im Vordergrund der musikalischen Zelebration stand danach das aktuelle Album „Thrum“ (2017) mit grandios intim vorgetragenen Songs wie „Climb“, „Believer“, „Now And Never“, „Hungry“ und „Keep Us In Song“ - teils in düsterer Melancholie wortreicher Lyrics. Die vom Meister auf seinen Alben stets exzellent eingesetzten Instrumentarien wie clarinet, saxophone, drums und upright bass fehlten hier gar nicht, da die elanvolle Spielfreude mit gekonntem Finger-Picking auf den Acoustic-Gitarren absolut stimmig waren. Zudem begab sich JOE auch für zwei Songs an das Klavier. Die Location erhielt eine ganz besondere infiltrierte Wärme durch den vielbewanderten Geschichten-Erzähler und seiner gekonnten Performance - immer wieder nach den Songs viel-viel Beifall und JOE bedankte sich stets und sagte, er fühle sich hier richtig wohl. Der 56-Jährige aus North Caroline gab selbstverständlich auch phantastische Song aus seinem 2014er Album „invisible hour“ („Lead Me On“ und „Grave Angels“) und seinem 2011er Werk „Reverie“ („Odetta“ und „Eyes Out For You“) zum Besten. Wenige Ansagen vom Performer - und das war gut, so war alles im Fluss. Folkig, bluesig, sogar rockig - engagiert vorgetragen und fein zelebriert, alles ganz groß. Seine 30-jährige Song-Erfahrung, mit 14 eigenen Solo-Alben gespickt, ohne zudem auf seine vielen Kollaborationen hier einzugehen, kam großartig zum Tragen. Nach 90 spannenden Minuten gab es natürlich noch eine Zugabe mit den Klassiker-Songs „Short Man’s Room“ und „For The Good Times“. Der musikalische Abend war ganz-ganz EDEL.
Angemerkt sei noch: Zum „Hungy“-Song gab es dann doch ein paar Bemerkungen: Come let us be hungry in the world…
Der Grand Seigneur war sofort nach seinem Auftritt am Merchandise-Stand zum Signen und verabschiedete dort jeden Freak per Handschlag - ein Gentleman, wenn auch an diesem Abend ohne seinen charismatischen Hut!

Hinweis: Reinhören lohnt sich auch bei den vier mit dem Grammy ausgezeichneten Alben, die von JOE produziert wurden: „Don’t Give Up On Me” (Solomon Burke), „Genuine Negro Jig” (Carolina Chocolate Drops), „A Stranger Here” (Ramblin’ Jack Elliott) und „Slipstream” (Bonnie Raitt).
Die Zusammenarbeit mit seinem Freund Billy Bragg ist auf dem Gemeinschafts-Werk „Shine A Light: Field Recordings From The Great American Railroad“ (2016) zum Tragen gekommen. Alle Alben phantastisch, wenn man sich drauf einlässt…
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MANDOLIN ORANGE

06.02.2018 Frankfurt am Main - Brotfabrik
Auf dem Weg nach Frankfurt lag noch überall Schnee des Weges, jedoch die Metropole war schneefrei. Die Kälte konnte mit heißen Getränken kompensiert werden und wir fanden unser Ziel „Brotfabrik“ bereits im Abend-Licht vor. Im sehr gut gefüllten Konzertsaal erwarteten uns zwei Akteure, die sich mit Acoustic-Gitarren, Mandoline, E-Gitarre und Geige ausgestattet hatten und zudem den perfekten Harmonie- und Einzel-Gesang im Gepäck hatten. Hier geht es um das faszinierend singenden Multi-Instrumentalisten-Duo MANDOLIN ORANGE aus North Carolina - namentlich EMILY FRANTZ und ANDREW MARLIN. Sie sind seit 2010 on the Road mit über 150 Konzerten pro Jahr und nun auch in Deutschland angekommen. Das Duo brachte ihre wundervollen und betörenden Songs der letzten drei Alben „Blindfaller“ von 2016 („Hey Stranger“, „Wildfire“, „Lonesome Whistle“, „Echo“, „Gospel Shoes“ und „Take This Heard Of Gold“), „Such Jubilee“ von 2015 („Little Worlds“, „Rounder“, „From Now On“ und „Dayligt“ und „This Side Of Jordan“ von 2013 („House Of Stone“, „Waltz About Whiskey“, „There Was A Time”, „Morphine Girl” und „Until The Last Light Fades”) zu Gehör. Zudem erklangen Cover-Songs von Vashit Bunyan “Train Song“ und Bob Dylans „Boots Of Spanish Leather“.
Mit ihren teils sehr alten Instrumentarium sind sie eine Einheit, alles fließt nur so daher. Großartig ANDREW immer wieder im Mandoline-Spiel, so dass etliche Male begeisterter Zwischen-Applaus aufbrandete. Beide Akteure nahmen des Öfteren Distanz zu den Mikros auf und raumgreifender voluminöser Gesang erreichte die Follower - ein phantastischer Klang im Auditorium. Feinziseliert und warmherzig - alle Hymnen grandios mit viel Drive zelebriert. Ihre Alt-Country-, Bluegrass- und Mountain/Appalachen-Folk-Songs sind in den Süd-Staaten der USA verankert. Sie erzählen balladesk vom Älterwerden, von strapaziösen Reisen und politischen Ungerechtigkeiten - wehmütig, mit Melancholie, aber nicht düster, angenehm sympathisch. Ein brillanter musikalischer Abend endete mit einer schönen Zugabe.

Im Support des Abends die Neu-Entdeckung des bisher jungen Musik-Jahres für uns: RYAN GUSTAFSON aka THE DEAD TONGUES mit der Vorstellung seines 2016 erschienenen dritten Albums „Montana“. Mit Acoustic-Gitarre, Banjo, Harmonica und gereifter Stimme kam eine Auswahl seiner Songs wie „Gravyard Fields“, „Stained Glass Eyes“ und „Empire Builder“ druckvoll, frisch, leidenschaftlich, herzhaft angenehm, mystisch und Heimat bezogen zum Tragen. Der Singer-Songwriter aus North Carolina hat sich der traditionell-amerikanischen Folk und Bluegrass-Music gewidmet. Zu hören waren ganz alte Klänge der 20er und 30er Jahre aus den Appalachian Mountain und die Band-Breite reichte bis zum heutigen Folk-Rock. Auch der Country-Song „Embers Of Midnight“ - sehr schön. ‘Von toter Zunge‘ war beim Musiker nichts zu spüren - es lohnt sich, an seinem Schaffen dran zu bleiben!

Ein ausführliches Interview - geführt von Andreas - im nächsten „ROADTRACKS“-Magazine. Mit Themen des Unterwegsseins, dem scharfen Blick auf die Politik und vieles mehr… interessant und spannend!
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THE LONE BELLOW

27.01.2018 Cologne - Studio 672
Nach dem Jahr 2014 begab sich die US-amerikanische Band THE LONE BELLOW nun zum zweiten Mal nach Deutschland, um ihr drittes Album „Walk Into A Storm“ (2017) vorzustellen. Schon damals erlebten die Freaks einen phantastischen Live-Auftritt im Kölner Studio 672. Ihre angekündigte Show zog auch jetzt wiederum Freaks aus Großbritannien und der Schweiz an, die bereits vier Jahre zuvor zugegen waren - und es war wieder ein grandioses Happening mit den drei Haupt-Akteuren. Sänger und Gitarrist ZACH WILLIAMS brillierte mit vollem Körper-Einsatz, ist der perfekte Entertainer und zog die Jünger somit sofort in seinen Bann. Bereits beim ersten Song „May Be You“ hatte er das Publikum im sehr gut besuchte Studio im Griff. Im Verlaufe des Auftritts, wurde dann unter seiner Regie, des Öfteren kräftig im Publikum mitgesungen - viele waren textsicher. Die beiden Kern-Mitglieder der Band Multi-Instrumentalistin KANENE DONEHEY PIPKIN und Gitarrist BRIAN ELMQUIST heizten die Show mit perfekten Mandolinen- und Acoustic-Gitarren-Einlagen noch zusätzlich an. Die weiteren zwei Tour-Band-Mitglieder an Bass-Gitarre/Piano und Drum hielten sich etwas dezenter zurück.
Ihr bekannter Americana, Alt-Country und Independent-Folk der ersten beiden Alben „The Lone Bellow“ (2013) - hieraus vorgetragen „Looking For You“, „You Never Need Nobody“, „Green Eyes And Heart Of Gold”- und „Then Came The Morning“ (2015) mit zu Gehör gebrachten Songs „Call To War“, „Then Came The Morning“ waren wunderbare Erinnerungen. Vom neuen Album ausgewählte Songs wie „Is It Ever Gonna Be Easy“, „Can’t Be Happy“, „Deeper In The Water“ und „Come Break My Heart Again“ hatten einen leicht popigeren Touch, obwohl die Geschichten - inhaltlich - oftmals gar nicht so lustig sind. Der wunderbare Harmoniegesang geht auch hierbei nie verloren. ZACH gab immer wieder von neuem Gas - bei ihm floss der Schweiß in Strömen. Prächtige Stimmung. Am Ende der Zugabe dann noch - rein akustisch - im Bad der Menge des Venues der Song „Watch Over Us“ vom zweiten Album. Applaus, Applaus. Alle, die sich in diesen musikalischen Sturm begaben, hatten ihn glückstrahlend gemeistert.
Da die Band mittlerweile von Brooklyn nach Nashville gezogen ist, sind wir gespannt, wie ihr musikalischer Weg weitergehen wird…
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SWEET ALIBI

24.01.2018 Cologne - Studio 672
Der musikalische Abend begann mit dem Support-Auftritt der 21-jährigen Ontario-Kanadierin JADEA KELLY, die bereits zuvor am Wochenende in Nordrhein-Westfalen private Hauskonzerte gegeben hatte. Bei bester Laune stellte die Singer-Songwriter- und Gitarristin Stücke ihres vierten Albums „Love + Lust“ (2016) vor. Die Songs wie „Good Girl”, „Make It Easy“, „On The Water“ und „Beauty“ sind nicht gerade mit besonders beglückenden Inhalten gepflastert - sie handeln teils von eigenen Krisen. Sie versprach aber, ihr bereit im Entstehen befindliches fünftes Album wird wieder positivere Metaphern haben - sie ist auf dem Weg der Hoffnung, sucht das Glück und weiterhin den Bezug zur Natur, um in dieser Kraft zu finden, denn sie möchte wieder tanzen. Aus dem Folge-Album brachte sie uns schon mal den Song „Make Peace With It“ zu Gehör. An ihrer Seite der E-Gitarrist TOM JUHAUS. Er gab ihren Songs mit seinem Spiel eine zusätzliche angenehme Atmosphäre, zudem TOM auch des Öfteren seinen Gesang einfließen ließ und somit entstand eine gewisse Melancholie. Ihre jetzigen Songs haben im Gegensatz zu ihren früheren Country- und Folk-Alben wie „Second Spring“ (2008) und „Clover“ (2013) einen popigen Touch. Sehr schön auch zum Schluss ihres Vortrages die Cover-Version „Right In Time“ von einer ihrer Lieblings-Sängerinnen - Lucinda Williams. Auf jeden Fall tut man gut daran, die aufstrebende Künstlerin weiterhin musikalisch zu verfolgen.

Der kanadische Abend wurde mit dem Haupt-Act dreier junger Damen fortgesetzt. Eine Winnipeg-Formation von Gitarren-Spielerinnen mit perfektem Harmonie-Gesang, die sich den Band-Namen SWEET ALIBI zugelegt hat, nun on Stage. Verstärkt hatten sich die Mädels mit zwei Herren an E-Gitarre und Drum, somit begann ein erfrischender interessanter Gig. Die Band stellten ihr mittlerweile bereits drittes Album „Walking In The Dark“ (2015) vor. Ihr Auftritt hatte kein eingeschränktes Genre - Pop, Rhythm & Blues, Country- und Motown-Attitüden wurden dargeboten. Vom früheren Folk - wie auf den Alben „Sweet Alibi“ (2011) und „We’ve Got To“ (2013) - war nicht mehr viel zu spüren. Live hatte ihre Performance mehr Drive, als auf ihrem letzten Alben zu hören ist. JESSIICA RAE AYRE u. a. „Bodacious“, „Keep Showing You“ und „My Love“ & AMBER NIELSEN u. a. „Not A Fight“, „Walking In The DarK“ und „Moving In The Country” wechselten sich als Lead-Sängerinnen immer wieder ab. In ihren Songs werden Themen von Liebe bis Tod in tiefen nahegehenden Lyrics verarbeitet. Die Banjo- und Gitarren-Spielerin MICHELLE ANDERSON steht dabei etwas zurück, vervollständigt aber den schönen Harmonie-Gesang. Cover-Versionen von ihren Landsleuten Leonard Cohen „Almost Like The Blues“ und Freedom-Singer Khari Wendell MccLelland „Song Of The Agitator“ gab es auch. Zudem wurde auch noch Bob Dylans „Gotta Serve Somebody“ zelebriert. Somit erlebten wir ein abwechslungsreiches und zu Herzen gehendes „Süßes Alibi“-Manitoba-Grazien-Event!
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THE BARR BROTHERS

23.01.2018 Cologne - Stadtgarten
Den Weg - der sich in Montreal niedergelassenen Band THE BARR BROTHERS - verfolgen wir bereits seit unserer ersten Begegnung mit ihnen auf dem Tønder Festival in Dänemark, dem folgenden ersten Headliner-Auftritt in Deutschland und den Support-Acts bei den Bands „CALEXICO“ und „WAR ON DRUGS“. Die beiden sympathischen amerikanischen Brüder BRAD und ANDREW BARR haben nun erstmals die Harfenistin SARAH PAGE nicht mit auf ihrer Tour… Jedoch hat das ihren Ursprüngen des Folk-, Americana-, Blues-Spiel keinen Abbruch getan.
Im proppenvollen Kölner Stadtgarten war die Konzert-Bühne mit vielen Instrumenten bestückt u.a. mit einer Tasten-Sektion aus vier Boards, die eine junge Dame namens MOORE bediente. Die Band wurde zudem von einem Gitarristen/Pedal-Steeler und einem Elektro-/Contra-Basser vervollständigt. Die perfekt aufspielenden Solisten ließen die Live-Performance, mit der Gesamtheit der ausgewählten Musik-Instrumente, zu etlichen psychedelischen und sogar auch ein wenig jazzigen Attitüden ausufern. Eine raumgreifende Atmosphäre entstand. BRAD sang sich fast das Herz aus der Seele und ANDREW trommelte was die Stöcke hergaben - von den zupfenden Brüdern im reinen Singer-Songwriter-Dasein früherer Auftritte, war nur noch wenig zu spüren. Für jahrelange Wegbegleiter dieser Formation war das schon eine gewisse Umstellung, da der symphonische Klang und das Finger-Picking nicht mehr primär im Vordergrund standen. Nach dem ersten Song kamen dann auch gleich fünf Titel des neuen dritten Albums „Queens OF The Brekers“ (2017) zu Gehör - „Defibrillation“, „Kompromat“, „Queens Of The Breakers“, „Hideous Glorious“ und „Look Before It Changes“. Dann standen erst mal Songs aus ihrem zweiten Album „Sleeping Operator“ (2014) im Blickpunkt des Geschehens mit „Come In The Water“, „Even The Darkness Has Arms“, „Half Crazy“, „How The Heroine“ und „Love Ain’t Enough“. Danach wieder neue Songs mit teils sphärischem Drive. Der komplette Auftritt war eine schweißtreibende Angelegenheit von der Bühne übergreifend auf die Freaks im Venue. Von der EP „Alta Falls“ gab es leider keine Songs. Die Zugabe wurde mit „Baggar In The Morning“ vom ersten Album „The Barr Brothers“ (2011) eröffnet und mit „It Came To Me“ vom neuen Album abgeschlossen. Es war ein hochinteressanter musikalischer Abend, dem bestimmt noch weitere spannende abwechslungsreiche Gigs folgen werden.
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TYLER CHILDERS

22.01.2018 Hamburg - Prinzenbar
In Hamburg auf St. Pauli gibt es bekannterweise viel Rot-Licht und so ward es auch in der „Prinzenbar“. Das tat aber der Klasse des künstlerischen Auftritts im dicht gefüllten Venue keinen Abbruch, zudem es noch die Farben Schwarz der Dunkelheit und Braun gab. Die Getränke-Bar war in wenigen Metern zu erreichen und es wurden entsprechend der dargebotenen Country-, Bluegrass- und Southern Americana-Music des Künstlers aus Kentucky etliche braungebrannte Whiskeys gekippt. Auch TYLER CHILDERS genoss diesen Trunk während seiner Performance. Es gab bereits einen Kurz-Auftritt des jungen Mannes in Europa, aber zum ersten Mal ankerte der 26-jährige Singer-Songwriter in Deutschland für zwei exklusive Clubshows an. Ein Mann mit Tenor-Stimme, ausgestattet mit akustischer Gitarre, einem Stuhl, zweier Mikros und der Live-Countdown ward gezündet. Ein exzellenter Ritt begann. Die Sequenz des musikalischen Abends bestand zum größten Teil aus dem wunderbaren zweiten Album „Purgatory" vom August des letzten Jahres. Es ist ein Konzept-Album der eigenen Entwicklungsgeschichte TYLERS. Grandiose Songs wie „Whitehouse Road“, „Banded Clovis“, „Lady May“, „Feathered Indians“ - sind Träume und Geschichten von Liebe & Versuchung & Sünde, Leid & Kokain-Sucht bis zur Mörder-Ballade. Wie sagte TYLER sinngemäß: Ich habe ein Album über das Leben in den Bergen der Appalachen geschrieben.
Er ist in einfachen Verhältnissen im 15.000 Einwohner-Städtchen Lawrence County aufgewachsen - außer in Kentucky kennt keiner den Ort - und dort begann er als 13-Järiger mit dem Gitarren-Spiel und dem Texten. In den Music-Focus brachte er sich durch das Touren in den Süd-Staaten und des Mittleren Westens mit seiner Band THE FOOD STAMPS.
In der Hamburger Location waren viele junge Freaks, die gespannt waren auf den modernen Mountain-Sound der Appalachen und sie wurden bestens bedient. Der musikalische Abend endete ohne Zugabe, denn es war alles gesagt. Ein Country-Outlaw, neuer Prägung, auf bestem Wege vom „Fegefeuer“ in die weite Welt.
Anmerkung:
Die Klasse des neuen Albums erhält durch die Produktion von STURGILL SIMPSON and DAVID FERGUSON einen zusätzlichen Modern-Americana- bzw. -Country-Touch. Das Ergebnis war die Nr. 1 der Billboard Heatseekers Charts. Sein 2011 in Eigenregie eingespieltes Debut-Album "Bottles And Bibles" ist nur noch sehr schwer auf dem Markt zu bekommen, denn bereits als 19-Jähriger zeigte sich seine moderne Mountain-Sound-Klasse.

Wir freuen uns schon auf den bestätigten Auftritt von TYLER mit Full Band auf dem TøNDER FESTIVAL 2018.

Im Support der Freiburger Singer-Songwriter JOE ASTRAY, der in Hamburg auf St. Pauli ein neues Zuhause gefunden hat. Ein, wie er zu erkennen gab, Lebenskünstler mit Songs von Romantik bis Protest. Titel seiner EP „Painting The Picture OF Distance“ (2016) standen im Mittelpunkt seines Auftritts.
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COLTER WALL

18.01.2018 Cologne - Yuca
Im Support dieses Abends zwei junge Damen namens MONTANA HOBBS & LINDA JEAN STOKLEY, die das Duo „THE LOCAL HONEYS“ präsentieren. Sie sind inspiriert von der traditionellen Bluegrass-Music und verarbeiten diese in ihren Songs. Kentucky-Music - der neueren Generation - aus den sanften Hügeln des Bluegrass State. Geige, Banjo und akustische Gitarre sind ihr Handwerkzeug - dazu kommt schöner Harmonie-Gesang. Einfach mal in ihre 2016er Scheibe „Little Girls Actin‘ Like Men“ reinhören - süß wie Appalachian-Honig. Viel musikalisches Gespür, sehr schön. Ein gelungener Auftakt vor dem dann folgenden JUNIORENMEISTER.
Ein 21jähriger Newcomer, der relax auftritt wie ein alter Hase, in sich ruht, gekonnt die akustische Gitarre spielt, bei dessen Klang man öfter denkt, hier eventuell zwei unterschiedliche Instrumente zugleich zu hören - das hat schon etwas ganz Besonderes. Zudem ist dieser Kanadier mit einer rauchigen Bariton-Stimme gesegnet. Alles zusammen präsentiert im großen musikalischen Format. Es ist ein Erlebnis, COLTER WALL mit Americana-, Folk- und Country-Songs in einem Solo-Auftritt genießen zu dürfen. Dieses geschah in der Kölner Location Yuca. Das Konzert war ausverkauft, somit gehört der Geheimtipp - um diesen phantastischen Künstler - nun der Vergangenheit an. COLTER wurde in der kanadischen Provinz Saskatchewan geboren und wächst mit nordamerikanischer Music auf. Früh zieht es ihn zu dessen traditionellen Gefilden. Bluegrass- und Folk-Pioniere der amerikanischen Musik-Geschichte sind seine Helden. Woody Guthrie, Jimmie Rogers, Robert Johnson haben es ihm angetan. Er greift in seinem Repertoire auf wunderbare Songs dieser Legenden zurück. Johnny Cash, Townes Van Zandt und Jack White sind ebenfalls Wurzeln seines eigenen Songwriting. Diesbezüglich sind beispielsweise Geschichten aus dem heutigen einfachen Leben der Menschen seiner Umgebung und seinem Eigen-Dasein erzählenswert wie „Codeine Dream“ und „Motorcycle“. Momentan ist sein Lebensmittelpunkt Kentucky und da gibt es nicht nur blaues Gras, sondern auch andere interessante Erlebnisse. Um das Spektrum abzurunden darf eine Mörder-Ballade nach altem Vorbild natürlich auch nicht fehlen -„Kate McCannon“. Wunderbar.
Seine grandiose Debüt-EP „Imaginary Appalachia“ schlug 2015 wie ein Hammer in der Szene ein - ein 19-Jähriger - welch eine Stimme - unvorstellbar. Auf der EP ist auch der großartige Townes-Song „Nothin‘“ verankert, der natürlich auch zu Gehör kam. 2017 folgte sein erstes Album mit dem Titel-Namen „Colter Wall“. Diese Scheibe wurde u. a. mit illustren Gästen wie Dave Cobb, Robbie Turner und Tyler Childers eingespielt. Auf dem Album covert er auch wieder Townes mit „Snake Mountain Blues“ und zudem Bobby Helms mit „Fraulein“. Dieser Song wurde zusammen mit dem Duo „THE LOCAL HONEYS“ in Gesang und Spiel on Stage zelebriert.
Ohne zwei Zugaben ging hier gar nichts. Wir erlebten einen starken Auftritt und warten mit großer Spannung auf seine neue Scheibe, dessen Einspielung demnächst erfolgen soll.
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Anmerkung: Wir hatten bereits das Vergnügen, COLTER WALL auf dem TøNDER FESTIVAL 2017 mit Full-Band zusehen. Es waren zwei phantastische Gigs. Hier auch ein paar Bilder vom TøNDER-Auftritt im Klubscenen-Zelt.

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BLUEGRASS JAMBOREE

05.12.2017 Bonn - Harmonie
Schon wieder war ein Jahr vorbei und die neunte BLUEGRASS JAMBOREE-Tour nahm ihren Lauf. Selbstverständlich wie jedes Jahr auch in der vollbesetzten Bonner Harmonie. Das Motto für 2017 war „Northern Lights“ - drei Highlights aus den Nordstaaten der USA und Canadas. Die vorwiegend jungen Musiker der drei Bands waren bisher in diesen Formationen noch nicht in unseren Gefilden aufgetreten. Eröffnet wurde der Abend von gleich drei Damen aus Boston namens LULA WILES. Sie präsentierten ihren Bluegrass in moderner Kreativität, gespickt mit Americana-Songwriting, schönem Harmonie-Gesang, Geige, Gitarre und Kontrabass. Mit ihrer Roots-Music sind sie bereits zum Trendsetter geworden - diesbezüglich wird noch viel musikalisch Positives auf uns zukommen. Von dem folgendem Toronto-Trio THE LONESOME ACE STRING BAND waren uns zwei Musiker bereits aus den Vorjahren bekannt - aus anderer Band-Zusammensetzung. Die erfahrenen Herren brachten aus den 40er Jahren die Old-Time-Music zum Klingen, teilweise versetzt mit Hillbilly-Attitüden. Das perfekte Zusammenspiel von Kontrabass, Geige, 5-String-Banjo mit den Stimmen der drei Haudegen kitzelten viel Beifall bei den Freaks hervor. Ein absolutes Highlight dann die fünf jungen Männer der Boston-Formation THE LONELY HEARTSTRING BAND. Klassisch ausgebildete Musiker, zelebrierten uns von den Anfängen eines Bill Monroe’s, über virtuos modernen Contemporary-Bluegrass bis zum Folk-Pop ausufernd ein riesiges Spektrum. Superber Gesang in Einklang mit Spielkultur. Alles vom Feinsten dargeboten. Zu den bereits eingesetzten Instrumenten der beiden vorherigen Bands hier nun auch exzellentes Mandolinen-Spiel. Ein musikalischer Genuss, der momentan seinesgleichen sucht. Besser geht es wohl nicht - die Karriere-Leiter ist bestiegen! Der BLUEGRASS JAMBOREE-Abend fand auch dieses Jahr traditionell seinen Abschluss in der finalen Session aller Musiker mit dem Master RAINER ZELLNER an der Mandoline, der auch 2017 wieder grandiose Bands am Start hatte. Weiter so mit über 70-jähriger Bluegrass-Music-Geschichte. Wir sind 2018 garantiert wieder zugegen - nicht in Kentucky, nicht in den Appalachen im Südosten der USA, aber in der Bonner Harmonie. » Latest Gigs > LULA WILES
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MELANIE DE BIASIO

14.11.2017 Cologne - Stadtgarten
Der propevolle Konzertsaal des Kölner „Stadtgartens“ empfing uns nicht nur mit gedimmten Licht - es war dunkel wie in einem lichtlosen Keller. Nur ein Spot-Light ward auf die Künstlerin MELANIE DE BIASIO gerichtet. Im Publikum war absolute Stille angesagt - alle Blicke waren auf die Performerin gerichtet. Die Gehörgänge der Freaks waren geschärft, in die sie sofort mit ihrem Storytelling eindrang. Ihre Stimme ist großartig - sie haucht, faucht, quengelt, brummt und ist zugleich berauschend im Klang. Eine introvertierte Künsterin on Stage.
Die belgische Sängerin und Multiinstrumentalistin präsentierte hier mehrheitlich ihr drittes Album „Lilies“ im Spannungsbogen vom Pop bis zum Jazz - Kombinationen wie selten zu erleben. Mehrmals zelebrierte sie die Querflöte, die wunderbar zu ihrem Liedgut passte. In ihren Songs geht es um den Kampf der Liebe, die sich unromantisch, verletzend und voller Narben darstellt. Aber sie scheint auf der Reise zu Besserem zu sein. Ihr Auftritt begann mit dem Song „Let Me Love You“ und der Bann war gebrochen. Es folgten wunderbare Songs wie „Brother“, „Goldjunkies“, „With All My Love“ und natürlich durften die phantastischen Titel wie „Sweet Darling Pain - The Flow“ und „And My Heart Goes On“ nicht fehlen. Ihre Begleitmusiker hielten sich dezent im Hintergrund, setzen aber die entsprechenden Points. Ohne Zugabe ging natürlich gar nichts.
Ein grandioses Musik-Erlebnis mit der Kreativität einfachster aber ausdrucksstarker Mittel. Gerade die Langsamkeit ihrer Musik und das Spartanische machten diesen Abend zu einem Erlebnis besonderer Art. Wir haben es hier nicht mehr mit einem Geheimtipp zu tun! Bitte bei nächster Gelegenheit wieder Vollversammlung - es lohnt sich wirklich!
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LEVI PARHAM

10.11.2017 Solingen - Altes Stellwerk
Der US-amerikanische Singer-Songwriter LEVI PARHAM verlängerte seinen Europa-Auftritt mit einem exklusiven Deutschland-Konzert in Solingen. In Oklahoma ist er ein Music-Star, und das untermauerte er in seinem großartigen Solo-Auftritt in der Location „Altes Stellwerk“. Perfektes Fingerpicking an der akustischen Gitarre und rauchige Stimme sind seine besonderen Kennzeichen. Im Vordergrund seines Auftrittes standen die Songs seines letzten Albums „These American Blues“, die gespickt sind mit Blues, Americana, Country, Bluegrass, Folk und etwas Gospel. Großartige Lebens-, Beziehungs- und Situations-Geschichten finden sich in allen seinen Songs wieder. Beispiele: “Wrong Way To Hold A Man”, “I’m Behind Ya”, „Chemical Train“, „Ruby“, „Never Coming Home To Me“ und „Kiss Me In The Morning“. Wir sahen einen reifen Songwriter, obwohl er sich für uns als Newcomer darstellte. In beiden Parts seines Auftrittes inkludierte er seine Gedanken zur momentanen Geschichte der USA und zu seiner Musik im Allgemeinen. In der Pause und nach dem Konzert erlebten wir die Verbundenheit des Künstlers mit seinen Freaks - ein Anti-Star. Der musikalische Abend war beeindruckend. Für 2018 ist ein neues Album angekündigt - wir sind gespannt.
An dieser Stelle sei einmal herzlichen Dank an den privaten Veranstalter GUIDO OCKER gesagt, der es immer wieder schafft, nordamerikanische KünstlerInnen aus dem Americana-Bereich zu verpflichten, die man leider woanders in unseren Gefilden nicht bzw. nur selten erleben kann.
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JADE JACKSON

09.11.2017 Cologne - MTC
Bereits nach den ersten drei Songs des Hörens der Promo-CD war klar, die Vinyl-Scheibe muss her, da es sich diesbezüglich um die Entdeckung einer neuen Country- & Americana-Prinzessin handelt. Dieses Album weckte den Wunsch nach einem Live-Konzert-Erlebnis. Und siehe da, es kam am 09. November im Kölner MTC zu diesem Genuss. JADE JACKSON heißt die 24-jährige uns bisher unbekannte Singer-Songwriterin aus Santa Margerita/Kalifornien. Mit drei hervorragenden männlichen Mitstreitern glitt JADE nach gefühlvollen Alternative-Country-Songs wie „Finish Line“ dann in die Dessert-Rock-Gefilde über. Das klang ab jetzt doch viel live-haftiger als auf ihrem Debüt-Album „Gilded“. Lead-Gitarrist ANDREW REBEL zog des Öfteren Roots-Licks, JADE stieg sofort ein und somit hatten die Songs einen wahnsinnigen Drive - die Freaks im Venue staunten nur so bei den Songs „Motorcycle“ und „Troubled End“. Mehrere neue Songs, die bereits nach der Fertigstellung des ersten Albums erstanden hatte sie in ihr Setting involviert wie „Loneliness“ und, „Now Or Never“. JADE hat eine warme angeraute Stimme, die sie mit Leidenschaft kraftvoll hinauslässt. Zweimal umschiffte sie auch gerade noch so einer punkige Fahrrichtung. In ihren Texten geht es vielfach um die aktuellen amerikanischen Themen schwieriger Lebensbedingungen der einfachen Menschen, Depression, Armut, wie zum Beispiel im Song „Good Time Gone“. Auch ihre Acoustic-Gitarren-Ritte über die kleine Bühne der Location und ihre Posen waren bereits sehr professionell, wirkten aber keineswegs aufgesetzt. Dieser Gig war weniger Johnny Cash noch Hank Willams, hatte eher das Format einer jungen Lucinda Williams, eines rockenden Bruce Springsteen der Frühzeit und Mike Ness seiner Social Distortions. Mit dieser Show meinen wir, hier einen rohen Country-Rock-Diamanten gesehen zu haben. » Latest Gigs > JADE JACKSON

THE CACTUS BLOSSOMS

07.11.2017 Cologne - Yard Club
THE CACTUS BLOSSOMS sind die beiden Herren JACK TORREY (electric guitar) und PAGE BURKUM (acoustic guitar), die zudem hervorragende Harmonie-Gesänge von sich geben. Dieses durften wir in Kölner Yard Club erleben. Beide Minnesota-Musiker hatten zudem drei Mitstreiter im Gepäck - Drummer, Bass- und Lead-Gitarristen. Diese Rhythmus-Gruppe legte das Set wie eine eingeschweißte Formation auf die Bretter des Venue. Junge Männer mit Old-School-Music und es passte verdammt gut. Nashville-Country und Rockabilly, wie sie vor den 60iger Jahren angesagt waren. Halt Musik aus einer anderen Zeit. Über Club-Auftritte haben die Jungs mit wunderbarem Song-Writing ihr Repertoire ständig erweitert. Zwei- bis drei-minutige Liebes-, Herzensbrecher-, Leidenschafts- und Verlierer-Songs gaben sie hier zum Besten. „You’re Dreaming“, „Stoplight Kisses“, „Traveler’s Paradise“ und „Change Your Ways Or Die“ - waren fulminante Songs - einfach und teils in Melancholie dargeboten. Ein Dream-Team und die Freaks im Auditorium ließen des Öfteren zu mindestens ein Tanzbein schwingen. Alles im hier und heute, weder von den Louvin Brothers noch von den Everly Brothers, halt von THE CACTUS BLOSSOMS. Großartige Retro-Performance! » Latest Gigs > THE CACTUS BLOSSOMS

TakeRoot FESTIVAL 2017

04.11.2017 Groningen - De Oosterpoort
November. Spätherbst. Der Wind weht das Laub über das ganze Land. Es ist grau. Ständig fällt Regen in allen Landesteilen. Die Zeit, wo man es sich drinnen gemütlich macht, aber wir sind ja keine Couch-Rocker, sondern freitags auf der Road to Groningen. Es erwartet uns das zwanzigste TakeRoot Festival. Für Freunde des Alt-Country, der Americana-, Roots-, Folk- und Singer-Songwriter-Music geradezu ein Muss, da die meisten dort auftretenden MusikerInnen und Bands unsere Lande nicht wirklich erreichen. Fünf Bühnen, zwanzig Acts im Zeit-Rahmen von etwas über acht Stunden, so dass man genaue Vorstellungen für seinen eigenen Time-Table haben sollte, um seine Lieblinge ausgiebig genießen zu können. Mit ein bisschen Geschick haben wir große Teile von neun gigs in unsere Gehörgänge gelangen lassen und visuell begutachtet.

Den Auftakt gaben LYDIA und LAURA ROGERS aus Alabama THE SECRET SISTERS. Ein Americana-Gesangs- und Songwriter-Duo mit gewaltigen Stimmen. Sie wuchsen mit der Country-Music ihrer Familie auf, über a cappella-Gesang in der Kirche und den Weg über Nashville haben sie nun bereits ihre dritte Scheibe am Start „You Do Not Own Me Anymore“. Auch ohne Vintage-Mikrofone kommen ihre Folk-Songs gut rüber und alles erinnert ein bisschen an die 50iger und 60iger Jahre der Pozo-Seco Singers und Everly Brothers. Sehr schön. obwohl wir das Ende dieses Auftritts nicht miterlebten, da der nächste für uns unverzichtbare Act bereits angefangen hatte. Wir freuen uns bereits auf den Auftritt der Schwestern auf dem Tønder Festival 2018.

TIFT MERRITT erwartete uns im Kleinen Saal on Stage. Sie ist mit ihrem siebenten Album „Stitch Of The World“ auf Tour, aber auch ältere Songs werden von der texanischen Songwriterin phantastisch präsentiert. Sie hat über die Jahre eine großartige künstlerische Entwicklung genommen. Ob an der akustischen Gitarre oder am Flügel - Ihre Aura ist beeindruckend. Mit einem akustischen Gitarren- und Pedal-Steeler an ihrer Seite zelebrierte sie die leiseren Töne - im Gegensatz zu ihrer neuen voluminöseren Scheibe. Sehr fein!

Danach ‘Back to the Roots` - Roots-Rock und Americana der Los Angeles Band THE AMERICANS. Der Frontmann PATRICK FERRIS heizt ordentlich ein, Lead-Gitarrist SOKOLOW und Bassist FAULKNER stehen ihm in nichts nach. Mit neuem Album „I’ll Be Yours“ im Gepäck wird die Foyer-Bühne einem ersten Haltbarkeits-Test unterzogen. Wir empfehlen, die Deutschland-Konzerte im November 2017 zu besuchen.

Bereits auf dem Haldern Pop Fesitval haben wir dieses Jahr die quirlige New Orleans Folk-, Blues- und Americana- Sängerin ALYNDA SEGARRA mit ihrer Band HURRAY FOR THE RIFF RAFF im Spiegelzelt in Augenschein nehmen dürfen. Hier nun im Großen Saal auf fast noch zu kleiner Bühne gab ALYNDA richtig Gas, ihre grazile Band hingegen hielt sich bedeckt im Hintergrund. Zuerst präsentierte sie uns an der Gitarre Songs ihres neuen Konzept-Albums „The Navigator“. Danach fast ausschließlich nur noch mit dem Mikro bewaffnet wurde es dynamischer und punkiger. Ein angriffslustiger Auftritt mit subtiler Stimme dargeboten. Zum Ende des Super-Gigs kam dann noch der Süd-Staaten-Folk ihrer ersten Scheiben zum Vorschein. Alles mit riesiger Empathie dargeboten.

Country-Rock der CORDOVAS aus Nashville stand dann auf unserem Festival-Plan, eine Super-Live-Band, bei der alle Quintett-Mitglieder Leadsänger sind. Viele Songs gingen mit teils rasantem Tempo über die Foyer-Bühne, wie Southern Rock der 70er Jahre. Pedal-Steel und ruhiges Drum entzerren immer wieder und es endet vieles im Harmonie-Gesang. Geschichtsträchtige Songs voller Leben, die stets auf den Punkt kommen - süchtig machend. Nach ihrem Debüt-Album 2012 tauchte die Band ab - nun ist sie mit ihrem Frontmann JOE FIRSTMAN zum Glück wieder about water. Wir erlebten Weltmeisterliches.

Im letzten Jahr auf dem Tønder Festival hatten wir bereits das Vergnügen, die in Nashville beheimate Singer-Songwriterin MARGO PRICE mit ihrer exzellenten Band THE PRICETAGS begutachten zu können. Moderner Country und Honky-Tonk mit lebensnahen sozialen und politischen Themen sind bei ihr angesagt. Ihr gerade wieder auf Third Man Records erschienenes zweites Album „All American Made“ beinhaltet das Leben der einfachen Leute in den Klein-Städten und dem weiten Land, handelt von Armut, Sexismus und Feminismus. Große aktuelle amerikanische Themen, die endlich wieder musikalisch das Licht der Welt erblicken. Weiter so!

JIM LAUDERDALE - endlich wieder in Europa. Der aus North Carolina stammende Singer-Songwriter und mehrfache Grammy-Gewinner hat Country, Americana und Bluegrass verinnerlicht. Der Herr hat fast 30 Studio-Alben inklusive Kollaborationen draußen. Unter anderem waren Songs wie ‘The King Of Broken Hearts` und ‘Lost In The Lonesome Pines’ auf seiner Set-List und gewünschte Songs seiner Freaks aus dem Auditorium kamen - wie selbstverständlich - zu Gehör. Ein Meister seines Fachs.

„Down Hearted Blues“ ist der Titel des gerade erschienenen Albums von EILEN JEWELL. Diese großartige Singer-Songwriterin aus Idaho war eventuell der heimliche Star des Festivals. Mit großartiger Band, in der JERRY MILLER auf der elektrischen Gitarre immer wieder wunderbare Riffs zum Besten gab, war es ein Vergnügen EILENs Stimme zum Blues, Honky-Tonk und Americana zu hören. Ebenso großartig ihr schlichtes Acoustic-Gitarren- und Harmonica-Spiel. Die ganze Bandbreite des Blues stand im Vordergrund ihres Sets - auf ihrer vorherigen Scheibe war es noch der Country. Aber das war sekundär - sie ist höchstwahrscheinlich in jedem musikalischen Brevier zu Hause. Eine phantastische Künstlerin, die am Ende ihres Auftritts noch eine Jam-Session mit kompletter Band inszenierte. Dabei gab JASON BEEK das Drum auf und wechselte zum Washboard und Jerry Miller gab der Acoustic-Gitarre eine Chance. Alles auf Feinste zelebriert.

Los Angeles hatte noch einen weiteren Abgeordneten zum Festival entsandt SAM MORGAN als SAM OUTLAW bekannt. Mittels siebenköpfiger grandioser Band lieferte er sogenannten West-Coast infizierten Country ab, der uns bereits dieses Jahr auf dem Tønder Festival als neuer Los Angeles-Country-Hype dargereicht wurde. Nach unserem Geschmack ein bisschen glatt, tränenreich und teils etwas schmalzig, aber das phänomenale KünstlerInnen-Ensemble hält das Set auf hohem musikalischen Niveau über die gesamte Wellen-Reiter-Distanz und wir surfen zum Festival-Ende in die Nacht hinaus.

Natürlich gehen wir auch 2018 wieder über Land nach Groningen - wie Willie uns eingetrichtert hat: On The Road again. Versprochen!
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Open TakeRoot FESTIVAL 2017 - Review in a new page.

JAIMI FAULKNER

03.11.2017 Groningen - Simplon
Anlässlich unseres Groningen-Besuches zum TakeRoot Festival hatten wir uns am Vor-Abend JAIMI FAULKNER mit seinen fünf Begleit-Musikern in der gut besuchten Location Simplon als Option ausgewählt, obwohl noch zwei weitere - uns interessierende Konzerte - vor Ort gegeben wurden.
Der australische Singer-Songwriter hatte seine Band mit holländischen MusikerInnen verstärkt und wir erlebten eine voluminöse interessante Show. Durch weiblichen und männlichen Zweit- und Background-Gesang bekam der Gig eine wunderbare Atmosphäre. JAIMI stellte in seinem Set die neuen Songs seines gerade erschienenen sechsten Albums „Back Road“ vor. Es ging gleich mit zwei schönen Americana-Titeln ‚Like You Did Back Then“ und „Fire Up Your Cylinders“ los, bei denen bereits JAIMIs famose Gitarren-Spiel aufblitzte und dazu passten die herzhaften Hymnen seiner Begleit-Musiker. In der Mitte des Auftritts legte er für zwei Titel einen Solo-Gig ein, bei dem wir seine gefühlvollen Texte besonders genießen konnten. Dann waren wieder alle Mitstreiter on Stage und gaben eine rockigere zweite Halbzeit. Jetzt wurden unter anderem die Songs „Back Road“, “All My Hope Gone” und “Where Does The Time Go?” zelebriert. Durch den mehrstimmigen Chor-Gesang hatte das teils eine soulige, funkige, folkige bzw. angejazzte Note - sehr schön. Zudem hatte sein meisterliches Slide-Guitar-Spiel des Öfteren einen feinen Touch von Roots-Rock - auch die bluesige Attitüde kam nicht zu kurz. Dieses Album ist eigentlich Back To The Roots, das was JAIMI eigentlich auch in seinen ersten Alben auszeichnete.
Der Song „9929 Miles“ beinhaltet die Entfernung zwischen seiner Heimatstadt Melbourne und Berlin - wie glücklich konnten sich da die meisten holländischen Freaks schätzen, die wohlgelaunt zum weiteren nächtlichen Weekender-Start mit wenigen Schritten in die Locations der Stadt zogen.
Übrigens der Realitäts-Song „All My Hope Is Gone“ ist in unserer Hypophyse eingebrannt.

Anmerkung: Da JAIMI FAUKLNER nach seinen Berlin- und Bremen-Aufenthalten nun momentan in Düsseldorf sein Zuhause gefunden hat, ist es möglich, ihn demnächst auch wieder in unseren Gefilden zu sehen. Einen Konzert-Besuch können wir sehr empfehlen.
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TøNDER FESTIVAL 2017

24.08.2017 - 27.08.2017 Tønder
Liebe Freunde des guten Musik-Geschmacks – selbstverständlich waren wir auch in diesem Jahr wieder wenige Kilometer hinter der Norddeutschen Grenze, dort wo noch die dänische Krone das bewährte Zahlungsmittel ist, auf dem „Tønder“-Music-Festival. Zünftig wurde das 43-jährige Bestehen der handgemachten Musik mit Acts aus Nordamerika, Irland, dem Vereinigten Königreich und Skandinavien gefeiert.

Am Donnerstag, dem ersten Festival-Tag, begann unser Besucher-Programm beim schwedischen Singer-Songwriter DANIEL NORGREN. Wir haben ihn bereits mehrmals gesehen - auch hier kamen, mit seiner bestens eingespielten Mannschaft, die Songs richtig gut rüber. Seine beiden letzten Alben „Buck“ (2013) und „Alabursy“ (2015) legen davon auch ein beredtes Zeugnis ab.
Das Highlight des Tages gab es dann auf der Mainstage, mit dem Auftritt von LUCINDA WILLIAMS und ihren drei Mitstreitern zu begutachten. Sie ist unbestritten einer der größten Stars im weiten Genre Americana. Irgendwo zwischen Country, Folk und Roots-Rock angesiedelt, macht die Grande Dame aus Louisiana seit bald 40 Jahren grandiose Musik. Mit ihrer gebrochen-knarzigen Stimme, ihrem souveränen Gitarrenspiel und dem außergewöhnlichen Songwriting hat sie stets neue Impulse gesetzt. Nicht nur die Songs ihres jüngsten Albums „The Ghosts Of Highway 20” (2016) waren angesagt, sondern auch viele phantastische Songs ihres musikalischen Schaffens – ein souveräner Auftritt mit Zugabe.
Gegen Mitternacht dann im großen Zelt der Auftritt vom US-Boy SAM OUTLAW (Sam Morgan) mit siebenköpfiger Formation. Der junge Mann ist momentan mit seiner alternativen Country Music nicht nur in den Staaten schwer angesagt. Mit seinem Süd-Kalifornien Vibe seiner Country-Songs begeisterte er. Die Songs der Alben „Angeleno“ (2015) und „Tenderheart“ (2017), im klassischen Honky-Tonk und Troubadour Pop verankert, kamen superb rüber. Die Band erreichte die Herzen der Freaks und lies sie in die Nacht hinein schmelzen.

Es ist Freitag – wir werden auch heute wieder von der Sonne begrüßt und schauen uns gleich mittags den Solo-Auftritt vom Kanadier WILLIAM PRINCE an. Ein Mann von Statur wie ein Ahorn-Baum, eine akustische Gitarre, mit einer famosen Bariton-Stimme gesegnet und wunderbaren Songs seines Debüts „Earthly Days“ (2015) – ein schöner Auftakt.
Dann der Knaller-Mainstage-Auftritt des Tages von TAMI NEILSON, der in Kanada geborenen und in Neuseeland lebenden Country- und Soul-Sängerin. Die Dame hatte vom ersten Song mit ihrer grazilen Band und Ihren Ansagen das Nachmittags-Publikum gekonnt im Griff. Ständige Wellen-Bewegungen waren vor der Bühne auszumachen, die Fans ließen nicht nur die Hüften schwingen. Ein Klasse-Auftritt. Hört mal rein in die Scheiben von „Dynamite“ (2014) und „Don’t Be Afraid“ (2015).
Am sonnigen Spät-Nachmittag haben wir uns die Showcases der Dänin DORTHE GERLACH, einer aufstrebenden Singer-Songwriterin (sonst auch als Duo HUSH auftretend) und der vierköpfigen US-Band DARLINGSIDE reingezogen. Das große Können der jungen Männer war uns bereits von einem Holland-Auftritt in guter Erinnerung. Sehr schöner Indie-Folk-Gruppen-Gesang mit verschiedenen akustischen Begleit-Instrumenten – ein Hörgenuss. Wir empfehlen in die Scheiben „Birds Say“ (2015) und „Whippoorwill“ (2016) reinzuhören.
Am Vor-Abend dann der von uns mit Spannung erwartete Auftritt des Kanadiers COLTER WALL. Mit cooler Begleit-Band begeisterte der 22-jährige Singer-Songwriter mit seinem Debüt-Album selbigen Titels von 2017 im vollbesetzten Spiegel-Zelt die Country, Folk-, Americana- und Blues-Fans. Super-Stimme, tolle Songs. Wir erwarten musikalisch Großes für die Zukunft. Auch empfehlenswert zum Reinhören, die sieben Song EP „Imaginary Appalachia“ von 2015. Interessantes Interview mit diesem jungen Hero demnächst im ROADTRACKS-Magazine.
Das erste Mainstage-Abend-Highlight dann eine junge Dame namens Cary Ann Hearst und ein junger Herr namens Michael Trent – das amerikanische Folk-Duo SHOVELS & ROPE aus South Carolina. Sie zelebrierten nicht nur Alternative Country, sondern gingen auch rockig zur Sache. Egal wer von beiden gerade Schlagzeug oder Gitarre spielte bzw. sang – eine schweißtreibende Performance. Sie spielten viele Songs ihrer beiden letzten Scheiben „Busted Jukebox“ (2015) und „Little Seeds“ (2016) aus ihrem insgesamt bereits fünf Alben bestehendem Repertoire. Begeisterung vor über tausend Festival Besuchern vor der Mainstage. Ein interessantes Interview mit beiden Künstlern erwartet Euch ebenfalls demnächst im ROADTRACKS-Magazine.
Danach auf der Mainstage THE DUSTBOWL REVIVAL - eine Folk-Music-Gruppe aus den USA, die bereits im letzten Jahr hier begeistern konnte. Bluegrass, Swing, Hot Jazz, Blues, Soul und New Orleans-Funk wurden von der achtköpfigen Band in einer bunten Mischung dargereicht. Front-Sängerin Liz Beebe und Gitarrist & Sänger Zach Lupetin waren bestens aufgelegt und etliche visuelle Einspielungen auf der großen Leinwand machten diese Show zu einem Spektakel besonderer Art.
Weiter ging es zum große Zelt, in dem der dänische Songwriter ALLAN OLSEN mit seiner Band einen interessanten Music-Act darbot. Er ist ein musikalischer Volksheld des Landes. Es wurde auf Dänisch mitgesungen – prächtige Stimmung, obwohl sehr mainstreamig. Der Abschluss des Tages war dem 24-jährigen Oklahoma Folk-Sänger PARKER MILLSAP vorbehalten. Ein junger Typ, der vom Country über Rock und Americana bis zum Blues ein großes Spektrum, mit illustren Mitstreitern, abdeckte. Songs seiner drei Studio-Alben erreichten unsere Gehör-Gänge - im Speziellen seine 2016er Scheibe „The Very Last Day“. Der Junge hat irgendwie Star-Qualitäten – warten wir mal ab…

Der Samstag beginnt stets – wie alle Jahre - mit einem Spaziergang im Städtchen Tønder. Hier eine Augen- und Hör-Weide die spielenden „freien“ Bands auf dem Boulevard, in den Straßen, vor den Kneipen und Restaurants.
Bereits fast noch zur Mittagszeit der WOMEN’S CIRCLE. Hier traten nach- und miteinander fünf interessante Damen auf, die ihre schönsten Songs im proppevollen Zelt2 zelebrierten. Auf der Bühne haben KAIA KATER (CAN), TAMI NEILSON (NZ), DANNI NICHOLS (UK), DORTHE GERLACH (DK) und LAURA MO (DK) Platz genommen. Mit Banjos und akustischen Gitarren geht es hier zur Sache – herrliche Stimmen und Klänge vereinen sich zu einer speziellen Session.
Es geht in eine weitere kleine Spiel-Stätte, Visemøllen, zu den Kanadiern THE SMALL GLORIES. In persona Cara Luft mit Banjo und Gesang und J D Edwards mit Gitarre und Gesang. Ihre Folk-Roots-Harmony-Songs sind authentisch, traditionell und kommen super rüber. Es lohnt sich auf jeden Fall ihr Debüt-Album „Wondrous Traveler“ durchzuhören.
LOUDON WAINWRIGHT III zieht mit seinem großartigen musikalischen Können dann auch hier im großem, fast überfüllten, Zelt viele Interessenten an. Sein Solo-Auftritt mit akustischer Gitarre und am Klavier-Flügel ist zusätzlich zu seinen Songs mit sehr vielen Schaffenszeit- und Family-Anekdoten bestückt. Ein sehr unterhaltsamer Auftritt.
Der erste heutige von uns angedachte Mainstage-Besuch folgt - mit dem Auftritt von MARC COHN. Nur von zwei Mitstreitern begleitet, beeindruckt dieser US-amerikanische Künstler alleine schon mit seiner Aura. Seinem 1991 großartigem Hit „Walking in Memphis“ folgten viele weitere überdurchschnittliche Songs auf etlichen Alben. Grandios sein Klavier-Flügel- und Acoustic-Gitarren-Spiel. Es gab sehr viel Applaus. Ein äußerst interessanter Gig.
Dann schnell wieder in das Zelt. Hier der US-amerikanische Performer GRANT-LEE PHILLIPS solo on Stage. Bekannt geworden durch seine Ausnahme-Band Grant Lee Buffalo. Seit mehreren Jahren nun bereits als Solo-Künstler unterwegs. Seine folkigen, und countryesken Songs sind einfach großartig. Sein Gitarren-Spiel brillant. Der Mann ist super bei Stimme. Es haut hier fast jeden förmlich um – Gänsehaut-Effekte stellen sich ein. Bitte von den vielen großartigen Alben nur mal die letzten Alben „Walking In The Green Corn“ (2012) und „The Narrows“ (2016) durchforsten. Wauh…was für eine Celebration!
Um wieder ein bisschen runterzukommen, zieht es uns noch mal ins Visemøllen zu KAIA KATER, die ja bereits mittags ihr großartiges traditionelles Banjo-Spiel-Können aufblitzen lies. Die 23-jährige Quebecerin - ein African-Canadian Roots Phänomen - wird von einem Steh-Bassisten begleitet. Ihr Songwriting geht in die Superlative. Ihre Stimme ist warm und melodiös. Ihre musikalische Reise ist gespickt mit appalachischen Geschichten und geht durch viele Teile der kanadischen Musiklandschaft. Eine Künstlerin, der hoffentlich noch viel musikalische Aufmerksamkeit geschenkt werden wird. Wir empfehlen ihr neues Album „Nine Pin“ von 2016. Ein schöner sanfter Tages-Abschluss.

Sonntag, der letzte Festival-Tag. Vormittags ist es schon fast herbstlich frisch, aber die Sonne tut uns gut. Auch heute ist wieder Sonnen-Brillen-Wetter angesagt. Blauer Himmel und KARL BLAU mit seinen Jungs im Klubscenen-Zelt zu relativ früher Stunde. Jedoch sind alle Bänke nach dem Öffnen des Zeltes sofort in Beschlag genommen worden. Dieser US-amerikanische Indie-Rock- und Folk-Musiker hat vor einem Jahr eine Country-Scheibe namens „Out Her Space“ das Licht der Welt erblicken lassen. Angemerkt sei hier, dass es bereits seine fünfundvierzigste Scheibe ist, in die er involviert ist bzw. die er veröffentlicht hat. Der Mann ist ein musikalischer Aktivist. Hier klingt es nach Nashville der 60’s and 70’s und teilweise nach bester Western-Soundtrack-Music. Zudem ist sein ständig von Gig zu Gig wechselndes Bühnen-Kostüm-Outfit alleine schon ein Hingucker wert. Ob mit Hut oder ohne, ob mit Zopf, hochgestecktem oder langem offenem Haar - wir sahen ihn noch nie gleich gestylt. Der Mann hat zudem stets gute Laune. Ein Phänomen. Die nächste Scheibe kommt eventuell noch in diesem Jahr in den Staaten raus - wieder ganz andere Music. Zu allen diesen und weiteren interessanten Statements mehr im Interview in einem der nächsten ROADTRACKS-Magazine.
Dann im selbigen Zelt ein weiterer Auftritt von COLTER WALL mit kompletter Mannschaft. Wir kamen einfach nicht drum rum - der junge Mann hatte sich vor zwei Tagen in unsere Hypophyse eingebrannt. Mit 22 Jahren ist es erstaunlich, was dieser aufstrebende Hero schon alles erlebt haben muss, denn seine Songs sind mit Weisheit, Wehmut, guten und bösen Geschichten durchdrungen. Vieles liegt in der Tradition der Country- und Americana-Music. Sein akustisches Gitarren-Spiel ist unaufgeregt, seine Stimme ruhig und tief, Ansagen ohne Floskeln, konzentriertes Agieren – das hat schon extravagante Klasse. Alles steht im Einklang mit seinen drei exzellenten musikalischen Begleitern. Da kommt hoffentlich noch einiges auf uns zu - wir sind in ungeduldiger Erwartung…
Vor sechs Jahren hatte sie bereits einen Auftritt auf dem Tønder Festival und sehr gerne kam sie zurück - SARAH JAROSZ. Die 26-jährige Singer-Songwriterin aus Austin pflegt die traditionelle amerikanische Bluegrass-, Folk- und Roots-Music. Die zweifache Grammy Gewinnerin brachte uns vorwiegend - von ihren fünf Alben - Songs ihrer neuen Scheibe „Undercurrend“ (2016) zu Gehör. Introvertierter Gitarrist zur Linken und salopper Steh-Bassist zur Rechten, dazu faszinierende ruhige Performance von SARAH. Grandios ausgereifte Titel - virtuos von ihr dargeboten an Mandoline, Gitarre und Banjo. Ihr Aufstieg begann mit 16 Jahren und es ist glückicherweise kein Ende abzusehen. Beeindruckend.
Auch heute wieder an die frische Mainstage-Luft. Es ist angekündigt: ANDERSON EAST (Michael Cameron Anderson). Ein 30-jähriger US-Entertainer, der den Blues, Americana, Soul und Country in sich hat. Seine interessante Stimme und seine hyperaktive Bühnen-Präsenz lassen diese Show zu einem Happening werden. Die Freaks gehen bewegungsreich und willig mit. Es ist ein cooler Act, da sich auch seine musikalischen Begleiter nicht verstecken brauchen. Hör-Empfehlung „Delilah“ (2016).
Zum Festival-Abschuss zieht es uns noch mal ins Bolero, dem Spiegelzelt. Auf diesem Festival hat der niederländische Blues-Gitarrist HANS THEESSINK bereits über viele Jahre ein sogenanntes Heimspiel. Dieses Mal als Duo auftretend, an seiner Seite TERRY EVANS - der am 14. August seinen achtzigsten Geburtstag beging, ein Haudegen des Mississippi-Blues. Zwei ergreifende Stimmen mit jeweiligen faszinierenden Gitarren-Akkorden lassen dieses großartige dänische Handmade Folk-Music-Festival ausklingen.

Fazit: Das waren unsere ausgesuchten musikalischen Highlights. Leider konnten wir zeitlich nicht alle Gigs besuchen.

Die vielen gastronomischen Einrichtungen waren auch dieses Jahr wieder super. Im Gegensatz zu den deutschen Festivals alles total relax – ausgeglichene und freundliche Festival-Gäste, keine Hektik vor Ort. Vielleicht sehen wir uns ja im kommenden Jahr auf dem „Tønder Festival 2018“…, die ersten bestätigten Acts liegen bereits vor!

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei den Veranstaltern des erstklassigen Festivals, bei Folk Spot Denmark und allen Helfern für ihre Activity zu diesem herrlichen Event.
Wir können nur immer wieder sagen: Wer handgemachte Live-Musik erleben möchte, der ist auf diesem Festival richtig gut aufgehoben.

Wir sehen uns :-)
24.08.2017 - ON STAGE
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25.08.2017 - ON STAGE
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26.08.2017 - ON STAGE
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27.08.2017 - ON STAGE
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Open TøNDER FESTIVAL 2017 - Review in a new page.

HALDERN POP FESTIVAL 2017

10.08.2017 - 12.08.2017 Haldern
Das Land ist flach. Der Ort ist klein. Oft regnet es im August. Die Musik ist groß. Das seit über 30 Jahren. Halt Haldern.

Auch in diesem Jahr gab es wieder auf dem Festival viele junge positiv überraschende Bands und KünstlerInnen – zudem etliche bewährte Formationen, die sich über die Jahre in das Rampenlicht der Musik-Szene emporgearbeitet haben. Somit sahen wir eine bunte Mischung der unterschiedlichsten Musik-und Spiel-Arten sowohl in der Pop Bar oder in der Kirche, im Spiegelzelt oder vor der Mainstage.

Der Donnerstag-Auftakt fand für uns in der Kirche statt, da es dort stets Newcomer zu entdecken gibt. Der Londoner MATT MALTESE singt mit sonorer fester Stimme bei temperierter und sich dann erhebender Piano-Musik. Es folgt ISAAC GRACIE, ebenfalls aus London, der schon mit 14 Jahren eigene Songs schrieb und hier sentimentale Folk-Songs mit seiner E-Gitarre zum Besten gab. Danach machte uns in der Pop Bar der Auftritt von LITTLE HURRICANE, einem San Diego Duo, viel Freude - Celeste Spina an den Drums und Anthony Catalano an der elektrischen Gitarre. Ihre Live-Performance mit blues-rockigem Habitus - einfach großartig, eine schweißtreibende Angelegenheit. Dann auf zum direkten Festival-Gelände und in das Spiegelzelt zu HURRAY FOR THE RIFF RAFF. Nach wie vor in unseren Breiten ein Geheimtipp. Die von der puertoricanischen Singer-Songwriterin Alynda Lee Segara angeführte Band zeigte ihr ganzes Können mit Country-, Folk- und Americana-Music. Aktuelle politische Themen stehen dabei in ihren Songs im Vordergrund. Ein Abstecher zu den Mannheimern GET WELL SOON darf natürlich auch nicht fehlen, die sich eigentlich schon seit längerem für die Mainstage empfohlen hatten. Mit seinem Falsett, aussagekräftigen Songs von Liebe und Leiden in poppiger bis getragener Melancholie erreicht Konstantin Gropper mit seiner Band im Handumdrehen die Freaks. Das ist schon große Kunst. Und zurück ins Spiegelzelt, in Erwartung des momentan durchstartenden Quintetts aus Hamm, GIANT ROOKS. Das junge Publikum ist bei deren Auftritt - mit dem charismatischen Sänger, Gitarristen und Percussion-Man Frederik Rabe - euphorisch dabei. Die Band ist im dritten Jahr ihres Bestehens und wir werden noch viel von ihnen erwarten dürfen. Dann für uns der große Donnerstag-Abend-Abschluss mit einem wahren musikalischen Genuss zum Zunge-Schnalzen der Auftritt der Irin LISA HANNIGAN und ihrer Band. Wir erlebten sie schon des Öfteren, jedoch war dieser Auftritt etwas ganz Besonderes. Ihre Lieder, die von der Natur und den Jahres-Zeiten erzählen, werden von der Band in Klang-Teppichen und -Sphären zelebriert. Ihre wunderbaren Stimme - lässt uns Großartiges genießen. Unser Highlight des Tages!

Am Freitag ist unser erster Gang wieder in die Kirche. Wir sind gespannt auf den Solo-Auftritt von Amerikaner LUKE ELLIOT, den wir bereits zuvor mit Band auf seiner großartigen Deutschland-Tour gesehen hatten. Mystische Piano-Balladen und an der akustischen Gitarre dargebotener Americana - mit voller Leidenschaft präsentiert. Er ist ein großartiger Crooner der Neu-Zeit. Natürlich war die Kirche bei jedem Auftritt jeglicher Couleur proppe-dicke gefüllt, so auch bei dem gebürtigen Bosnier MARIO BATKOVIC, einem exzellenten Akkordeon-Spieler. Sein Schifferklavier-Spiel ist variantenreich und faszinierend, von schematisch keine Spur. Befreiende und experimentelle Akkorde werden zu fließenden Kunst-Kaskaden. Den Abschluss in der Kirche bildet für uns die amerikanische Folk-Sängerin JULIE BYRNE an der akustischen Gitarre. Mit leiser bedachter Stimme erreichen gezupfte Klänge unsere Gehörgänge - sehr schön. Die Mainstage ruft - der Auftritt von FABER ist angesagt, die Schweizer Durchstarter des Jahres. Der Kopf der Formation, Julian Pollina, hat alles im Griff - einschließlich dem enthusiastischen Publikum vor der Bühne. Hier wird eine neue Senkrecht-Starter-Band abgefeiert, bei der Melancholie und Harmonie eine Einheit bilden. Da kommt noch musikalisch ganz Großes auf uns zu. Dann geht es schnell ins Spiegelzelt, da erwarten wir die Neuseeländerin ALDOUS HARDING mit Band. Sie wird im Moment als großer Geheim-Tipp gehandelt und sehen einen introvertierten Auftritt. Mit Mezzo-Stimme haucht und zelebriert sie Neo-Folk und Chanson-artige Songs ins Venue - dramatisch, kunstvoll, das ist schon etwas ganz Spezielles. Den Abschuss des Tages bildet für uns die niederländische Band BLAUDZUN, die von der Kunst-Figur Johannes Sigmond angeführt wird. Im bereits zehnjährigen Bestehen hat sich ihr Pop in immer rockigere Gefilde entwickelt. Der Singer-Songwriter lieferte auch hier wieder mit seinen Mitstreitern eine extravagante Show ab.

Der dritte und letzte Tag des Festivals begann für uns in der Pop Bar mit SLøTFACE, einem norwegischen Quartett aus Stavanger. Junger dynamischer Indie-Rock blies uns entgegen. Sängerin Haley Shea greift mit ihren Aussagen oftmals Ungutes an. Die Band könnte zu einem neuen Stern im Alternative werden. Dann bereits der im Spiegelzelt - vorgezogene Auftritt - der Band um den Briten TOM GRENNAN aus Bedford. Auch wieder so ein junger charismatischer Typ, auf den die Fan-Gemeinde gewartet hat. Soul- und Blues-Songs werden in einem exaltierten Ritt dargereicht, es ist eine schweißtreibende Zelebration. Seine Stimme ist rauch und intervenierend - wie für die Indie-Music maßgeschneidert. Der junge Mann hat es einfach drauf. Da ist bereits musikalisch viel Positives für die Zukunft angerichtet. Viele Freaks verließen nach diesem Auftritt gar nicht erst das Spiegelzelt, da der Nieder-Österreichische `The King of Wienerisch`David Öllerer erwartet wurde. Er hat sich den Künstler-Namen VOODOO JÜRGENS gegeben. Mit seinen Mannen - durch Autobahn-Stau mit Verspätung eintreffend - ging es ohne Sound-Check sofort los. Es wurde eingestöpselt und dann ging die Luzie ab. Man muss es natürlich mögen, diesen düsteren, schunkeligen mit viel Akkordeon dargereichten wienerischen Schmäh-Gesang von Verlierern, Boxern und Säufern… Als nächstes auf der Bühne - nach vielen Jahren wieder mal auf dem Festival - der Kölner Deutsch-Rocker WOLF MAAHN mit Band. Seine politischen Songs und Statements sind zeitgemäßer denn je. Es geht aber auch um Liebe, Sehnsucht und das Leben im Allgemeinen. Ein satter Auftritt, der mit viel Applaus vom mehrheitlich erfahrenen und reiferen Fans honoriert wurde. Dann der erste Abstecher des Tages zur Mainstage. Dort erwarteten wir mit großer Spannung das Ensemble des Kaliforniers NICK WATERHOUSE. Seine Musik geht teilweise auf die 50er und 60er Jahre zurück und äußert sich im Neo-Soul und Surf-Rock. Das ist schon große Klasse, was seine fünfköpfige Gang unter anderem mit Saxophonen und Querflöte ablieferte. Mit seiner Gibson und den Katchi-Lyrics verzaubert er mit seiner die Crew die Musik aufsaugenden Fans. Es waren wunderbare Hüft-Schwünge, im großen Vor-Bühnen-Umfeld zu verzeichnen. Für uns folgten dann noch drei weitere Gigs im Spiegelzelt, die wir auf unserer Agenda präferiert hatten. Als da wären im ersten Stepp WILDES. Das ist der gewählte Band-Name der Britin Ella Walker, der eigentliche Familien-Name der Mutter - schon etwas ungewöhnlich. Die junge Dame spielt Gitarre und ist mit einer faszinierenden Stimme gesegnet. Mit Unterstützung ihrer Band klingt es teilweise sehr elektronisch und wiederum dahinschwebend zum Träumen. Achtung - unbedingt für die Zukunft im Auge und Ohr behalten. Über die Australierin JULIA JACKLIN brauchen wir eigentlich keine großen Worte mehr verlieren. Wir haben sie in diesem Jahr bereits zum dritten Mal gesehen und es ist hier ein großer umwerfender Auftritt, bei dem wirklich alles passt. Sie ist mit ihrer Band sowas von eingespielt. Ihre Ausstrahlung, in Verbindung mit ihren Indie-Pop- und angehauchter Country-Songs, ist Weltklasse. Den Drei-Tages-Abschluss bildete dann für uns LET‘S EAT GRANDMA, ein ganz junges Duo das im normalen Leben die Personen Jenny Hollingworth und Rosa Walton sind. Die aus Norwich kommenden Musik-Studentinnen bringen einfache Spiel-Ideen on Stage, greifen zu etlichen Musik-Instrumenten und haben stets einen wabernden Super-Sound zum Abrufen auf ihren Laptops bereit. Ihre Synthie-Pop-, Rap- und Folk-Performance ist ein sehr lebhafter Stream. Schaun mer mal, was ihre Zukunft bringen wird…

Das Einzige was uns an diesem Festival nicht so gut gefallen hat, war der übermäßig ausgestoßene Nebel im Spiegelzelt-Bühnen-Bereich, so dass man direkt vor der Bühne häufig seine Hände vor den Augen kaum noch sehen konnte, geschweige denn die KünstlerInnen. Sonst war alles Bestens angerichtet, vom Service bis zur harmonischen Security-Mannschaft. Mit den Organisatoren und Helfern haben wir nur Positives erlebt und phantastische Erinnerungen mitgenommen.

Vielen Dank dem Veranstalter-Team.

Wir sind in Erwartung auf das Haldern Pop Festival 2018
10.08.2017 - ON STAGE
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11.08.2017 - ON STAGE
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12.08.2017 - ON STAGE
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» Latest Gigs > NICK WATERHOUSE
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PRINZ GRIZZLEY AND HIS BEARGAROOS

27.07.2017 Dortmund – subrosa
Zwei Österreicher und zwei Schweizer gehen mal nicht zusammen in den Alpen Bergsteigen oder im Bregenzer Wald wandern, sondern bilden eine musikalische Band-Gemeinschaft, die in vorzüglicher Musik ihre Darreichung findet. Es geht hier um die Band PRINZ GRIZZLEY AND HIS BEARGAROOS, das sei vorweggesagt, eine richtige musikalische Sensation. Das durften wir im proppevollen Dortmunder „subrosa“ genießen. Von Alt-Country, Americana, Folk, Delta-Blues bis zu souligen Anschlägen wurde alles dargereicht – vergleichbar mit einem Sommerabend-gig in einer Honky-Tonk-Bar – einfach großartig. Im Vordergrund on stage CHRISTOPH H. COMPER, der Sänger, mit einer umwerfenden Stimme und einem filigranen Acoustic- und E-Gitarren-Spiel. Steigt dann JOHANNES BISCHOF, der Pedal-Steeler ein, überkommt einem sowas wie Gänsehaut - zudem ist dieser auch ein ausgezeichneter Mandolin-Player. Auf der Bühne leicht zurückgezogen der temperiert agierende ANDI WETTSTEIN an den Drums und CLAUDE MEIER filigran am Bass. Die Herren haben schon ein paar Jahre musikalisches Wirken in unterschiedlichsten Formationen hinter sich und das merkt man ihrem famosen Band-Spiel und teilweisen Gruppen-Gesang an. An diesem Abend wurden hauptsächlich die Songs des offiziell am 21. August 2017 erscheinenden Albums „Come On In“ (natürlich auch auf Vinyl) zelebriert. Traumhafte Songs wie zum Beispiel „Wide Open Country“, „Give Me One More Reason“, „Mountain’s Milk“, „Irene“, „Where’s Your Fire Gone“, „I Can See Darkness“ brachten eine fulminante Stimmung in den Saloon apropos Hafenschänke. Direkt unter die Haut ging „Fiery Eyes“. Es gab nicht einen einzigen Titel der keine Seele hatte, nicht feinfühlig oder herzzerreißend war. Melancholische Tiefe und Emotionalität waren angesagt, sie prägen den Songwriter CHRISTOPH. Ungebändigte Lieder-Fülle. Unterhaltung, die uns verzaubert hat - atemberaubende 90 Minuten lang. Man kommt nicht auf die Idee, dass CHRISTOPH aus dem Westen Österreichs stammt, sondern denkt eher an einen Americana-Western-Music-Hero. Eigentlich fehlten nur die bereitstehenden Pferde, um nach dem Gig, in die Sommer-Nacht hinausreiten zu können...

Sie waren in diesem Jahr bereits eine der Überraschungs-Bands auf dem Kilkenny Roots Festival und wir werden zukünftig noch viel Gutes von ihnen hören und livehaftig sehen. Weiter so Jungs - der Sonne entgegen!!!
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HOLLY MACVE & BROOKE BENTHAM

01.07.2017 Cologne – Studio 672
Auf ihrer „TOUR 2017“ machten HOLLY MACVE & BROOKE BENTHAM am Samstag Station im Kölner STUDIO 672. Die Eine spielte zarte, folkige Country-Songs, die Andere epische, elektronische Rocknummern. HOLLY kommt aus Yorkshire, BROOKE aus dem englischen Norden. Beide sind 21 Jahre jung und gehören zu den spannendsten Neuentdeckungen dieses Jahres. Zusammen gingen sie nun auf ihre erste Deutschland-Tour: Es waren zwei sehr interessante Auftritte. Zuerst on Stage BROOKE BENTHAM mit der Präsentation ihrer Debüt-EP „The Room Swayed“. In deren Songs recht düstere Melancholie den Ton angibt. Sie ist bei guter Stimme - es geht in Richtung Alt-Rock mit emotionaler Tiefe. Begleitet wird sie von drei Mitmusikern. Ihr Sound ist nicht dem britischen Mainstream geschuldet – er ist gepflastert mit elektronischer Musik und liegt im rohen unmittelbaren Rock beheimatet. Das zeigten uns Songs wie „Heavy And Ephemeral“, „I Need Your Body“, „Nowhere Near Sense“. Etwas ältere Songs wie „We’ll Be Ghosts“ und „Oliver“ waren jedoch sanfter gestimmt. Warten wir mal ab, was ihre musikalische Zukunft bringen wird. Wir haben ihren Auftritt genossen. Nach kurzer Pause betrat HOLLY MACVE mit drei musikalischen Begleitern die Bühne. Sie gehört aktuell zu den am hellsten leuchtenden Sternen am Folk-Country-Himmel. Mit ihrer himmlischen Stimme, ihrer unglaublich emotionalen Darbietung und ihrer bezaubernden Bühnenpräsenz an der akustischen Gitarre und am Keyboard, ist sie eine der spannendsten Neuentdeckungen dieses Jahres. In ihrem jungen Alter hat sie bereits jede Menge Lebenserfahrung - die elterliche Scheidung, Liebeskummer, frühe Karriererückschläge… das spürt man förmlich in ihren Texten des gerade erschienenen Albums „Golden Eagle“. Schon immer fühlte sie sich zum zeitlosen Alt-Country hingezogen - das zeigte sie uns unter anderem in „Heartbreak Blues“, „The Corner Of My Mind“, „Golden Eagle“, „No One Has The Answers“. Wunderbar auch ihre Cover-Versions von Robbie Basho (Blue Crystal Fire) und Melanie Safka (We Don’t Know Where We’re Going). Ihr Auftritt war musikalisch etwas anders gestrickt, als wir sie zuletzt in Eindhoven auf dem “Naked Song Festival” gesehen hatten – jedoch wiederum herzzerreißend, etwas dramatisch, fesselnd - phantastisch. » Latest Gigs > HOLLY MACVE
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JUSTIN TOWNES EARLE

22.06.2017 Cologne – Stadtgarten
37°C Außen-Temperatur. Noch heißer sogar im Konzertsaal des Kölner Stadtgartens. Kühles Trink-Wasser gratis. Und es war ein lohnender Abend für alle Freaks der guten Americana-, Alt-Country-, Country- und 60er/70er Roots Rock-Music. On Stage der 35jährige momentan in Nashville lebende Singer-Songwriter JUSTIN TOWNES EARLE mit akustischer Gitarre und bei exzellenter Stimme. In Begleitung von PAUL NIEHAUS, bestens bekannt aus früheren Jahren von den Bands Lambchop und Calexico, an der E-Gitarre und überwältigend an der Pedal-Steel. Ihr Zusammenspiel war perfekt und einfühlsam. Von den ersten vier Songs des Sets waren gleich drei Titel seines neuen siebenten Albums „Kids In The Streets“ von 2017 (Champagne Corolla, Maybe A Moment, What’s She Crying For). Noch mehr Titel präsentierte er uns von seiner Scheibe „Harlem River Blues“ (2010) – vielleicht sogar sein bestes Album mit Super-Songs wie „Move Over Mama“, „Christchurch Woman“, „Rogers Parks“, „Ain’t Waistin‘“ und natürlich den Titel-Song dieses Albums - später als letzten Song des Abends dargeboten. Die „einsamen Mütter“- und „abwesenden Väter“-Songs scheinen wohl fast der Vergangenheit anzugehören, denn es gab nur noch den Song „Move Over Mama“ von 2014. Es scheint sich somit viel Gutes ereignet zu haben – glücklich verheiratet zum Beispiel. Drogen, die fast sein Ende bedeutet haben, Alkohol und etliche gestrandete Liebesbeziehungen – die dunklen Seiten des Lebens liegen wohl hinter ihm. Ehrlichkeit ist Bestandteil seines heutigen Agierens geworden. Die Musik seiner Vorbilder Hank Williams, Townes Van Zandt und Charlie Poole hat er aufgesogen und faszinierend in seine heutige Musik umgesetzt – auch an diesem Abend, einem besonders schweißtreibenden. Alles Gute JUSTIN TOWNES – komm bald wieder. » Latest Gigs > JUSTIN TOWNES EARLE

STATIC ROOTS FESTIVAL

09. und 10.06.2017 Oberhausen – Zentrum Altenberg
Wir machten uns auf nach Oberhausen, nicht in das Centro, nicht in das Gasometer, sondern in eine ehemalige Zinkfabrik, das jetzige Kultur-Zentrum Altenberg. Dort fand ein kleines, feines und familiäres Musik-Event namens STATIC ROOTS FESTIVAL statt. Dieses erlebte im Ruhrpott in diesem Jahr seine zweite Präsenz. Der Focus liegt bei diesem Festival auf Roots-Rock, Americana, Folk-Rock, dass es in dieser Kombination in Deutschland so bisher nicht gab. Das hat wiederum zur Folge, dass etliche internationale Freaks diesbezüglich eine weite Anreise gerne auf sich nahmen. Nach erfolgreichem Start im letzten Jahr nun 2017 gleich an zwei Tagen. On stage sahen wir am Freitag DAVID CORLEY (USA), PETER BRUNTNELL (UK) und JOHN BLEK & THE RATS (IRE). Am Samstag folgten dann NADINE KHOURI (UK), JACK MARKS (CAN), ERIN RAE & THE MEANWHILES (USA), DAVID FORD (UK), TORPUS & THE ART DIRECTORS (DE) und DANNY & THE CHAMPIONS OF THE WORLD (UK). Ihr Deutschland-Debüt gaben: DAVID CORLEY, PETER BRUNTNELL und ERIN RAE. Die KünstlerInnen bzw. Bands sind in unseren Breiten teilweise noch nicht so bekannt, jedoch sind ihre musikalischen Qualitäten superb. Auf Festivals, Club- und House-Konzerten legten die Performer diesbezüglich vielfach ein beredtes Zeugnis ab. Davon konnten wir uns bestens überzeugen lassen. Programm-Chef des Festivals war JEFF ROBSON aus Winnipeg (CAN), eine echte Koryphäe aus der Szene - Moderator der UMFM-Radiosendung "Tell The Band To Go Home". Bei schweißtreibenden Acts, Handmade-Music und Songs zum Träumen, gab es für uns viele neue herzerfrischende Musik zu entdecken. Am Merchandise-Stand konnten die Fans unter anderem die brandneuen Platten von NADINE KHOURI „The Salted Air“), DAVID CORLEY („Zero Moon“) und DANNY & THE CHAMPIONS OF THE WORLD („Brilliant Light“) in ihren Besitz übergehen lassen. Und die Musiker waren im Biergarten, im Saal und am Merch bereit zum Plausch mit Jedem. Signen und Fotos mit Ihnen machen kein Problem – halt wie früher.

Alles war mit Liebe und Herzblut vom Initiator & Veranstalter DIETMAR LEIBECKE und seiner Crew organisiert worden. Zur Gaumenfreude wurden vom Kaffee-Mobil Obst-Torten und vom Speise-Wagen vom vegetarischen bis zum Festival-Burger alles geschmackssicher aufgefahren und die Getränke-Auswahl war ebenfalls superb.

Schaun mer mal wie lange dieses kleine phantastische Festival noch ein Geheimtipp bleibt – jedenfalls sind wir im nächsten Jahr wieder vor Ort. Fette Empfehlung - wir sehen uns.

Übrigens: Das Team von lonesomehighway.com hat das erste STATIC ROOTS FESTIVAL auf ihrer Facebook-Seite zu einem von drei Festivals des Jahres 2016 gewählt > siehe Eintrag vom 11. Mai 2017 /21:44 Uhr.
DAVID CORLEY

Singer-Songwriter aus Lafayette/Indiana mit lebensnahen Geschichten, die sein bisheriges nicht einfaches Leben prägten. Verwitterte Stimme - sympathisch - authentisch - lebensbejahend - voller Seele.

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PETER BRUNTNELL

Singer-Songwriter aus Kingston, dessen musikalisches Spektrum vom Americana, Roots-Rock bis zum Brit-Pop reicht, Der Mann hatte richtig Spaß bei seiner Performance. Seine bisherigen zehn erschienenen Scheiben sind ein beredtes Zeugnis seiner Klasse.

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JOHN BLEK & THE RATS

Bereits zum vierten Mal haben wir nun den aus Cork stammenden JOHN mit Band erleben dürfen – vom Folk, Country bis Americana wird alles „Ratten“-scharf und auch mit viel Melancholie präsentiert. Zudem Keyboarderin ANNA MITCHELL in Höchstform.

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NADINE KHOURI

Die im Libanon geborene und in England lebende NADINE ist eigentlich nicht im Roots-Rock beheimatet, jedoch ließen ihre lyrischen und teils düsteren Songs - gespickt mit E-Gitarre - uns beeindruckt zurück. Tolle Stimme. Noch ist sie ein Geheim-Tipp. Dicke Platten-Empfehlung. Sehr beeindruckend ihr Zusammenspiel mit der famosen polnische Geigerin BARBARA BARTZ.

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JACK MARKS

Der aus Toronto kommende Troudadour ist eigentlich mit seiner Band zutreffender bekannt als JACK MARKS & LOST WAGES. Er hat sich den Alternative Country zu eigen gemacht. An seiner Seite eine Steh-Trommlerin und ein E-Gitarrist, die zusammen auch den Americana zelebrierten.

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ERIN RAE & THE MEANWHILES

ERIN RAE McKASKIE stammt aus Jackson/Tennessee und ist mit ihrer Folk-Pop-Band jetzt in Nashville zu Hause. Sie brachte ihre Songs auch ohne Geige und Pedal-Steel Country-lastig rüber. Ihr E-Gitarrist schob die Songs aber auch mehrfach in die Folk-Richtung. ERINs Stimme ist raumgreifend, obwohl zart - einfach schön.

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DAVID FORD

Der Brite trat als „One-Man-Master“ auf, legte die Samples-Packs-Loops, spielte akustische Gitarre, ein wenig Keyboard. Bereits sowas des Öfteren gesehen, jedoch brachte er alles lupenrein rüber, so dass dieser Auftritt eine besondere Note hatte. Ein Mann für viele musikalische Anlässe – eben nicht nur für Festivals, da sehr gute Singer-Songwriter-Wurzeln.

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TORPUS & THE ART DIRECTORS

Eine deutsche Band aus Hamburg. SÖNKE und seine Mitstreiter/In mussten kurzfristig auf MELF PETERSEN verzichten, brachten ihren Gig jedoch ausgezeichnet rüber. Als Folk-Band ließen sie es ein um andere Mal richtig krachen. Die Spielfreude war ihnen anzusehen, SÖHKE sang, was das Zeug hielt, Keyboarder/Gitarrist OVE THOMSEN gab zuweilen richtig Gas und Bassistin JENNY APELMO übernahm den etwas ruhigeren Part. Wir haben die Band bereits des Öfteren gesehen. Sie haben auch feine Platten rausgebracht – somit fette Hör- und Seh-Empfehlung.

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DANNY & THE CHAMPIONS OF THE WORLD

DANNY GEORGE WILSONs Londoner Six-Pack lud zum Tanzen ein und viele schwangen dann auch diesbezüglich Rumpf & Beine. Und das alles obwohl die Folk-Rock-/Alt-Country-Band die Gitarren laufen ließen - insbesondere trat diesbezüglich PAUL LUSH immer wieder in den Vordergrund. DANNY versuchte mit heftiger Stimme zu dominieren - gelang nicht immer. Die Soul-Attitüde der neuen Scheibe fand nicht statt. Neu-Band-Mitglied Keyboarder und Saxophonist GEOFF WIDDOWSON machte die Angelegenheit zwischenzeitlich etwas aparter. Finale. Zugabe. Viel Applaus. Ende. Aus.

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ORANGE BLOSSOM SPECIAL FESTIVAL

02. - 04.06.2017 Beverungen - Glitterhouse Garten
Der Weg ist ein bisschen weit, aber es lohnt sich immer wieder, es ist nicht nur Spargel- und Erdbeer-Verköstigungszeit. Eine Gaumen-, Hör- und Seh-Freude - wie jedes Jahr am Pfingst-Wochenende - bescherte uns im 14.000 Einwohner Städtchen Beverungen das Hauptmenü, das im Glitterhouse-Garten aufgefahren wurde. Bereits das 21. ORANGE BLOSSOM SPECIAL FESTIVAL war angesagt. Das kleine feine familiäre und eines der schönsten Festivals in Deutschland. Bands a la couleur - keine Musik-Richtung dominiert mehr, wie in den frühen Festival-Jahren. Viele neue Bands, die gerade am Durchstarten sind, treffen wir hier an – wie ODD COUPLE (GER), WAYNE GRAHAM (USA), MODDI (NOR), GURR (GER), FABER (CHE), JULIA JACKLIN (AUS) und GIANT ROOKS (GER). Spitzen-Klasse-Auftritte von bereits mehrfach gesehenen Bands wie CHRISTINE OWMAN (SWE), JOHN BLEK & THE RATS (IRL) und THE DESOTO CAUCUS (DNK) brachten eine phantastische Stimmung in den Garten. SURPRISE ACT waren THE DEAD SOUTH, die den letzten Festival-Tag musikalisch zünftig beginnen ließen. Die abendlichen Haupt-Acts ANNENMAYKANTEREIT (GER), WINTERSLEEP (CAN), BLAUDZUN (NLD) und IMMANU EL (SWE) wurden abgefeiert.

Zudem hatten wir von ROADTRACKS nun bereits im dritten Jahr einen kleinen schnuckeligen Stand an dem mit 15 Bands/KünstlerInnen "MEET & GREET"-Acts stattfanden. Mit ihren Lieblingen einen Small Talk & ein Foto-Shooting vorzunehmen und CD- & Vinyl-Scheiben signen lassen - die Herzen der Freaks schlugen diesbezüglich höher. Wo gibt es das heute noch - Künstler zum Anfassen. Stets standen frische Erdbeeren für die Stand-Besucher zum Abgreifen bereit. Danke an die Künstler, die den Weg zu unserem Stand fanden und die Glitterhouse-Crew, die uns das Stand-Plätzchen reservierte und organisatorisch ein Festival par excellence kredenzte. Alle Tage super Atmosphäre auf dem Gelände. Im nächsten Jahr sind wir natürlich wieder vor Ort. Nicht mit Kirschen, mit Erdbeeren!
02.06.2017 - ON STAGE
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03.06.2017 - ON STAGE
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04.06.2017 - ON STAGE
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02. - 04.06.2017 - MEET & GREET
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NIKKI LANE

25.05.2017 Cologne – Blue Shell
Feiertag. Konzert-Abend. Volle Location. Keine CD- und keine Vinyl-Kurierdienst-Anliederung. Trotzdem reges Treiben einer jungen Frau am Merchandise-Stand mit etlichen anderen Verkaufsartikeln. Sie drapiert alles selber und ließ sich dabei Zeit – die schlanke Dame heißt NIKKI LANE. Denn erst mal ging der Support-Act mit der Australierin RUBY BOOTS über die Bühne. Die momentan - wie NIKKI – in Nashville lebende RUBY hat sich den Alt-Country zu eigen gemacht, den sie mit fester Stimme und eigenartigem Lachen in Songs über die Liebe, Sehnsucht und Einsamkeit darreicht. Das war schon richtig gut – es lohnt sich auf jeden Fall ihre 2014er Scheibe “Solitude” anzuhören. Dann der Band-Auftritt von NIKKI und ihren drei Mitstreitern. Erst mal gleich der Titel-Song ihres gleichnamigen neuen Albums “Highway Queen” (2017) und ab ging die Post im wahrsten Sinne des Wortes. Grandiose Spielfreude der Band. Lachen, Spüche vom Feinsten, lässig, ehrlich, erdig, sicheres und druckvolles Acoustik-Gitarren-Spiel, sehr gut bei Stimme – NIKKI war famos drauf. Nicht nur dem Alternative-Country wurde gehuldigt, es ging auch des Öfteren dem Honky Tonk und Rock`nRoll an den Kragen. Ihre neuen Songs wie z. B. “Big Mouth”, “Send The Sun” und “Forever Last Forever” einfach livehaftig großartig. Aber auch “Gone, Gone, Gone” von ihrer ersten Scheibe “Walk On Shame (2011) und ”Right Time” & “All Or Nothing” von ihrem zweiten Album “All Or Nothing” (2014) pasten wunderbar und zeigten ihre unwiderstehlichen Qualitätten. So stellt man sich eine Show in einem texanischen Südstaaten-Venue vor. Gut, dass dieses auch mal im “Blue Shell” zelebriert wurde. Es hat nur noch gefehlt, die HIGHWAY QUEEN hätte ihren Stetson in die Manage geworfen und wäre als Bullriderin in den Kölner Sonnenuntergang davongaloppiert, aber da war ja noch der Merch-Stand… » Latest Gigs > NIKKI LANE
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YASMINE HAMDAN

09.05.2017 Cologne – Club Bahnhof Ehrenfeld
Arabischer Pop-Underground im Kölner Bahnhof Ehrenfeld – was ist das? Eine moderne Stimme mit arabischer Musik-Tradition, die des Öfteren punkig klingt – zudem in mehreren Sprachen. Das ist YASMINE HAMDAN mit ihren drei musikalischen Begleitern. Wir hatten YASMINE zuvor bereits zweimal in Konzerten gesehen und waren auch dieses Mal wieder begeistert. Bereits ihr Solo-Debüt-Album „Ya Nass“ (2013) hatte ihr den Durchbruch auch im europäischen Raum bereitet. Die libanesische Sängerin präsentierte nun ihr neues Album „Al Jamilat“, in dem es um die Unvollkommenheit und Manipulation der Menschen, weibliche Schönheit, Lust, Angst, Sünde und Liebe geht. Ihre auf die arabische Music basierenden Songs sind mit Elektronik unterlegt, kommen teils poppig daher und haben einen Touch von Folk-Music. Sie hat in etlichen Ländern gelebt und nennt seit Jahren Paris ihre Wahlheimat. Ihr nomadischer Lebensweg mit den politischen Zuständen, Auseinandersetzungen und Rebellionen in diesen Ländern wird in indirekten Bezügen in Mythen ihrer Songs wiedergegeben. Im sehr gut gefüllten Venue sind ihre Performance und Ausstrahlungskraft anziehend. Prächtige Stimmung, starke Beifalls-Bekundungen und Zugabe ließen einen unkonventionellen Abend, wie einen leidenschaftlichen und grenzenlosen Film vorüberziehen. Prächtig. Gewaltig. Wir leben in einer sich bewegenden Welt - kulturelle Vielfalt ist angesagt. YASMINE you are welcome here. » Latest Gigs > YASMINE HAMDAN